Germany 80156

PATENTSCHRIFT

— Nr 80156 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

DANIEL BAIRD WESSON in SPRINGFIELD (Massach., V. St. A.).

Revolver mit einem die seitlich ausschwingbare Trommel geschlossen haltenden Auswerfer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. März 1894 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf diejenigen Revolver, bei welchen die Patronentrommel seitlich aus dem Trommelbügel herausgeschwungen werden kann zum Zwecke der Entfernung der Patronenhülsen. Die Erfindung besteht darin, dafs der zur Entfernung der Patronenhülsen dienende Auswerfer gleichzeitig mit einer federnden Nase zur Befestigung der Trommel in Stellung in dem Bügel ausgerüstet ist.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist

Fig. 1 eine Seitenansicht, theilweise im Verticalschnitt eines nach Art vorliegender Erfindung ausgeführten Revolvers,

Fig. 2 .ein Verticallängsschnitt durch die Trommel und den Bügelarm,

Fig. 3 eine Detailansicht des Bügelarmes,

Fig. 4 eine Endansicht der Trommel und Stofsplatte und

Fig. 5 ein Verticallängsschnitt durch die Trommel bei abgeänderter Ausführungsform der Erfindung.

A bezeichnet den Revolverkolben, B den Trommelbügel, C den Lauf; 4 ist der Hammer, welcher in der bekannten Weise von dem Drücker 3 aus bethätigt wird. Die Patronentrommel 8 dreht sich auf der hohlen Achse 10, welche in dem beweglichen Arm 9 des vorderen Theiles y des Trommelbügels B befestigt ist. Der Arm 9 ist mit dem im unteren Theile des Bügels B drehbar gelagerten Arm 5 fest verbunden und kann sammt der Trommel und Trommelachse aus dem Bügel B seitlich herausgeschwungen werden.

Die zur Entfernung der Patronenhülsen nach erfolgtem Ausschwingen der Trommel dienende

Platte g ist ringsherum mit den Patronenkammern 14 entsprechenden Ausschnitten versehen und hat zwischen den letzteren die bei 15 in Fig. 4 ersichtliche Form. Dieselbe ist an dem hinteren Ende der röhrenförmigen Stange h befestigt und in der Endfläche der Trommel versenkt. Der Kolben h wird vor Drehung in der Trommel dadurch geschützt, dafs die Vorsprünge 13, Fig. 4, der letzteren in die Längsnuthen 12 des ersteren eingreifen. Der Kolben h liegt in der hohlen Achse 10 der Trommel und wird hinten durch eine entsprechende Bohrung der letzteren und vorn durch die durch eine Bohrung des Armes 9 hindurchgehende, verkleinerte, röhrenförmige Verlängerung h¹ horizontal geführt.

Am vorderen Ende des Kolbens h ist ein Bund 16 vorgesehen, gegen welchen sich eine Spiralfeder 17 legt, deren anderes Ende sich gegen einen ringförmigen Ansatz in der Trommelbohrung stützt. Die Feder 16 hat das Bestreben, die Platte g gegen die Trommel 8 zu halten. In dem Rohr h h¹ liegt die Stange f, deren Hintertheil. dem inneren Durchmesser des Rohres h entspricht, während das Vorderende in die Verlängerung h¹ hineinpafst und mit einem Knopf versehen ist. Am Hinterende der Stange f befindet sich ein Zapfen, welcher in eine entsprechende Vertiefung der Rückstofsplatte des Revolvers durch Wirkung der Spiralfeder 18 hineingedrückt wird und die Trommel vor dem Laufe festhält. Um die Trommel seitlich nach aufsen zu bewegen, zieht man den Knopf i nach vorn und entfernt somit den Zapfen f von der Vertiefung der Rückstofsplatte, schwingt dann den Arm 9 und damit die Trommel um den Zapfen 5 und drückt den Knopf i nach hinten, wodurch die Platte g ebenfalls nach hinten geschoben wird und diePatronenhülsen von den Kammern 14 entfernt. Hierauf drückt die Feder 17 die Platte g in Stellung gegen die Trommel zurück.

In der in Fig. 5 veranschaulichten abgeänderten Ausführungsform: wird das Rohr J, welches die Platte g trägt, an dem vorderen Ende mit einem Bund k. versehen, während die hohle Achse 10 mit einer ringförmigen Mutter w, deren innerer Durchmesser dem äufseren Durchmesser des Rohres J entspricht, verschlossen wird. Die Stange m ist überall von gleichem Durchmesser und mit einem Bund » versehen. In ausgeschobener Stellung der Platte g wird die zwischen der Mutter w und dem Bund k liegende Spiralfeder zusammengepreist und bewirkt nach erfolgter Freigabe des Knopfes i die Zurückschiebung der Platte g gegen die Trommel 8; in dieser Stellung hält die Feder S die Stange m mit dem Bund n gegen den Bund k, so dafs das hintere Ende der Stange m stets in der Vertiefung der Rückstofsplatte des Revolvers durch Federdruck gehalten wird, wenn die Trommel sich in Stellung vor dem Laufe befindet.

Patent-Anspruch:

Ein Auswerfer für Revolver mit seitlich ausschwingbarer Patronentrommel, dadurch gekennzeichnet, dafs das hintere Ende der Auswerferstange (16 bezw. m) in eine die Auswerfplatte (g) tragende Hülse (h bezw. J) gegen den Druck einer Feder (18 bezw. S) zurücktreten bezw. gezogen werden kann, um in oder aufser Eingriff mit einer Rast des Revolverbügels gebracht zu werden.

Austria 8838

PATENTSCHRIFT Nr. 8838

CLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

d) Munition.

Firma C. G. HAENEL in SUHL (THÜRINGEN).

Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse.

Angemeldet am 2. Juli 1900.

Beginn der Patentdauer: 1. Mai 1902.

Die vorliegende Erfindung bezicht sich auf eine Kreisbündelpackung, also eine solche Packung, vermittelst deren bei Waffen und Schießapparaten mit im Kreise angeordneten VPatrononlagern die Patropen oder Geschosse auf einmal schnell und sicher in die Lager gehracht worden. Den Gegenstand des vorliegendes Patentos bildet nu eine Neuerung an derartigen Kreishündelpackungen, welche geeignet ist, dieselben für den praktischen Gebrauch insbesondere heim Schnelladen zu vervollkommnen. Gemäß der Erfindung ist in dem mit Uinterdrehungen odor Falzen versehenen kreisförmigen Rahmenkäörper central ein begrenzt drehbarer Stern ‚angeordnet, welcher heim Füllen der Packung die Patronen oder Geschosse von der Kinführungssteile ab unter die Falzvorsprünge hewegt, sie in dieser Lage festhält. bezw. gegen unbeabsichtigte Verschiebung sichert und schließlich dann beim Einführen der Patronen, bezw. Geschosse in die Patronenlager dieselben wieder von den Falzvorsprüngen ab in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage zurückhewegt.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine derartige Packung in einer heispielsweise für Revolver bestimmten Ausführung veranschaulicht.

In dem, an seinem inneren Runde mir der Hinterdrehung r¹ versehenen kreisrunden Rahmenkörper r, ist central in Patronenbodenhöho eine innere Scheibe o angeordnet, welche mit ihrem Zapfen o¹! im Rahmenboden vernietet ist, und deren über diesen Zapfen hinausragender Theil mit dem Rahmenboden einen zur Hinterdrehung r¹ concentrischen Falz hildet. In diesem Falz ist nun um den Zapfen o¹ drehbar ein Stern s angeordnet, dessen Ausschnitte s² mit den Patronen-, bezw. Geschossböden concentrisch sind und dessen Drehung durch den einerseit in der Scheibe o und andererseits in der Unterlegplatte t befestigten Stift o³ ontsprechend begrenzt wird Zu diesem Zweck ist an der betreffenden Stelle in den die centrale Bohrung s² besitzenden Stern s ein concentrisch gekrümmter Schlitz s³ vorgesehen. Der die Hinterdrehung überdeckende Rand des Rahmenkörpers sowie die innere Scheibe o sind mit der Kreisform des Patronenbodens entsprechenden Ausfräsungen r², bezw. o² versehen.

Zum Zwecke der Füllung der Packung wird, wie in Fig. 1, der Stern s so eingestellt, dass seinn Ausschnitte mit den Ausfräsungen r² in dem Rande des Rahmenkörpers und den Ausfräsungen o² der inneren Scheibe o zur Deckung kommen. In dieser Stellung können nun die Patronen mit ihren Böden in den Rahmenkörper eingestellt werden, und zwar geschieht dies zweckmäßigerweise vermittelst de-bekannten Füllvorrichtung. bestehend aus einem mit entsprechend angeordneten Bohruugen versehenen Cylinder, in dessen Bohrungen die in don Rahmen einzufüllenden Patromen mit ilren Röden nach außen ragend, eingestellt sind. Der Rahmen wird nun in der in Fig. 1 bezeichneten Stellung des Sternes auf die Patronenböden aufgesetzt und sodann entweder durch Drehung des Rahmens bei festgehaltenem Cylinder oder durch Drehung des Cylinders bei festgehaltenem Rahmen dem Storn im Rahmen eine solche Lageveränderung ertheilt, durch welche derselbe in die aus Fig. 2 ersichtliche. Stellung kommt. Hierbei sind die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle unter die nicht ausgefräsfen Stellen oder Vorsprünge der Hinterdrehungen, bezw. Falze geschoben worden, in welcher Lage dieselben durch den Sterm gehalten, bezw. gesichert werden. Beim Einführen der Patronen, bezw. Geschosse in die Patronenlager der Waffe wird der Stern durch entsprechende Drehung wieder in die Anfangslage Fig. 1 zurückbewegt, so Zass die Patronen, bezw. Geschosse von den Falzvorsprüngen in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage gelangen und der Rahmen einfach von den Böden abgenommen werden kann.

