Germany 30535
Em. & L. Nagant in Lüttich.
Neuerungen an Revolvern.
Deutsches Reichspatent vom 7. Juni 1884 ab.
(Hiezu Abbildungen Fig. 1 bis 16 der Tafel.)
Der Mechanismus dieses Revolvers kann leicht ausein ander genommen, zusammengesetzt und gereinigt werden
Die Hauptfeder besteht aus zwei wirksamen Armen. Der untere Arm drückt auf den Zapfen eines Hebelarmes, welcher im Abzug drehbar angeordnet ist. Letzterer ist am oberen Theil mit einem Arm B versehen, welcher das selbstthätige Zurückdrücken des Hahnes durch den Druck der Hauptfeder nach jedem Schuss bewirkt. Sobald man die Trommel von. links nach rechts dreht, geht jeder Zahn des Rades über den Hebelarm hinweg. Dreht man dann die Trommel zurück, so wird dieselbe jedesmal durch den Hebelarm angehalten werden.
Die einzelnen Bohrungen der Trommel (Kammerwalze) bleiben in Folge dessen nach einander ganau vor dem Aus schnitt stehen, welcher in dem Revolvergestell zur Einführung der Patronen hergestellt ist; ebenso befindet sich dann jede Bohrung vor dem Entladestocke zum Entladen bereit.
In den Zeichnungen ist:
Fig. 1 die rechte Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorderansicht,
Fig. 3 die linke Seitenansicht des Hebelarmes
Der Zapfen des Hebelarmes ist theilweise schräg abge schnitten und bildet eine schiefe Ebene P, deren Lage durch die Linie C-D angedeutet ist.
Der untere Arm der Hauptfeder G drückt auf die obere Kante D der schiefen Ebene (Fig. 14), um das obere Ende des Hebelarmes mit dem Sperrrad der Kammerwalze in Verbindung zu halten.
Fig. 4 ist die linke Seitenansicht des Abzuges für den Revolver mit intermittirendem Schuss (d. h. nach jedesmaligem Spannen des Hahnes).
Fig. 5 die Hinteransicht desselben,
Fig. 6 eine Seitenansicht von der rechten Seite;
Fig. 7 die linksseitige Ansicht des Abzuges für einen Revolver mit continuirlichem Schuss, d. h. auch durch Spannen mittelst des Abzuges,
Fig. 8 eine Hinteransicht desselben und
Fig. 9 eine Seitenansicht von rechts gesehen.
B ist der obere Arm des Abzuges, welcher den Hahn selbstthätig zurückdrückt. 0 ist eine Bohrung für den Zapfen des Hebelarmes; E ist eine Aussparung, durch welche der untere Arm der Hauptfeder hindurchtritt, um gegen den Zapfen des Hebelarmes zu drücken; z ist der Schnabel des Abzuges.
Fig. 10 ist die Vorderansicht des Hahnes für den Revolver mit intermittirendem Schuss,
Fig. 11 die Seitenansicht desselben.
A ist eine schiefe Fläche, längs welcher der Arm B des Abzuges entlang gleitet, um den Hahn wieder zurückzudrücken. Dieser Arm geht bis unter den Vorsprung F, wodurch sowohl der Hahn in seiner theilweise gehobenen Stellung, als auch der Abzug gesichert wird.
Fig. 12 ist die Vorderansicht des Hahnes eines Revolvers mit continuirlichem Schuss
Fig. 13 die rechtsseitige Ansicht desselben.
A ist die schiefe Fläche wie in Fig. 11, L die Zunge für den continuirlichen Schuss.
Fig. 14 stellt einen Revolver für continuirlichen Schuss (oder wie man gewöhnlich sagt mit doppelter Bewegung<) dar, bei welchem die abnehmbare Deckplatte entfernt worden ist. Der untere Arm G der Hauptfeder drückt auf die obere Kante der schiefen Fläche P des Zapfens des Hebelarmes, um denselben mit dem Sperrrad der Kammerwalze in Verbindung zu halten Dadurch wird auch der Abzug nach unten gedrückt. Der Fuss des Hahnes hält den Abzugschnabel ein wenig gehoben. Die Schlagspitze H des Hahnes wird von der Patrone entfernt gehalten. Das hintere Ende des Abzugbügels ist um N drehbar angeordnet, während das vordere Ende durch eine Schraube K festgehalten wird. Fig. 15 ist eine Ansicht desselben Revolvers. Der Hahn ist bei dieser Darstellung entfernt worden und zwar auf fol gende Weise: Man spannt den Hahn und schraubt eine Schraube, welche dazu dient, die beiden Seitenplatten mit ein ander zu verbinden, in die Bohrung T des Revolvergestelles; diese Bohrung T ist eigens zu dem Zwecke hergestellt. Durch in einfaches Abdrücken wird nun der Hahn frei, weil sich die Hauptfeder gegen die Schraube T legt. Drückt man nun den Abzug zurück, so kann der Hahn ohne Weiteres von dem Zapfen, um den er sich dreht, abgenommen Wie in werden. Fig. 15 dargestellt, ist der Schnabel z des Abzuges frei geworden, weil er nicht mehr durch den Hahn nach oben gehalten wird. Desshalb liegt der untere Arm der Hauptfeder auf dem Abzugsbügel bei J auf und drückt nicht mehr auf den Zapfen des Hebelarmes. Man kann also mit den Fingern den Abzug und den Hebelarm herausnehmen. Fig. 16 ist die Ansicht des Revolvers mit heruntergeklapptem Abzugsbügel. Wenn man den Kopf der Schraube K des Abzugbügels herausschraubt, so öffnet sich der Bügel durch den Druck der Hauptfeder und letztere wird frei; man kann sie dann ebenso wie den Abzugsbügel mit den Fingern abnehmen.