Patent: L. Hamal

Germany 26207

PATENTSCHRIFT

— Nº 26207 —

LEON HAMAL in LÜTTICH.

Revolver mit zur Seite herausschwenkhbarer Walze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ı6. Juni 1883 ab.

Dieser Revolver mit Auszieher besitzt ein aus einem Stück bestehendes Gehäuse A, aus welchem die Trommel F seitwärts herausgeschwenkt werden kann, eine Entladungsvorrichtung, bei welcher die Walze F. behufs Ent-ladung über die Stange G geschoben wird, und eine doppelte Verschlufsvorrichtung, welche aus dem Walzenschieber nnd dem Sperrhaken E besteht.

Das Gehäuse A ist aus einem einzigen Stück gegossen oder geschmiedet und besitzt unter dem Lauf einen horizontalen Schlitz, welcher den halbflachen Theil G der Trommelwelle aufnimmt. Der Untertheil B dieses Gehäuses ist mit dem verticalen Schraubenbolzen D der Welle versehen und enthält in einer neben dem Abzugsbügel liegenden verticalen Nuth den Sperihaken E, welcher durch eine Flach-oder Spiralfeder in eine Ausfräsung der Welle gedrückt wird.

Die Walze F kann eine drehende und eine auf der Achse gleitende Bewegung erhalten, wenn sie herumgeschwenkt ist, während der Auszieher I der Längsverschiebung der Walze nicht folgen kann. Die Walze F ist in der Mitte nach zwei verschiedenen Durchmessern ausgebohrt, und sie umschliefst in ihrer gröfseren, dem Laufe zugekehrten Bohrung G eine Schraubenfeder, während die kleinere Bohrung H dieselbe Stärke wie die Walzenachse hat, im die Drehung zu ermöglichen. Der Auszieher I ist auf einen noch kleineren Durchmesser ausgebohrt, so dafs er während der Zurückbewegung der Walzen stehen bleibt und die leeren Patronen aus der Walze zieht. Eine kleine, zwischen seine Zähne eingesetzte Schraube. hindert das Abfallen desselben von der Achse, wenn die Schraubenfeder die Walze in ihre normale Lage bringt.

Die Walze beschreibt beim Oeffnen des Revolvers. mit ihrer Welle um den Stift D einen Kreisbogen. Das Gehäuse A ist num so eingerichtet, dafs der Austritt der Walze nur nach links erfolgen kann, und dafs also das Ende der Walzenachse beim Herumschwenken über den Walzenschieber gleitet. Auf diese Art kann letzterer die Walze nur dann in Drehung versetzen, wenn die Welle in ihre normale Lage zurückgekehrt ist. Während des Abfeuerns legt sich der Walzenschieber auf die linke Seite der Achse, so dafs hierdurch und durch den Sperrer E ein doppelter Halt für die Walze beim Abfeuern geschaffen ist.

Die Walzenwelle ist in ihrer ganzen Länge voll und ihr halbflacher Theil G enthält unten eine mit dem Schnepper E correspondirende Aussparung, welche den Schlufs der in ihre normale Stellung zurückgekehrten Walze bewirkt.

Ein cylindrischer Ansatz, welcher denselben Durchmesser wie die gröfsere Bohrung der Walze hat, trennt diesen halbflachen Theil G von der Drehachse H, deren Stärke gleich der schmaleren Ausfräsung der Walze ist, so dafs die auf die Achse geschobene Schraubenfeder zwischen die Ansätze der Stange und der Walze zusammengedrückt wird.

Endlich ist das Ende dieser Achse abgedreht, um den Auszieher I aufzunehmen; es bekommt eine runde Schraubenmutter, welche die gleitende Verschiebung, aber nicht die Drehung desselben verhindert.

Eine flache Feder K, auf der rechten Seite des Gehäuses durch den Zapfen des Schneppers E befestigt, hindert das selbstthätige Zurückschlagen der Walze während des Ausziehens der leeren Patronen, wie dies durch den horizontalen Schnitt der Zeichnung veranschaulicht ist. Diese Feder K dient zur leichteren Handhabung des Revolvers, kann aber ohne Einflufßs auf die Function desselben fortgelassen werden.

Auch kann man in der horizontalen Nuth zwischen der Feder K und der Walzenwelle G eine zweite Feder zum Herausdrücken der Walze, wenn der Sperrhaken E ausgelöst ist, einlegen.

Patent-Ansprüche:

1. Die Anordnung der Walze F mit Auszieher I auf einer bis unter den Lauf verlängerten Stange G, die sich um den normal zur Laufachse stehenden Stift D herumschwenken läfst und durch den Schnepper E in dem aus einem Stück bestehenden Revolvergehäuse A festgehalten wird.

2. Die feste Anbringung der Auszieherkrone I am Ende der herumschwenkbaren Walzenachse G in Combination mit der auf letzterer verschiebbaren Walze F, welche durch eine zwischen den Ansätzen dieser Walze und der Stange gedrlickte Schraubenfeder nach hinten zurückgezogen wird.

3. Die nach links offenen Nuthen a bezw. b im Stofsboden M und im Theil N des Verschlufsgehäuses A, welche das KHerumschwenken der Walze F nur nach der linken Seite des Revolvers gestatten, so dafs der Walzenschieber in Verbindung mit dem Schnepper E die Walze während des Abfeuerns festhält.