Die Einrichtung kazn selbstverständlich ebensowohl für Patronen mit als auch ohne Rand angewendet werden. Falls es erforderlich erscheint, können auch die Patronen in dem Rahmen oder der Packung sowie auch der Stern selbst noch durch besondere etwa in Vorbindung mit dem Stern anzubringende Vorrichtungen gegenseitig gesperrt werden.

Die Untoerlegplatte oder Deckscheibe £ kann auch als Blattfeder für den Stern ausgebildet sein, so dass dieser in seiner jeweiligen Stellung federnd gehalten wird und auch dio Verdrehung derselben nicht so leicht erfolgt.

Patent-Anspruch:

Eine Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse, bei welcher der mit concentrischen Hinterdrehungen oder Falzen versehene kreisförmige Rahmenkörper einen central angeordneten, begrenzt drehbaren Stern hat, welcher beim Füllen der Packung die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle ab unter die Falzvorsprünge bewegt, sie in dieser Lage festhält, bezw. gegen unbeabsichtigte Verschiebung sichert und schließlich dann beim Einführen in die Patronenlager wieder von den Falzvorsprüngen ab in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage zurückgeführt wird.

Germany 122119

PATENTSCHRIFT

— Nº 122119 —

KLASSE 72d.

Firma C. G. HAENEL in SUHL i. Th.

Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse mit concentrischen Hinterdrehungen oder Falzen im kreisförmigen Rahmenkörper.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. April 1900 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kreisbündelpackung, also eine solche Packung, vermittelst deren bei Waflen und Schiefsapparaten mit im Kreise angeordneten Patronenlagern die Patronen oder Geschosse auf einmal schnell und sicher in die Lager gebracht werden. Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet nun eine Neuerung an derartigen Kreisbündelpackungen, welche geeignet ist, dieselben für den praktischen Gebrauch, insbesondere beim Schnellladen zu vervollkommnen. Gemäfs der Erfindung ist in dem in bekannter Weise mit Hinterdrehungen oder Falzen versehenen kreisförmigen Rahmenkörper central ein begrenzt drehbarer Stern angeordnet, welcher beim Füllen der Packung die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle ab unter die Falzvorsprünge bewegt, sie in dieser Lage festhält bezw. gegen unbeabsichtigte Verschiebung sichert und schliefslich dann beim Einführen der Patronen bezw. Geschosse in die Patronenlager dieselben wieder von den Falzvorsprüngen ab in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage zurückbewegt.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine derartige Packung in einer beispielsweise für Revolver bestimmten Ausführungsform veranschaulicht.

In dem an seinem inneren Rande mit der Hinterdrehung r¹ versehenen kreisrunden Rahmenkörper r ist central in Patronenbodenhöhe eine innere Scheibe o angeordnet, welche mit ihrem Zapfen o¹ im Rahmenboden vernietet ist, und deren über diesen Zapfen hinausragender Theil mit dem Rahmenboden einen zur Hinterdrehung r¹ concentrischen Falz bildet. In diesem Falz ist nun um den Zapfen o¹ drehbar ein Stern s angeordnet, dessen Ausschnitte s² mit den Patronen-bezw. Geschofsböden concentrisch sind und dessen Drehung durch den einerseits in der Scheibe o und andererseits in der Unterlegplatte t befestigten Stift o³ entsprechend begrenzt wird. Zu diesem Zweck ist ander betreffenden Stelle in dem die centrale Bohrung s¹ besitzenden Stern s ein concentrisch gekrümmter Schlitz s³ vorgesehen. Der die Hinterdrehung überdeckende Rand des Rahmenkörpers sowie die innere Scheibe o sind mit der Kreisform des Patronenbodens entsprechenden Ausfräsungen r³ bezw. o² versehen.

Zum Zwecke der Füllung der Packung wird wie in Fig. 1 der Stern s so eingestellt, dafs seine Ausschnitte mit den Ausfräsungen r² in dem Rande des Rahmenkörpers und den Ausfräsungen o² der inneren Scheibe o gleichliegen. In dieser Stellung können die Patronen mit ihren Böden in den Rahmenkörper eingestellt werden, und zwar geschieht dies zweckmäfsig vermittelst der bekannten Füllvorrichtung, bestehend aus einem mit entsprechend angeord-neten Bohrungen versehenen Cylinder, in dessen Bohrungen die in den Rahmen einzufüllenden Patronen mit ihren Böden nach aufsen ragend, eingestellt sind. Der Rahmen wird nun in der in Fig. 1 gezeichneten Stellung des Sternes auf die Patronenböden aufgesetzt und sodann wird entweder durch Drehung des Rahmens bei festgehaltenem Cylinder oder durch Drehung des Cylinders bei festgehaltenem Rahmen dem Stern im Rahmen eine solche Lageveränderung ertheilt, dafs derselbe in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung kommt. Hierbei sind die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle unter die nicht ausgefrästen Theile oder Vorsprünge der Hinterdrehungen bezw. Falze transportirt worden, in welcher Lage dieselben durch den Stern gehalten werden. Beim Einführen der Patronen bezw. Geschosse in die Patronenlager der Waffe wird der Stern durch entsprechende Drehung wieder in die Anfangslage Fig. 1 zurückbewegt, so dafs die Patronen von den Falzvorsprüngen in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage gelangen und der Rahmen einfach von den Böden abgenommen werden kann.

Die Einrichtung kann selbstverständlich ebensowohl für Patronen mit vorstehendem Rand als auch für solche mit eingedrehter Rille angewendet werden. Falls es erforderlich erscheint, können auch die Patronen in dem Rahmen oder der Packung sowie auch der Stern selbst noch durch besondere, etwa in Verbindung mit dem Stern anzubringende Vorrichtungen festgehalten werden.

Die Unterlegplatte oder Deckscheibe t kann auch als Blattfeder für den Stern ausgebildet sein, so dafs dieser in seiner jeweiligen Stellung federnd gehalten wird.

Patent-Anspruch:

Eine Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse mit concentrischen Hinterdrehungen oder Falzen im kreisförmigen Rahmenkörper, gekennzeichnet durch einen central angeordneten, begrenzt drehbaren flachen, eventuell unter Federdruck stehenden Stern, durch den die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle ab unter die Falzvorsprünge geschoben und in dieser Lage festgehalten werden, wobei der Stern nach Einführen der Patronen in ihre Lager in die Anfangsstellung zurückgedreht wird, um ein Ablösen der Patronen vom Rahmen zu ermöglichen.

Germany 73051

PATENTSCHRIFT

— Nº 73051 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

MAX HASSELMANN in FRANKFURT a. Main.

Revolver mit einer Mitnehmer-und einer leicht auswechselbaren Patronentrommel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. April 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schnelllader-Revolver und wird in beiliegender Zeichnung zur Anschauung gebracht.

Fig. 1 zeigt den Revolver mit Magazin in geladenem Zustande und in der Stellung »Hahn in Ruhe«.

Fig. 2 dagegen veranschaulicht den Revolver in der Stellung während der Einführung des Magazins.

Fig. 3 stellt die Aufsicht des Magazins dar.

Fig. 4 ist die Vorderansicht des Drehstückes.

Fig. 5 schliefslich zeigt eine ihrer Längsrichtung nach kreuzweise gespaltene und deshalb federnd wirkende Hülse aus Stahlblech.

Während bei den bisher im Gebrauch befindlichen Ausführungsformen der Revolver das Laden in der Weise erfolgte, dafs jede Patrone einzeln in das Patronenlager eingeführt werden mufste, soll durch vorliegende Anordnung die gleichzeitige Einführung sämmtlicher Patronen ermöglicht werden. Zu diesem Zwecke bringt Erfinder ein sogen. Magazin, d. h. eine aus mehreren beiderseits offenen, den Dimensionen der Patronen entsprechenden Röhren bestehende und aus einem einzigen Stahlstück geprägte Vorrichtung in Anwendung, welche vor dem Einsetzen in die Wafle mit Patronen gefüllt wird und von denen jeder Schütze beliebig viele in der Tasche mit sich führen kann. Um das Herausfallen der Patronen aus dem Magazin während des Tragens in der Tasche zu verhindern, wird in den zwischen den Röhren verbleibenden Mittelraum (Fig. 3) eine röhrenförmige, kreuzweise gespaltene, federnde Hülse aus Stahlblech (Fig. 5) eingeschoben, deren oberer umgebogener Rand sich gegen den Bodenrand der Patronen anlegt und auf diese Weise die Patronen festklemmt. Das Laden der Waffe erfolgt nun in der Weise, dafs man in den in bekannter Weise durch Druck auf die Sperrfeder C geöffneten Revolver das gefüllte Magazin einführt, nachdem man den Revolver in die in Fig. 2 wiedergegebene Stellung versetzt hat. Um dem Magazin in der Waffe ein sicheres Lager darzubieten und eine genaue Führung zu ermöglichen, ist bei dem vorliegenden Schnelllader-Revolver mit dem Verschlufsstück oder dem System A eine Trommel oder ein Drehstück B vermittelst eines Führungszapfens E drehbar verbunden, und zwar besitzt, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, der Innenraum der Trommel. oder des Drehstückes B eine dem Querschnitt (Fig. 3) des Magazins D entsprechende Gestalt, so dafs das letztere, nachdem es in die Trommel B bis zum Boden derselben eingeschoben ist, nur mit dieser gemeinschaftlich in Umdrehung versetzt und eine Patrone nach der anderen vor den Lauf gebracht werden kann. Aufserdem wird das Magazin D durch die von den entgegengesetzten Seiten aus in den zwischen den einzelnen Röhren des Magazins gebildeten Zwischenraum eingreifenden Führungszapfen g und E in der richtigen Lage erhalten, nachdem die Waffe in der üblichen Weise wieder geschlossen worden ist.

