Patent: Edouard Bled

Germany 19728

Edouard Bled in Paris.

Neuerungen an Revolverschlössern.

Deutsches Reichspatent No. 19 728 vom 8. Februar 1882 ab.
(Hiezu Abbildungen Fig. 1 bis 7 der Tafel.)

In beigefügter Zeichnung stellt

Fig. 1 den Längenschnitt eines Revolvers dieser Con struktion mit dem Hahn in der Ruherast dar.

Fig. 2 zeigt denselben Schnitt bei gespanntem Hahn. Fig. 3, 4, 5 und 6 zeigen einzeln die verschiedenen Stücke, aus welchen dieses Schloss besteht.

Fig. 7 zeigt die Anordnung, welche angewendet wird, um den Hahn selbstthätig in die Ruherast zurückzustellen.

In allen diesen Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben dieselben Theile.

a ist der Hahn, der vorn mit einem Vorsprung b ver sehen ist und eine Hemmrast trägt; dieser Hahn endet unten. in eine Verlängerung c eigenthümlicher Form Fig. 3,

d ist ein Drücker mit einer Verlängerung e versehen, welcher ausgekragt ist, um den Vorsprung des Hahnes aufzu nehmen,

f ist ein Schieber, vom Drücker getragen, welcher bestimmt ist, die Drehung der Trommel zu bewirken, um die Patronen, eine nach der anderen, vor die Schlagspitze des Hahnes zu stellen.

g ist eine zweischenkelige Feder, deren oberer Arm als Schlagfeder unter den Hahn greift, während der untere Arm verlängert ist, um sich auf einen Vorsprung h zu stützen, der an dem Schieber angebracht ist. Der Vorsprung h ist so ge staltet, dass der Druck der Feder den Schieber fortwährend gegen die Trommel drückt; dieser Druck wird ausserdem auf den Drücker d, der den Schieber trägt, übertragen.

Die Wirkung des Mechanismus ist folgende:

Beim anhaltenden Feuer, im Augenblick, wo der Drücker zurückgeschoben wird, hebt der Theil i des Drückers die Nase b des Hahnes und bewirkt so, das Spannen. Diese Be wegung dauert fort bis zu dem Augenblick, wo das Ende der Nase b den fast ganz zurückgedrückten Drücker verlässt; der Hahn wird dann durch die Schlagfeder vorgeschnellt und be sorgt die Zündung.

Die Kammerwalze, welche dabei um eine Patrone weiter gedreht wurde, wird im Augenblick des Losschlagens durch den Vorsprung k des Drückers in seiner Lage gesichert.

Wenn man nachher den Drücker loslässt, wird er durch den unteren Arm der Schlagfeder in seine ursprüngliche Lage gedrückt, wobei dieser Federarm, an dem Hahnfusse gleitend, den Hahn in die Ruherast hebt. Demzufolge stösst der Vor sprung i des Abzuges, welcher unter die Nase b des Hahnes sich stellen soll, an diese Nase, welche somit die Weiterbe wegung des Drückers (resp. Abzuges) hemmen würde. Aus dem Grunde ist der Arm der Feder derart der Länge nach geschlitzt und so an demselben eine kleine separate Feder gebildet, deren Ende abgerundet ist. Diese kleine Eeder ist etwas tiefer gebogen, so dass sie eigentlich den Hahnfuss trifft und den Hahn hebt, sobald jedoch die Nasen b und i an einanderstossen, nachgibt, so dass der Hahn eine kleine Be wegung macht und den Vorsprung i übergleiten lässt. Dar auf stellt sich erst das Ende des Federarmes derart gegen den Hahnfuss, dass ausser dem Spannen jede andere Bewegung des Hahnes vollständig unmöglich ist.)

Wenn der Hahn direkt mit der Hand gespannt wird, hebt die Nase b die Spitze der Abzweigung e des Drückers, ¡ bis er in die Hemmrast eingreift, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Sonst bleibt die Wirkungskraft dieselbe, wie oben beschrieben.

Das Schloss kann auch zu anderen Waffen als für Revolver Anwendung finden, und wird in solchem Falle der Schieber fortgelassen; die Feder wirkt dann direkt auf den Drücker ein.