Patent: V. Schlapal

Germany 98382

PATENTSCHRIFT

— Nº 98382 —

KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

Fräulein VALERIE SCHLAPAL in ZÜRICH.

Revolver mit zweiseitig abgeflachter Walze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1897 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Revolver, dessen Walze auf beiden Seiten abgeflacht ist.

Eine so construirte Waffe kann leicht untergebracht werden und eignet sich aus diesem Grunde besonders für Radfahrer zur Abgabe von Schreckschüssen.

Der in Fig. 1 in einem Längsschnitt und in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellte Revolver besteht aus einem’ Rahmen (A) mit Lauf (a) und Kolben (a¹).

An Stelle der üblichen Trommel oder Walze ist hier jedoch die in Fig. 3 veranschaulichte abgeflachte Walze (B) vorgesehen, welche eine Bohrung (b) und mit dieser parallel laufende Bohrungen (b¹) besitzt. Diese Walze wird, nachdem man in die Bohrungen (b¹) Patronen eingeschoben hat, in den Rahmen (A) eingesetzt und darin durch den Bolzen C befestigt. Das Feststellen derselben in der zum Schiefsen erforderlichen Lage erfolgt durch ein federndes Visir (D), welches in Kerben (b²) der Walze einschnappt.

Nach Abfeuern der obersten Patrone drückt man auf das Visir D, löst dadurch die Walze aus und dreht sie mit der Hand um 180°, worauf das Visir im Augenblicke, wo die zweite Bohrung b¹ hinter den Lauf zu liegen kommt, in die zweite Kerbe b² cinschnappt u. s. w. Die Einrichtung der Waffe ist so getroffen, dafs das Laden der Walze während der Horizontallage erfolgen kann.

Der Bolzen C kann auch federnd angeordnet sein, so dafs derselbe nach Einlegen einer Walze B selbstthätig in letztere einschnappen kann.

Die Schlofsconstruction zum Bethätigen des Hammers (E) kann verschieden sein. Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der eben beschriebenen durch die Einrichtung der Walze (B), welche vier statt zwei Patronenlager b¹ besitzt, die symmetrisch zur Drehachse der Walze liegen (Fig. 6).

Dementsprechend sitzen auch am Rahmen A unter einander zwei Läufe (a), deren jeder von einem Hammer (E) bedient wird.

Es wird auf diese Weise ermöglicht, in derselben Stellung der Walze zwei Schüsse abzugeben.

Den Kolben (a¹) kann man zum Uhterbringen einer Anzahl Patronen F benutzen, wie dies Fig. 4 erkennen läfst.

PATENT-ANSPRÜCHE:

1. Revolver, dadurch gekennzeichnet, dafs die zweiseitig abgeflachten Patronen in einer Walze (B) untergebracht sind, welche mit dem Rahmen (A) überall bündig liegt und nach jedem Schusse um so viel gedreht wird, dafs die nächste Patrone hinter den Lauf zu liegen kommt.

2. Revolver nach Anspruch 1, bei welchem die Walze (B) vier in einer Ebene zur Walzen-Drehachse symmetrisch angeordnete Patronen falst, welche stets zu zweien hinter die beiden über einander liegenden, durch zwei Hämmer (E) bedienten Läufe (a) zu liegen kommen.

3. Revolver nach Anspruch 1 und 2, bei welchem das Feststellen der. Walze (B) selbstthätig durch ein in Kerben (b²) der Walze einschnappendes, federndes Visir (D) geschieht.