Nachdem alle in dem Magazin enthaltenen Patronen verschossen sind, braucht man nur den Revolver zu öffnen und in eine etwas geneigte Lage zu bringen. Ein kurzer Ruck genügt, um das verbrauchte Magazin aus der Waffe herauszuschleudern. Nachdem ein anderes gefülltes Magazin eingesetzt und der Revolver geschlossen ist, ist derselbe wieder zur Benutzung bereit. Auf diese Weise kann man bei einiger Uebung innerhalb einer Minute 30 bis 36 Schüsse abfeuern, was mit keiner der bisher in Gebrauch gekommenen Ausführungsformen der Revolver möglich war.

Aufserdem bietet aber die vorliegende Constructionsart den weiteren Vortheil dar, dafs infolge des Aufsitzens der Patronen auf dem Boden des Drehstückes B ein Zurücktreten der Patronen oder ihrer Zündhütchen während des Feuerns gegen das Verschlufsstück und demgemäfs eine Functionsstörung des Drehmechanismus vollständig ausgeschlossen ist.

Bei allen diesen Vortheilen ist die Construction des beschriebenen Revolversystems sehr einfach und solide und läfst ein leichtes Reinigen zu. Die Magazine können immer wieder geladen werden.

Patent-Ansprüche:

1. Revolver, bei welchem der leichte Ersatz des abgeschossenen Trommelmagazins durch ein mit Patronen besetztes Magazin dadurch ermöglicht wird, dafs das Patronenlager aus einer um den Zapfen E des Verschlufsstückes (A) drehbaren Mitnehmertrommel (B) und einer von den Zapfen E und g gehaltenen, leicht auswechselbaren Magazintrommel (D) besteht.

2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Revolvers, bei welcher die Mitnehmertrommel mit einem besonderen Boden versehen ist, gegen welchen die Patronen sich stützen.

Germany 59662

PATENTSCHRIFT

— Nº 59662 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

Firma WEBLEY & SON in BIRMINGHAM (England).

Einrichtung zum Festhalten der Walze beim Ausstofsen der Patronenhülsen bei Gelenkrevolvern.

Patentist im Deutschen Reiche vom 3. April 1891 ab.

Nachfolgend geschilderte Einrichtung bezieht sich auf Neuerungen an Revolvern und hat den Zweck, die Walze dieser Waffe: während des Ausziehens oder Ausstofsens der verfeuerten Patronen festzuhalten, ohne jedoch dieselbe in feuerfertigem Zustande an jener Drehung zu hindern, in welche sie durch bereits bekannte Vorrichtungen versetzt wird, um während der Abgabe der sechs Schtisse immer wieder eine geladene Patronenkammer vor den Hintertheil des Laufes zu bringen.

Ferner sind die verschiedenen Ausführungen dieser Einrichtung so construirt, dafs sie diesen eben erwähnten Zweck auf selbstthätigem Wege erreichen, was aus ihren nachfolgenden Einzelbeschreibungen hervorgeht.

Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Webleyschen Revolvers, welcher geschlossen und zum Feuern fertig ist.

Fig. 2 zeigt die nöthigen Ansichten der Einzeltheile einer Festhaltevorrichtung, wie solche bei den Fig. 1, 3 und 4 zur Verwendung kommt.

Fig. 3 zeigt den Revolver geöffnet zum Laden oder Entfernen der Patronenhülsen.

Fig. 4 zeigt die aus Hülse b herausgenommene Walze.

Fig. 5, 6, 7, 8 und g stellen noch verschiedene Ausführungen der Festhaltevorrichtung der Walze dar.

Um nun das beabsichtigte Festhalten der Walze auf oben erwähnte Weise zu erreichen, sind mehrere Vorrichtungen’ ausgeführt, von denen jede einzelne zu diesem Zweck am Revolver angebracht werden kann.

Zunächst wird die Wirkungsweise der bei den Fig. 1, 3 und 4 verwendeten und in Fig. 2 in ihren Einzeltheilen dargestellten Festhaltevorrichtung geschildert.

Sie besteht aus dem eigentlichen Festhalter i, der in Fig. 2 in drei Ansichten dargestellt ist, und aus dem Handhebel k, den ebenfalls Fig. 2 in Seitenansicht und Aufrifs zeigt.

Ersterer, i, ist seitlich am umklappbaren Theil c des Revolvers beweglich. befestigt, Fig. 1ı und 3, und zwar so, dafs er mit seinem im rechten Winkel stehenden Theil i¹, Fig. 2, wenn es nöthig ist, hinter Bund g greifen kann, Fig. 1 und 3, wodurch dann ein Festhalten der Walze a erreicht wird, da Bund g durch Hülse h mit Walze a fest verbunden ist.

Um nun dieses Eingreifen des Theiles i¹ hinter Bund g und das damit verbundene Festhalten des Cylinders selbstthätig zu machen, d. h. dasselbe: durch das zum Entfernen der Patronenhülsen nöthige Umklappen des Revolvers um Scharnier A selbst herbeizuführen, ist im Scharnier A seitlich der in Fig. 2 dargestellte Handhebel k dreiibar angebracht, Fig. 1, 3 und 4, und zwar so, dafs sich seine Nase k² sowohl an die Curve i³, als auch an die Nase i² vom Festhalter i anlegt und in dieser Stellung durch Stift k¹ völlig festgehalten wird.

Gleichzeitig ist dieses jene Stellung, welche die ganze Festhaltevorrichtung einnimmt, wenn der Revolver geschlossen zum Feuern fertig ist, Fig. 1, und in welcher die Walze, wie schon erwähnt, zum Drehen frei sein mufs; infolge dessen darf Theil i¹ des Festhalters i nicht hinter den Bund g greifen, was dadurch erreicht wird, dafs sich in dieser Stellung Festhalter i mit seiner Nase i³ an die festliegende Nase k² des Hebels k anlegt. Dadurch erleidet Festhalter i um seinen Befestigungspunkt eine Drehung, die seinen Theil i¹ von dem Bund g entfernt.

Sollen nun die abgefeuerten Patronen aus der Walze mit Hand oder durch eine be-kannte, selbstthätig wirkende Ausstofsvorrich-tung (wie dies hier der Fall ist) entfernt werden, so gleitet durch das Umklappen des Laufes mit Walze und Theil c die Curve i³ des Festhalters i auf Nase k² und drückt vermöge ihrer Construction Halter i nach oben, wodurch sich Theil i¹ hinter Bund g legt und das beabsichtigte Festhalten der Walze bewirkt, Fig. 3.

Gleichzeitig entfernt sich bei dieser Umklappung auch Nase i² von k².

Will man die Walze behufs Reinigung ganz abnehmen, so drückt man Handhebel A nach aufwärts, bis seine Nase k² an Nase i² von i stöfst, wodurch eine Abwärtsbewegung dieses Theiles und somit ein Entfernen desselben von Bund g herbeigeführt und die Walze zum Herausziehen freigegeben wird, Fig. 4.

Aus dieser Stellung wird Hebel k, wie leicht einzusehen ist, durch das Zurückklappen des Laufes selbst mittelst Nase i² wieder in seine alte Lage gebracht.

Der bei den nachfolgend geschilderten Vorrichtungen ebenfalls mit dem Namen »Festhalter« benannte und, wenn nöthig, besonders gezeichnete Arm wirkt in allen folgenden Fällen ebenso wie der oben beschriebene Arm i durch seinen im rechten Winkel zum Arm angebrachten Theil (Nase), welcher sich hinter Bund g legen kann.

Bei der Vorrichtung in Fig. 5 wird der Festhalter durch den Theil l gebildet, welcher mittelst l¹, Fig. 5a, hinter Bund g greift. Die hier am Scharnier selbst sitzende Nase n hat bei geschlossenem Revolver denselben Zweck wie Nase k² in Fig. 1.

Bei geöffneten, d. h. aufgeklapptem Revolver wird jedoch hier Theil l¹ durch die Feder m, welche auf den Ansatz l³ von l nach abwärts drückt, hinter Bund g geprefst und zum Abnehmen der Walze durch einen Fingerdruck an l³ nach oben von Bund g entfernt.

Die Vorrichtung in den Fig. 6 und 7 entspricht der in den Fig. 1, 3 und 4, nur wird hier, um die Walze bei geöffneter Stellung, Fig. 7, freizugeben, Nase p durch einen entsprechenden Fingerdruck auf p¹ von o entfernt, so dafs Theil o (der Festhalter) durch einen Druck auf o¹ nach oben mit Bund g aufser Eingriff kommt.

Stift p², Fig. 7b, welcher in einem Schlitz des Bügels geführt wird, hat hier denselben Zweck wie Stift k¹ bei den Fig, 1, 3 und 4.

Bei der Vorrichtung in Fig. 8 wirkt der Festhalter q nicht wie bei den vorhergehenden Constructionen nach ab-und aufwärts, sondern durch Bewegung nach der Seite hin und ist zu diesem Zweck durch Oese q¹ und Feder r am Revolvertheil c federnd befestigt.

Die Stifte s¹ und s² wirken auf abgeschrägte Flächen vom Festhalter q, und Stift s² hat den Zweck, bei geschlossenem Revolver den Halter von Bund g zu entfernen, während bei geöffneter Stellung Stift s¹ ein Anpressen des Halters an Bund g bewirkt.

Soll die Walze a abgenommen werden, so ist Theil c mit Lauf und Walze so weit nach unten geklappt, dafs Stift s¹ im Ausschnitt q¹ von q sich befindet, sonach Festhalter q durch einen Druck auf denselben bei q² nach innen von dem Bund g entfernt werden kann.

Bei der Vorrichtung in Fig. 9 bringt an Stelle der drehbaren Nasen eine am Scharnier sitzende gebogene Feder u die beschriebenen Wirkungen hervor, und wird bei geöffneter Stellung die Walze durch einen Druck nach aufwärts auf t² freigegeben.

Bei allen diesen in den Fig. 5 bis g dargestellten und oben in ihren Hauptpunkten geschilderten Festhaltevorrichtungen werden ihre Wirkungsweisen wie bei der Vorrichtung in den Fig. 1 bis 4 auf selbstthätigem Wege herbeigeführt, d. h., wie schon eingangs erwähnt, durch das Um-und Zurückklappen des Revolvers. Diese Bewegung ist bei diesen Gelenkrevolvern so wie so erforderlich, um die Patronenhülsen bequem entfernen zu können, und wird bei dieser Erfindung in vortheilhafter Weise dazu benutzt, auch das Festhalten der Walze auf mechanisch selbstthätigem Wege zu erreichen.

Nur um bei geöffnetem Revolver die Walze zum Abnehmen freizugeben, ist eine Handhabung dieser Vorrichtungen nöthig, welche darin besteht, dafs man entweder den Handhebel k¹ p¹, Fig. 1, 3, 4, 6 und 7, oder den Festhalter selbst, Fig. 5 bis 9, auf die bereits geschilderten Arten bewegt und dadurch ein Freigeben der Walze bezweckt.

Patent-Anspruch:

Einrichtung zum Festhalten der Walze beim Ausstofsen der Patronenhülsen bei Gelenkrevolvern, bestehend aus einem am umklappbaren Theil des Revolvers drehbar befestigten Arm (Festhalter) (i l o q t), dessen rechtwinklig gebogener Theil bei aufgeklapptem Revolver hinter einen Bund (g) der Walze greift und durch einen Hebel (k bezw. p) oder durch Nasen, Stifte, Federn u. s. w., welch letztere Theile am Scharnier des Revolvers unbeweglich oder drehbar befestigt sind, selbstthätig zur Wirkung gebracht und theilweise durch diese Stücke oder auch durch directen Druck von Hand ausgelöst werden kann, zum Zweck, im ersteren Falle die Walze festzuhalten, im letzteren Falle dieselbe behufs Abnahme freizugeben.

Germany 3903

D.R.P. 3903 vom 9. April 1878.

Neuerungen an Revolvern.

(Zusatz zu D.R.P. 2564 vom 2. März 1878.)

Beschreibung.

Die an dem unter Nr. 2564 patentierten Revolver angebrachten Neuerungen sind auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Der Auswerfer soll die folgende Konstruktion, wodurch noch gleichzeitig einige wesentliche Vereinfachungen des ganzen Revolvers erzielt werden können, erhalten.

Über den Walzenbolzen l³ ist die aus einem Stück hergestellte Büchse l⁷ geschoben, welche an ihrem Flantschenteil beschaffen ist, wie früher beschrieben worden. Die Feder ist ebenfalls unverändert. Auch ein eingesprengter Keil, der sich in einer Nut der Walze L schieben lässt, ist gerade wie früher vorhanden.

Der hintere Teil der Büchse ist aber mit Zähnen versehen, welche der einfachen Herstellung wegen eingedreht sind. In diese Verzahnung greifen die Zähne des Hebels R, der sich um den Bolzen r dreht.

Fasst man denselben an seinem Auge r¹, welches sich dicht an den Bügel heranlegt, und dreht ihn in der Richtung des Pfeiles, so kommen seine Zähne in Eingriff mit den Zähnen der Büchse und des Auswerfers. Die Zähne des Hebels dürfen in der anderen Stellung noch nicht in Eingriff mit den Zähnen des Auswerfers sein, weil man sonst den Verschluss, den der Hebel gleichzeitig bildet, nicht öffnen kann. Die beiden Gehäuseteile J¹ und J werden nämlich dadurch von dem Hebel R zusammengehalten, dass ein an demselben angebrachter, nach dem Radius r gekrümmter Haken r³ unter das Gehäuse J greift. Eine kleine Feder r⁴ drückt ihn stets gegen das Gehäuse. Diese Feder liegt in einem Ausschnitt der Nase r⁵.

Nachdem man durch Zurückschlagen des Hebels R um so weit, dass der Verschluss geöffnet ist, die beiden Gehäuseteile in ihrem Drehpunkt i öffnen kann, so dass die Stossplatte i³ vor der Walze weggedreht ist, schiebt man den Auswerfer durch weiteres Zurückschlagen des Hebels R aus der Walze hervor und lässt die Patronen in die Hand fallen. Der Hebel wird dabei so weit zurückgeschlagen, dass sein Rücken gegen die Fläche w anliegt.

Germany 41320

PATENTSCHRIFT

— Nº 41320 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

FERDINAND PRAUNEGGER in GRAZ.

Vorrichtung zum selbstthätigen Auswerfen der Patronenhülsen bei Revolvern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. November 1886 ab.

In beiliegender Zeichnung ist ein Revolver in Fig. 1 in Längenansicht und theilweise im Schnitt dargestellt.

Fig. 2 zeigt das Auswerferhebelsystem in Ansicht,

Fig. 3 dasselbe in ausgelöstem Zustande,

Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie x-x in Fig. 1,

Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie y-y in Fig. 6, die Stellung des Auswerferhebels zeigend.

Die Fig. 6 und 7 zeigen die Trommel mit dem Auswerferhebel, von. der Ladeseite aus gesehen.

Die Fig. 8 und 9 zeigen Details.

Fig. 10 ist eine Rückansicht des Revolvers,

Fig. 11 zeigt die Trommel sammt Lauf in V.orderansicht,

dFig. 12 eine Ansicht der Gehäusedeckplatte und

Fig. 13 einen Schnitt nach der Linie z-z in Fig. 12.

Fig. 14 ist eine innere Ansicht des Gehäuses sammt Deckplatte bei entferntem Schlofsmechanismus und Schafttheil.

Fig. 15 zeigt eine perspectivische Ansicht der inneren Seite der Deckplatte.

Fig. 16 ist ein Schnitt nach der Linie z¹-z¹ in Fig. 14.

Der Lauf A, Fig. ı und ı4, ist mit der Stolsbodenplatte a und dem Schlofsgehäuse a¹ sowie mit den beiden Schienen a² a³ des Schaftes B durch die beiden Stege a⁴ a⁵, Fig. 2, zu einem Stücke vereinigt.

Unterhalb des Laufes A ist die Trommelachse b eingeschoben, welche mit ihrem Ende in der Stofsbodenplatte a lagert.

Das Herausfallen der Trommelachse b verhindert ein in dieselbe eingeschobener Entladestock b¹, Fig. 1 und 14, welcher durch das Gelenkstück b² um eine Schraube drehbar gemacht ist.

Die Bewegung der Trommel C durch den Trommelhebel c, sowie das automatische Spannen des Hammers D durch einen Druck auf den Abzug E bilden keinen Gegenstand derErfindung, und functioniren diese Theile wie bekannt.

Der Vollständigkeit halber sind jedoch der Hebel c, welcher die Trommel C bewegt und mit dem Abzug E in Verbindung steht, sowie der Hebel c¹, welcher in den Trommelhebel c eingreift und das Zurückdrücken des Abzuges und das Rückspringen des Hammers nach Abgabe des Schusses veranlafst, in Fig. 1 punktirt eingezeichnet.

Zum Zwecke des automatischen Auswerfens der Patronenhülsen dient ein in der rechten Gehäusewand gelagertes und in Fig. 2 dargestelltes Hebelwerk, welches beim Abfeuern durch das Vorschnellen des Hammers bethätigt wird.

Zur Berhätigung dieses Hebelwerkes trägt der Hammer D unten auf der rechten Seite der Hammerscheibe, Fig. g, einen Stifr d, welcher beim Vorschnellen des Hammers an den Arm e, Fig. 2, des um e¹ drehbar gelagerten Winkelhebels F schlägt. Dadurch wird der Arm e nach rückwärts und der Arm e² dieses Hebels nach vorwärts bewegt, und da der Arm e² sich gegen den Zapfen f des um f¹ drehbaren Patronenzieherhebels G, Fig. 2, 6 und 8, lehnt, so wird sich der untere Arm f² des Hebels G um seinen Drehpunkt f¹ nach vorn und der obere Arm f³, dessen Ende f⁴ hakenartig geformt ist und den Patronenzieherkopf bildet, nach rückwärts bewegen.

Um dieses Hebelende f⁴ mit dem Wulste, Fig. 8, der Patronen jeweilig in Verbindung bringen zu können, reicht dasselbe durch einen in der Stofsplatte a angebrachten Schlitz hindurch in eine am hinteren Ende der Trommel C angebrachte, zur Achse concentrische, ring-förmige Nuth g, Fig. 1, 6 und 7.

Diese Nuth reicht bis an die Patronenlager, so dafs ein in die Nuth hineinragender Theil des Wulstes einer jeder Patrone genügend weit frei wird, um von dem hakenförmigen Kopfe f⁴ des Patronenziehers erfafst werden zu können. Das in die Nuth g hineinragende Ende f⁴ des Hebels G wird durch eine auf den Hebel G einwirkende Feder f⁶ beständig in diese Nuth hineingedrückt.

Die Stellung des Patronenzieherkopfes f⁴ ist so gewählt, dafs jedesmal, wenn eine Patrone durch Weiterdrehung der Trommel hinter die Laufbohrung gebracht wird, sich der Patronenzieherkopf hinter den Wulst jener Patrone einlegt, welche von der Laufbohrung zunächst rechts zu stehen kommt.

Bei dieser Stellung des Patronenzieherkopfes wird die Patrone a, Fig. 6, beim Vorwärtsschnellen des Hammers behufs Abgabe des Schusses durch Einwirkung des Hebels F auf den Patronenzieherhebel G aus dem Laderaum geschleudert, zu welchem Ende die Stofsplatte a entsprechend ausgeschnitten ist.

Damit jedoch die ausgeworfene Patrone nicht gegen den zielenden Schützen geschleudert wird, trägt der Hammer D rechtsseitlich am Hammerschweif einen Ansatz d¹, Fig. 9 und 10, dessen Seitenfläche schräg verläuft und so eine Ablenkungsfläche für die herausfliegende Patrone bildet.

Um das Herausfallen der vor dem Auswurfausschnitt stehenden Patrone zu verhindern, ist rechts an der Stofsbodenplatte a, Fig. 5 und ı0, eine Klappe j drehbar angeordnet, welche durch eine Feder j¹ in der in Fig. 10 gezeigten Stellung erhalten wird; dieselbe lehnt sich mit dem oberen Theile an die Trommelfläche an und hält durch eine kleine Ueberlappung des Patronenbodens die Patrone in dem Laderaume fest.

Beim Herausschleudern der Patronenhülse weicht die Klappe j, Fig. 5, aus und springt nach dem Entfernen der Patrone sofort wieder in ihre alte Stellung.

Damit beim Abfeuern des ersten Schusses bei vollkommen geladenem Revolver nicht die rechts vor dem Auswurfausschnitt stehende scharfe Patrone ß, Fig. 10, ausgeworfen werde, ist eine Vorrichtung vorhanden, durch welche der Auswerfmechanismus beim ersten Schufs aufser Function gesetzt wird, indem man für den ersten Schufs den Auswerferhebel G aufser Eingriff mit dieser Patrone bringt. Zu diesem Zwecke ist innerhalb des Abzugbügels an der rechten Gehäusewand ein Hebel I drehbar gelagert, Fig. 1, 2 und 3.

Drückt man diesen gegen den Arm e des Winkelhebels F sich anlehnenden Hebel I mit dem Zeigefinger nach rückwärts, so wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, das obere Ende f⁴ des Hebels G durch Einwirkung der Hebelarme e e² f² aus der Nuth g heraus in das Innere der Stofsplatte a gezogen. Durch Einfallen des Hebels I in die Rast e₃, Fig. 3, des Hebelarmes e wird das Hebelsystem F G in dieser Stellung festgestellt.

Der Austritt des Hebelendes f⁴ aus der Nuth g erfolgt dann, wenn das Hebelende zwischen den zwei in die Nuth g hineinragenden Theilen der Patronenwulste steht, Fig. 7.

Damit für jede Patrone das Einstellen der Trommel in jene Stellung, in welcher das Ausschalten des Patronenziehers stattfindet, leicht vorgenommen werden kann, sind am Umfange der Trommel C Vertiefungen k, Fig. 11 und 12, angebracht, in welche eine unterhalb der Trommel gelagerte Schleifteder k¹, Fig. 1, 7 und 12, einspringt, sobald die Vertiefung dureh Drehen der Trommel mittelst der Hand über die Feder zu stehen kommt.

Wird der Hammer bei ausgeschaltetem Auswerferhebelsystem gespannt (s. punktirte Stellung Fig. 3), so dreht sich die Trommel aus der Stellung in Fig. 7 in jene von Fig. 6, in welcher allein das Abfeuern stattfinden kann. Das Ende f⁴ des Auswerferhebeis G ist hinter den Patronenboden zurückgezogen, Fig. 3.

Der Abzug E, Fig. 3, wurde beim Spannen des Hammers so weit zurückgezogen, dafs der an dem Abzug angebrachte Ansatz l sich an den kurzen Arm l¹ des Hebels I anlehnt. Beim Abfeuern wird durch den Abzug E ein Druck auf den Hebel I ausgeübt, was ein Auslösen dieses Hebels aus der Rast e³ des Winkelhebels F zur Folge hat, so dafs dadurch das Hebelsystem frei wird. Der frei gewordene Hebel G lehnt sich dann mit seinem oberen Ende f⁴ gegen den Patronenboden.

In dem Augenblick, wo der Hammer vorschnelit, bleibt die Einwirkung auf das Auswerferhebelsystem wirkungslos, daher die vor dem Auswerferausschnitte stehende Patrone ß, Fig. 10, in ihrer Kammer verbleibt.

Erst beim nächsten Spannen des Hammers D und beim damit verbundenen Weiterdrehen der Trommel C springt das Ende f⁴ des Hebels G in den Raum zwischen die beiden Patronenwulste in die Nuth g ein, und es gelangt der Patronenzieherkopf selbstthätig in jene Stellung, in welcher das automatische Auswerfen der weiter abgeschossenen Patronenhülsen, wie bereits beschrieben, stattfinden kann.

Auf der linken Seite der. Stofsbodenplatte a befindet sich ein Ladeausschnitt. Derselbe ist durch eine Klappe m, Fig. 5, 10 und 12, theilweise geschlossen, und eine Feder m¹ erhält die Klappe in der in Fig. 10 gezeigten Stellung. Diese Klappe gestattet das Einführen der Patronen in die Kammern, verhindert aber das Herausfallen der Patronen aus denselben. Diese Anordnung ermöglicht, dafs man, nachdem die Füllung der Trommel bis auf die vorletzte Patrone ausgeschossen ist, auf der linken Seite nach jedem nun folgenden Schusse sofort laden kann, während gleichzeitig mit dem Abfeuern rechts das Auswerfen der Hülse erfolgt.

Sollte infolge Platzens der Patronenhülse dieselbe durch den Auswerfer nicht ausgeworfen werden, so kann dieselbe durch den Entladestock b¹ ausgestofsen werden.

Zu diesem Zwecke zieht man den Entladestock aus der Trommelachse b heraus und schwenkt denselben mittelst des Gelenkstückes b² in die Auswerfstellung (Fig. 14 und punktirte Stellung Fig. 11).

Die behufs leichten Zerlegens des Revolvers getroffenen Anordnungen ermöglichen das schnelle Auseinandefnehmen sämmtlicher Bestandtheile ohne Hülfe eines Werkzeuges.

Zu diesem Zwecke schraubt man die Schraube n, Fig. ı, am Abzugbügel K los und hebt den Abzugbügel ab, welcher mittelst eines Hakens n¹ in das Gehäuse greift.

Durch Entfernen des Abzugbügels wird die Gehäusedeckplatte L, Fig. 5, 12, 13, 14, 15 und 16, frei, welche in das Gehäuse mit den Lappen o o eingeschoben und durch Einlegen der Nase o¹ des Abzugbügels in den Haken o² der Platte L, Fig. 13 und ı5, gehalten wird.

Beim Abheben der Deckplatte L entfernt sich diese aus dem im linken Schafttheil M eingesetzten, als Verschluls wirkenden Plättchen p, Fig. 12, 13 und 14, worauf der linke Schafttheil aus dem unteren Verschlufs p¹, Fig. 1 und 10, gehoben werden kann.

Um die Schlagfeder N, Fig. 1, ohne Werkzeug leicht herausnehmen zu können, ist zwischen den beiden Federschenkeln ein Excenter q, Fig. 4, drehbar angebracht, der normal so steht, dafs er mit seiner Breitseite q¹ die Federschenkel aus einander drückt. Behufs Herausnahme der Feder braucht man den Excenter blos um ca. 90° zu drehen; es gelangt dadurch seine schmale Seite zwischen die Federschenkel, worauf sich die Feder und alle Schlofstheile leicht herausnehmen lassen.

Behufs Herausnahme der Trommel C zieht man zuerst den Entladestöck b¹ aus der Achse b und entfernt dann die letztere, worauf die Trommel nach Entfernung des Hebels G aus der Nuth g herausgenommen werden kann.

Patent-Ansprüche:

1. Rei einem Revolver ein im Schlofsgehäuse gelagerter, um eine waagerechte Achse drehbarer Auswerferhebel G, welcher durch eine Feder in bestimmter Lage gehalten wird und einen seitlichen, sich vor den Patronenwulst legenden Ansatz f⁴ besitzt, wobei ein beim Abfeuern durch einen auf der Hammerscheibe angebrachten Stift d bewegter Winkelhebel F den Auswerfer-hebel G so mitnimmt, dafs der Ansatz f⁴ die Patrone, vor deren Wulst er angreift, auswirft.

2. Bei einem Revolver der unter 1. angegebenen Einrichtung:

a) zum Zwecke, das Herausfallen von Patronen durch die Auswerföffnung der Stofsplatte zu verhindern, ohne dafs dadurch das Auswerfen behindert werde, ein Hebel j, welcher mit seinem kreisbogenförmigen Rand den Rand der Auswerföffnung in geringer Breite überdeckt und durch eine Feder mit geringem Drucke in seiner Lage gehalten wird;

b) zum Zwecke rascheren Ladens und um die bequeme Verwendung der Waffe als Einzellader zu ermöglichen, die Anbringung eines dem als Ladeausschnitt verwendbaren Auswerfausschnitt gleichen verschlossenen Ladeausschnittes links vom Laufe;

c) zum Zwecke, bei Beginn des Feuers aus der vollständig geladenen Walze das Auswerfen einer scharfen Patrone zu verhindern, eine Schnappfeder k¹, welche durch Eingriff in die Kerben k der Trommel diese letztere in solcher Stellung festhält, dafs der Ansatz f⁴ des Hebels G zwischen zwei in die Nuth g vorspringende Patronenwulste zu stehen kommt, in Verbindung mit einem hinter dem Drücker angebrachten Sperrhebel I, welcher, sobald er zurückgezogen wird, den zum Bewegen des Hebels G dienen-den Winkelhebel F so verstellt, dafs der Ansatz f⁴ aus der Ringnuth g zurücktritt, und welcher Sperrhebel dabei in eine Rast e³ des Hebels F einfällt, aus welcher ein Ansatz l des Drückers E ihn beim ersten Schusse auslöst.

Germany 38623

PATENTSCHRIFT

— Nº 38623 —

KLASSE 12: Schusswarfen und Geschosse.

HARALAMB DIMANCEA in BUKAREST (Rumänen)

Neuerung an Revolvern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1886 ab.

An der Unterseite des hinteren Endes des feststehenden Laufes befindet sich ein Block, welcher die Achse trägt, um welche die kurze, die Ladetrommel enthaltende Walze rotirt.

Unter dem Loch oder dem Lager, in welchem dieser Bolzen oder Stift befestigt ist, befindet sich ein zu dem ersteren paralleles Loch oder Lager.

In diesen letzteren Theil greift ein Stift oder eine Achse, welche eine Verlängerung des unteren Theiles des Revolverkörpers bildet.

Um diesen Stift oder Achse dreht sich der Block, welcher den. Lauf und die. Walze trägt, so dals durch Drehen dieses Blockes um einen Viertelkreis das hintere Ende der Drehtrommel freigelegt wird.

Die Hülsen der abgefeuerten Patronen werden nun ausgezogen und: der Revolver aufs Neue geladen.

Das Auszichen oder Auswerfen der Hülsen der abgefeuerten Patronen wird durch ein Gleiten des Blockes an der Achse, um welche er sich dreht, bewirkt.

Der Patronenzieher, welcher mit den Wülsten der Patronen in Verbindung steht, ist an dem Körper des Revolvers befestigt und hält die Patronenhülsen. so lange fest, bis die Walze durch die. vorher erwähnte gleitende Bewegung sich von diesen Hülsen ganz wegbewegt hat und diese hierdurch ausgeworfen. werden.

Wenn der Block nach dem Laden des Cy-linders in seine normale Stellung zurückge bracht wurde, kann der Rahmen, in welchem die Drehtrommel sich bewegt, durch einen Bolzen mit dem Körper des Revolvers geschlossen werden.

Wenn dieser Bolzen zurückgezogen wird, so bewirkt dies das Zurückgehen des Schlagbolzens um ein solches Stück, dafs die Walze ohne Hindernifs seitwärts gedreht werden kann.

Die abwechselnde, drehende Bewegung der Trommel oder Walze, das Spannen des Schlagbolzens und das Abfeuern des Revolvers wird durch einen Mechanismus bewirkt, der wie folgt construirt ist:

In dem Körper des Revolvers befindet sich ein Doppelrad, bestehend aus zwei Reihen von gleich weit abstehenden und nahezu gleichen radialen Armen, deren Anzahl mit jener der Patronenlager in der Walze übereinstimmt. Die erwähnten zwei Reihen von Armen sind parallel und drehen sich mit einander.

Die Arme des einen Theiles des Doppelrades sind .etwas kürzer als jene des anderen Theiles, und ich ünterscheide daher diese Arme als lange und kurze. Das Doppelrad ist auf einer Achse montirt, welche quer durch den Körper. des Revolvers geht, und zwar in derselben horizontalen Ebene, in welcher sich die Achse der Walze befindet.

Das Doppelrad kann sich nur in einer Richtung drehen.

Die abwechselnde rotirende Bewegung, der Trommel oder Walze wird durch einen Druck auf das Züngel durch einen der langen Arme hervorgebracht, welcher auf ein Sperrrad am Boden der Walze wirkt.

Sobald die Drehtrommel oder Walze um den erforderlichen Winkel gedreht wurde, tritt der Arm aus der Zahnung des Sperrrades.

Der obere Arm des Züngels oder Drückers ist so angeordnet, dafs er bei seiner Vorwärtsbewegung auf den Arm des Rades wirkt; bei seiner Zurückbewegung dreht sich jedoch der obere Arm um die Verbindungsstelle und geht unter dem Arm des Rades hinweg, ohne letzteres zu drehen.

Der Schlagbolzen, welcher eine gleitende Bewegung in der Richtung der Seelenachse des Laufes hat, wird durch eine Spiral-oder andere Feder nach vorwärts geschnellt. Seine Bewegung nach rückwärts wird durch das Herabdrücken des Züngels mittelst jenes kurzen Armes des Rades bewirkt, welcher in diesem Moment in einer verticalen Stellung sich befindet.

Dieser kurze Arm drückt auf eine Schulter an dem Schlagbolzen, schiebt letzteren zurück und drückt die Hauptfeder zusammen.

Das Abfeuern des Revolvers wird durch ein fortgesetztes Drücken auf das Züngel bewirkt, durch welches der kurze Arm des Rades, welcher den Schlagbolzen spannte, gezwungen wird, diesen Schlagbolzen über die gespannte Stellung hinauszudrücken.

In dem Moment, wo der kurze Arm (der den Schlagbolzen gespannt erhielt) von dem Ansatz oder der Schulter des Schlagbolzens sich entfernt, wird letzterer durch die zusarnmengeprefste Hauptfeder nach vorwärts ge schnellt und der Revolver abgefeuert.

Ich werde nun mit Bezug auf die beiliegen den Zeichnungen die Art und Weise beschreiben, in welcher meine Erfindung ausgeführt wird.

Fig: 1 stellt in einer Seitenansicht und

Fig. 2 in einem verticalen Längenschnitt einen mit meinen Neuerungen versehenen Revolver dar.

Fig. 3 zeigt den Revolver in einer Seitenansicht, wobei das hintere Ende der Ladekammern der Drahttrommel oder Walze zum Laden oder zur Visitirung offen oder blofsgelegt ist.

Fig. 4 stellt denselben in einer Draufsicht dar, nachdem die Drehtrommel zum Ausziehen der leeren Patronenhülsen vorwärts geschoben wurde.

Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht den Lauf mit seinem Block und aufserdem noch einen Endaufrifs des Blockes.

Fig. 6 stellt in einer Seitenansicht und

Fig. 7 in einer Endansicht das Gehäuse des Revolvers dar.

Fig. 8 ist eine Ansicht des hinteren Endes der Walze.

Fig. g zeigt in einer Seitenansicht, theilweise im Schnitt, und in einer Endansicht den Pavon den übrigen Theilen des Revolvers getrennt. Die übrigen Figuren zeigen Details des Revolvers. a ist. die Walze des Revolvers und b der Lauf, an dessen Unterseite der Block c sich befindet, der in seinem Innern zwei lange, parallele Bohrungen c² c³ hat, zwischen denen ein verticaler Schlitz c⁵, Fig. 5, angeordnet ist. d ist der Körper oder das Gehäuse des Revolvers. e ist der fixe Bolzen oder die Achse, um welche sich die Walze dreht; sie ist in dem Loch c² des Blockes c gelagert.

Die Walze a wird nicht direct von der Achse e, sondern von der festgemachten röhrenförmigen Hülse oder Büchse f, welche diese Achse umgiebt, getragen. Die Hülse f ist durch die mit Gewinden versehene Klappe f³, welche auf das Ende der Hülse f geschraubt ist, an dem Block c befestigt.

Die röhrenförmige Hülse f ist in einer Draufsicht und im Längsschnitt durch die Fig. 10 besonders dargestellt. Dieselbe ist mit einem Längsschnitt f² versehen, in welchem der Block c beim Auswerfen der Patronenhülsen gleitet.

Das hintere Ende der Hülse hat einen Rand f⁴, welcher in die Walze a eingreift, Fig. 1.

Am Ende der Achse e ist der Auswerfer g befestigt, welcher in eine Vertiefung in der hinteren Fläche der Walze a versenkt ist und von dem aus die gewöhnlichen Führungsstifte in Löcher in der Walze a eingreifen, so dafs die Walze a und der Auswerfer g zusammen rotiren.

Das hintere Ende der Achse e, welches den Patronenzieher g trägt, hat als Lager eine viertelkreisförmige Nuth in der Vorderfläche des Körpers oder Gehäuses d. Auf dieses hintere Ende der Achse e ist ein Sperrrad h gekeilt; durch dieses Sperrrad h wird in der später beschriebenen Weise der Walze a die unterbrochene rotirende Bewegung gegeben.

In der vorderen Fläche des Gehäuses d ist ein Schlitz und eine Vertiefung d² in Form eines Viertelkreises, Fig. 7, hergestellt, um das verjüngte Ende des Bolzens oder der Achse e und das Sperrrad h aufzunehmen.

Der erwähnte Schlitz und die Vertiefung d² gestatten, dafs die von dem Block c getragene Drehtrommel oder Walze a seitwärts gedreht werden kann, um die hinteren Enden der Patronenlager in der Walze a behufs Entnahme der leeren Patronenhülsen und Ladung blofszulegen.

Das Seitwärtsdrehen der Walze a wird in folgender Weise bewirkt: An dem Körper oder dem Gehäuse d ist ein Bolzen oder eine Achse d³ angebracht, die eine Verlängerung des unteren Theiles des Revolverkörpers bildet (s. Fig. 6).

Dieser Bolzen d³ greift in das zweite und untere Loch oder Lager c³ im Block c am Lauf b.

Um diese Achse d³ dreht sich der Block c derart, dafs, wenn man denselben um einen Viertelkreis dreht (wobei man den Lauf b mit der Hand umfafst) das hintere Ende der Walze von der Vorderfläche des fixen Körpers oder Gehäuses d entfernt und die rückwärtigen Enden der Patronenlager in der Walze blofsgelegt werden, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist.

In dieser Stellung werden die Hülsen der abgefeuerten Patronen ausgeworfen ünd der Revolver kann aufs Neue geladen werden. Bei diesem Scitwärtsdrehen der Walze a bewegen sich das Ende der Achse e und das Sperrrad h in der Nuth und Vertiefung d² in der Vorderfläche des Revolverkörpers oder Gehäuses d.

Die zwei parallelen Achsen e und d³ sind durch ein Verbindungsstück c⁴, Fig. 2, zusammengekuppelt, welches oben und unten die Form einer Gabel hat, mit welchen es in die ringförmigen Vertiefungen oder Auskehlungen an den Enden der Achsen e und d³ eingreift.

Letztere können sich somit in den Gabeln drehen, nicht aber der Länge nach verschieben. Der verticale Schlitz c⁵ in dem Block c und der Schlitz f² in der fixen Hülse oder Büchse f bewegen sich beim Auswerfen der leeren Patronenhülsen über das fixe Kupplungsstück c⁴ hinweg.

Um die leeren Patronenhülsen auszuwerfen, wenn die hinteren Enden der Patronenlager der Drehtrommel oder Walze a blofsgelegt sind, Fig. 3, wird der Block c mittelst des Laufes b nach vorwärts gezogen, so dafs er auf der Achse d³ sich verschiebt, um welche die Walze a sich dreht. Bei dieser Bewegung werden die von dem nicht gleitenden Auswerfer g festgehaltenen Patronenhülsen aus den Patronenlagern herausgeworfen, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.

i ist der Federbolzen oder Riegel (in Fig. 11. separat dargestellt), welcher die Drehtrommel oder Walze a nach jeder unterbrochenen Bewegung an ihren Platz festschliefst. Dieser Bolzen i dringt zuerst durch das Loch d⁴ in der Vorderfläche des Körpers oder Gehäuses d und dann in die Ausschnitte a² a²… im rückwärtigen Ende der Walze a (s. Fig. 8).

Der Lauf b ist an dem Körper oder Gehäuse d durch den Hebel m befestigt, der in Fig. 13 separat dargestellt ist; derselbe dreht sich um den Querstift oder die Achse n und sein freies Ende dringt in den gekrümmten Ausschnitt m² im hinteren Ende des Körpers oder Gehäuses d ein.

Der Hebel m wird in seine Arbeitsstellung durch den Schlagbolzen k gebracht, welcher durch die starke Hauptfeder l nach vorwärts geschnellt wird, um das Abfeuern des Revolvers zu veranlassen.

Wenn das vordere Ende m³ des Hebels m nach vorwärts gedrückt wird, so greift es in den Ausschnitt b³ der Laufbacke b und befestigt hierdurch den Körper oder das Gehäuse an dem Lauf (Sicherung).

Der Schlagbolzen k ist in der Fig. ı2 für sich allein dargestellt.

Der Riegel i wird weggezogen, um zu gestatten, dafs die Walze a mittelst des Hebels m seitwärts gedreht werden kann. Letzterer zieht gleichzeitig auch den Schlagbolzen ein wenig zurück, um dessen Nase mit der Vorderfläche des Gehäuses d in eine und dieselbe Ebene zu bringen.

Das vordere Ende des Handhebels m greift in den Ausschnittt i² an der Seite des Riegels i ein und drückt auch an die Schulter k² des Schlagbolzens k, so dafs, wenn das freie (hintere) Ende des Hebels m in seinen Schlitz m² herabgedrückt wird, sein vorderes Ende gleichzeitig den Riegel i und Schlagbolzen k zurückzieht, wodurch der Körper oder das Gehäuse d von dem fixen Lauf b losgemacht wird und die Drehtrommel oder Walze a seitwärts gedreht werden kann, wie vorbeschrieben.

Der Riegel i und Schlagbolzen k werden bei ihren Bewegungen beiderseits durch Federn geführt, welche in Längsnuthen in den Wangen des Gehäuses d vorgesehen sind.

p p² ist das Doppelrad, welches sich um dieselbe Achse n, wie der Hebel m dreht.

Dieses Doppelrad ist in Fig. 14 für sich dargestellt. Mittelst desselben wird der Drehtrommel oder Walze a die unterbrochene rotirende Bewegung gegeben, der Riegel i und Schlagbolzen k werden zurückgeschoben, um diese rotirende Bewegung. zuzulassen, der Schlagbolzen k gespannt und losgelassen und der Revolver abgefeuert.

Das Doppelrad besteht aus zwei Reihen von gleich weit abstehenden und nahezu gleichen radialen Armen von verschiedener Länge. Die langen Arme sind mit p, die kurzen mit p² bezeichnet, Fig. 14.

Die langen Arme p wirken auf das Sperrrad h und schieben den Riegel i zurück, während die kurzen Arme p² den Schlagbolzen k zurückziehen und spannen.

Die langen Arme p passiren durch einen verticalen Schlitz in der Vorderfläche des Gehäuses d, um das Sperrrad k zu erreichen.

Das Doppelrad wird durch den Abzug vorwärts bewegt, der auf die kurzen Arme p² desselben wirkt; die rückgehende Bewegung dieses Rades wird durch einen der kurzen Arme p² verhindert, welcher sich bei k⁴ gegen die untere Seite des Schlagbolzens k stemmt.

Mit dem Abzug q ist ein loser oberer Arm oder Sperrhaken q² verbunden, der die Arme p² des Rades in Bewegung versetzt.

Wird der Abzug angezogen, so wirkt der Sperrhaken q² auf einen der kurzen Arme p² des Doppelrades und geht bei seiner Rückkehrbewegung unter dem nächsten Arm p² des Doppelrades vorüber, ohne letzteres zu bewegen.

Bei der Vorwärtsbewegung des Doppelrades p p² durch die Wirkung des Abzuges wird der Riegel i durch das äufserste Ende jenes langen Armes p zurückgeschöben, welcher in diesem Moment vertical steht und auf die Rippe i³ an der unteren Seite des Riegels i wirkt, Fig. 11.

Durch dieselbe Bewegung des Doppelrades zieht der kurze Arm p² auch den Schlagbolzen k ein wenig zürück, indem er gegen den Ansatz k³ des letzteren drückt.

Sobald der Riegel i und Schlagbolzen k so weit zurückgeschoben wurden, dafs die Drehtrommel oder Walze a frei ist, wirkt ein anderer der langen Arme p auf das Sperrxad h und dreht die Walze a um den erforderlichen Winkel.

Bei weiterer Vorwärtsbewegung des Doppelrades wird durch den Arm p², der auf den Schlagbolzen k drückt, letzterer zurückgeschoben und die. Hauptfeder l zusammengedrückt.

Bei fortgesetzter Vorwärtsbewegung des Doppelrades schlüpft der Arm p zuerst von der Rippe i³ des. Riegels i weg, welcher sofort vorwärts schnellt und die Drehtrommel oder Walze a fesischliefst (sichert).

Der kurze Arm p² entfernt sich hierauf von dem gespannten Schlagbolzen, der dadurch frei und von der Hauptfeder l vorwärts geschnellt wird, wodurch der Revolver abgefeuert wird.

Bei wiederholtem Drücken auf den Abzug q wiederholt sich der eben beschriebene Vorgang, bis alle Patronen abgefeuert sind, worauf dann der Revolver aufs Neue geladen wird, indem man das Gehäuse’d von dem die Walze tragenden Theil frei macht, die Walze seitwärts dreht und die leeren Patronenhülsen auswirft, wie vorbeschrieben.

Die eben vorgeführten Aenderungen lassen sich ohne wesentliche Aenderung auch auf Revolver-Karabiner und Revolver-Gewehre übertragen.

Patent-Ansprüche:

An Revolvern, Drehgewehren oder Kara-binern, deren Lauf mit der die Patronen enthaltenden Drehtrommel zu dem Kolben nebst übrigen Theile der Schufswaffe um 90° verdreht werden kann:

1. die Verbindung des an dem Lauf b sitzenden Blockes c mit dem Auswerfer g in der Weise, dafs nach der Verdrehung des Laufes. mit dem Block c und der Patronentrommel a auf der festen Achse d³ um 90° durch ein Gleiten oder Verschieben des Blockes c auf der Achse d³ die leeren Patronenhülsen aus den Patronenlagern der Trommel a geworfen werden.

2. In Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung:

a) der Hebel m und der Riegel i, welche das Gehäuse d an dem Lauf b be-festigen, sowie die Stellung der Drehtrommel a während des Abfeuerns sichern;

b) der zum Abfeuern der Patronen dienende Schlagbolzen k mit der Hauptfeder l, welcher durch den Hebel m zurückgeschoben wird;

c) das Doppelrad p p² in Verbindung mit dem losen oberen Arm q² des Abzuges q, durch deren Zusammenwirken die Drehtrommel a ihre unterbrochene, drehende Bewegung erlangt, der Riegel i zurückgeschoben und der Schlagbolzen gespannt und losgelassen wird.

Germany 35952

PATENTSCHRIFT

— Nº 35952 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Ügeschosse.

HUGH ADAMS SILVER und WALTER FLETCHER in LONDON.

Patronenauswerfer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. October 1885 ab.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in einer Anordnung, welche dazu dient, die leeren Patronenhülsen selbstthätig aus den Revolverpistolen hinauszuwerfen, und zwar durch directes Aufschlagen des Hahnes auf eine am Gehäuse der Pistole drehbar befestigte Metallplatte oder einen Riegel, so dafs, wenn die abgefeuerte Patrone herumgedreht und eine neue Patrone an deren Stelle gebracht ist, die leere Hülse plötzlich in dem Augenblick herausgestofsen wird, in welchem die zum Abfeuern bereite Patrone vom Hahn den Schlag erhält.

Zu diesem Behufe versehen die Erfinder das hintere Ende des Revolvergehäuses mit einem Schlitz, durch welchen sie einen Stift von oben her einführen. Dieser Suft bildet einen Drehpunkt, um welchen sich ein Riegel in einer Richtung, wenn er durch den Hahn getroffen wird, bewegen und durch eine Feder wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht werden kann.

Der Riegel hat ein nach unten zu vorstehendes Blatt, welches so geformt ist, dafs beim Passiren der leeren Patronenhülsen (durch die gewöhnliche Rundbewegung des Cylinders veranlafst) die Kante des Blattes unter den Rand der leeren Patronenhülsen greift, und wenn beim Abfeuern der Hahn auf den Riegel aufschlägt, so wird die leere Hülse sofort aus dem Cylinder hinausgeworfen; dasselbe Spiel wiederholt sich bei jedem folgenden Feuern.

Der Hahn kann, mit dem Schlagsüft ein Stück bildend, von gewöhnlicher Construction sein, aber letzterer kann auch getrennt und im Hahn ruhend angebracht sein, sodafs er mittelst eines seitlichen Stiftes in die Ruhe-oder Sicherheitsstellung gesetzt werden kann.

Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung ist ein gewöhnlicher fünfläufiger Revolver, dessen Cylinder in Fig. 2 dargestellt ist.

Der hintere Theil des Gehäuses A. enthält einen Schlitz, in welchen ein Schraubstift C eingeführt ist; ein Riegel B ist durch den genannten Schraubstift am Gehäuse befestigt, um welchen er sich dreht, wenn die Nase D des Hahnes E an ihn anschlägt, während der Schlagstift im Begriff ist, eine geladene Patrone, welche diesem durch die übliche Drückerklinke gegenübergebracht ist, abzufeuern. G ist das Blatt des Riegels B, dessen Rand auf einen Theil J (durch Wegschneiden der äufseren Peripherie der Hinterwand des Cylinders erhalten) aufruht und folglich unter den Rand H der Patronenhülse greift, um diese auszustofsen. Der Riegel B wird: durch eine Feder K in Stellung erhalten, welche an der Seite des Gehäuses A befestigt ist und ein Glied L besitzt, welches sich gegen den Riegel legt, um das Blatt G in Berührung mit der Hinterwand des Cylinders zu halten, ausgenommen, wenn die Nase D des Hahnes an den Riegel, wie oben näher beschrieben, schlägt.

M ist die gewöhnliche Einstecköffnung, welche, wie in Fig. 1 gezeigt, geöffnet wird, um den Cylinder in bekannter Weise zu laden, und wenn das selbstthätige Herausstofsen der leeren Hülsen nicht erwünscht ist, so kann die Einstecköffnung gegen das hintere Ende der Patronenhülse geschlossen werden, um diese auf gewöhnliche Weise zurückzuhalten, da der Verschlufs gegen das Herausstofsen Widerstand leistet.

Es ist gesagt worden, dafs der Riegel B in eine Vertiefung sich einpafst, aber es können auch andere Vorkehrungen getroffen werden, um besagten Riegel B auf dem Gehäuse A zu befestigen, und die Feder K kann abweichend, wie oben ausgeführt, angebracht werden.

In Fig. 3 dreht sich der Riegel B. am Gehäuse A um Stift C, und eine Feder K ist auf der Schildplatte befestigt, um das freie Ende derselben hinter dem Riegel B vorzudrücken, wie es mit Bezug auf Fig. 1 erläutert wurde.

Wenn es nicht nothwendig ist, die leere Patrone herauszuziehen, so kann der Riegel B um seinen Drehpunkt C seitwärts, wie Fig. 4 veranschaulicht, verschoben werden, so dafs das Blatt vom Rande der Patronenhülse frei wird.

Fig. 5, 6, 7 und 8 stellen andere abgeänderte Anordnungen der Feder dar. In Fig. 5; it K eine Schraubenfeder und wirkt gegen einen Ansatz des Stiftes P, welcher an dem Riegel angebracht ist.

In Fig. 6 ist das Glied L der Feder nicht im Winkel gebogen, wie in Fig. 1, sondern einfach fortgelassen.

In Fig. 7 ist die abgeänderte Form der Feder aus der Zeichnung ohne Weiteres ersichtlich.

In Fig. 8 ist die Feder K auf einer der Schlofswangen Q des Revolvers befestigt.

Der Zweck der Feder besteht in allen Fällen darin, den Riegel in seine ursprüngliche Lage zurückzuführen, so dafs das Blatt G stets unter den Rand der nächstfolgenden Patronenhülse eingreifen kann.

Fig. 9 stellt einen Revolver dar, dessen Hahn mit in demselben lose angebrachten Schlagstift F versehen ist, welcher durch einen seitlichen Suft R in der Sicherheitsstellung gehalten werden kann, indem er in den Ausschnitt S, Fig. 10, eingeführt wird, um so den Schlagstift zurückzuhalten.

Dieser Sicherheitsschlagstift bietet den Vortheil, dafs kein Unglück passiren kann, wenn etwa volle Patronen im Revolver stecken bleiben, falls die Person, welche die Waffe benutzt, die Einstecköffnung geschlossen hält und dadurch in der beschriebenen Weise das Auswerfen der Patronenhülsen verhindert.

Patent-Anspruch:

Die Anordnung eines Patronenauswerfers, bestehend aus einem Riegel B, welcher sich als zweiarmiger Hebel um einen Stift C bei jedesmaliger Schlagbewegung des Hatınes dreht und mit seinem Blatt G jedesmal, wenn ein Schufs abgefeuert wird, eine leere Patronenhülse herauswirft, und def auch verschoben werden kann, um auf Wunsch das selbstthätige Auswerfen der Patronenhülsen zu verhindern.

Germany 26207

PATENTSCHRIFT

— Nº 26207 —

LEON HAMAL in LÜTTICH.

Revolver mit zur Seite herausschwenkhbarer Walze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ı6. Juni 1883 ab.

Dieser Revolver mit Auszieher besitzt ein aus einem Stück bestehendes Gehäuse A, aus welchem die Trommel F seitwärts herausgeschwenkt werden kann, eine Entladungsvorrichtung, bei welcher die Walze F. behufs Ent-ladung über die Stange G geschoben wird, und eine doppelte Verschlufsvorrichtung, welche aus dem Walzenschieber nnd dem Sperrhaken E besteht.

Das Gehäuse A ist aus einem einzigen Stück gegossen oder geschmiedet und besitzt unter dem Lauf einen horizontalen Schlitz, welcher den halbflachen Theil G der Trommelwelle aufnimmt. Der Untertheil B dieses Gehäuses ist mit dem verticalen Schraubenbolzen D der Welle versehen und enthält in einer neben dem Abzugsbügel liegenden verticalen Nuth den Sperihaken E, welcher durch eine Flach-oder Spiralfeder in eine Ausfräsung der Welle gedrückt wird.

Die Walze F kann eine drehende und eine auf der Achse gleitende Bewegung erhalten, wenn sie herumgeschwenkt ist, während der Auszieher I der Längsverschiebung der Walze nicht folgen kann. Die Walze F ist in der Mitte nach zwei verschiedenen Durchmessern ausgebohrt, und sie umschliefst in ihrer gröfseren, dem Laufe zugekehrten Bohrung G eine Schraubenfeder, während die kleinere Bohrung H dieselbe Stärke wie die Walzenachse hat, im die Drehung zu ermöglichen. Der Auszieher I ist auf einen noch kleineren Durchmesser ausgebohrt, so dafs er während der Zurückbewegung der Walzen stehen bleibt und die leeren Patronen aus der Walze zieht. Eine kleine, zwischen seine Zähne eingesetzte Schraube. hindert das Abfallen desselben von der Achse, wenn die Schraubenfeder die Walze in ihre normale Lage bringt.

Die Walze beschreibt beim Oeffnen des Revolvers. mit ihrer Welle um den Stift D einen Kreisbogen. Das Gehäuse A ist num so eingerichtet, dafs der Austritt der Walze nur nach links erfolgen kann, und dafs also das Ende der Walzenachse beim Herumschwenken über den Walzenschieber gleitet. Auf diese Art kann letzterer die Walze nur dann in Drehung versetzen, wenn die Welle in ihre normale Lage zurückgekehrt ist. Während des Abfeuerns legt sich der Walzenschieber auf die linke Seite der Achse, so dafs hierdurch und durch den Sperrer E ein doppelter Halt für die Walze beim Abfeuern geschaffen ist.

Die Walzenwelle ist in ihrer ganzen Länge voll und ihr halbflacher Theil G enthält unten eine mit dem Schnepper E correspondirende Aussparung, welche den Schlufs der in ihre normale Stellung zurückgekehrten Walze bewirkt.

Ein cylindrischer Ansatz, welcher denselben Durchmesser wie die gröfsere Bohrung der Walze hat, trennt diesen halbflachen Theil G von der Drehachse H, deren Stärke gleich der schmaleren Ausfräsung der Walze ist, so dafs die auf die Achse geschobene Schraubenfeder zwischen die Ansätze der Stange und der Walze zusammengedrückt wird.

Endlich ist das Ende dieser Achse abgedreht, um den Auszieher I aufzunehmen; es bekommt eine runde Schraubenmutter, welche die gleitende Verschiebung, aber nicht die Drehung desselben verhindert.

Eine flache Feder K, auf der rechten Seite des Gehäuses durch den Zapfen des Schneppers E befestigt, hindert das selbstthätige Zurückschlagen der Walze während des Ausziehens der leeren Patronen, wie dies durch den horizontalen Schnitt der Zeichnung veranschaulicht ist. Diese Feder K dient zur leichteren Handhabung des Revolvers, kann aber ohne Einflufßs auf die Function desselben fortgelassen werden.

Auch kann man in der horizontalen Nuth zwischen der Feder K und der Walzenwelle G eine zweite Feder zum Herausdrücken der Walze, wenn der Sperrhaken E ausgelöst ist, einlegen.

Patent-Ansprüche:

1. Die Anordnung der Walze F mit Auszieher I auf einer bis unter den Lauf verlängerten Stange G, die sich um den normal zur Laufachse stehenden Stift D herumschwenken läfst und durch den Schnepper E in dem aus einem Stück bestehenden Revolvergehäuse A festgehalten wird.

2. Die feste Anbringung der Auszieherkrone I am Ende der herumschwenkbaren Walzenachse G in Combination mit der auf letzterer verschiebbaren Walze F, welche durch eine zwischen den Ansätzen dieser Walze und der Stange gedrlickte Schraubenfeder nach hinten zurückgezogen wird.

3. Die nach links offenen Nuthen a bezw. b im Stofsboden M und im Theil N des Verschlufsgehäuses A, welche das KHerumschwenken der Walze F nur nach der linken Seite des Revolvers gestatten, so dafs der Walzenschieber in Verbindung mit dem Schnepper E die Walze während des Abfeuerns festhält.

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