Patent: R. C. Romanel, A. H. Williams & F. Martin

Germany 46188

Rafael Claudius Romanel, Albert Henry Williams und Frederik Martin in Middlesex.

Repetirgewehr mit Blockverschluss und Revolver-Magazin.

Deutsches Reichspatent No. 46.188 vom 15. Mai 1888 ab.
(Hiezu Abbildungen Fig. I — II der Tafel.)

Durch vorstehende Erfindung wird die Umwandlung des gewöhnlichen Martini-Gewehres in ein Repetirgewehr bezweckt, und ist dies im wesentlichen dadurch erreicht worden, dass

1. hinter dem Verschlussblock ein Revolvermagazin an geordnet,

2. in dem Verschlussblock selbst über der Schlagbolzenführung noch eine zweite, an der einen Seite der Länge nach aufgeschlitzte Bohrung vorgesehen und

3. ein doppeltwirkender Schieber angebracht wurde, welcher durch einen gezahnten Quadranten derart hin-und hergeschoben wird, dass er beim Vorschub mittelst eines starren Daumens die Patronen des Magazins einzeln in die im Verschlussblock vorgesehene Bohrung schiebt und gleichzeitig mittelst eines zweiten umlegbaren Daumens die bereits im Verschlussblock befindliche Patrone in das Patronenlager im Lauf überführt, während beim Rückgang des Schiebers der letzterwähnte Daumen sich umlegt, am vollen Theil des Verschlussblockes schleift und erst wieder in den längs der Bohrung befindlichen Schlitz einspringt, wenn der Daumen sich bis hinter die in der Bohrung liegende neue Patrone zurückbewegt hat, bezw. der Verschlussblock wieder in Ladestellung gelangt ist. Das Gewehr zeichnet sich ferner dadurch aus, dass dasselbe unter Ausschaltung des Magazinmechanismus auch jederzeit in einen Einzellader umgeändert werden kann.

Auf beistehenden Zeichnungen veranschaulicht Fig. 1 im verticalen Längsschnitt den Gewehrmechanismus mit dem Revolvermagazin in der Stellung unmittelbar nach dem Schuss; Fig. 2 veranschaulicht den Mechanismus in der Stellung nach dem Auswerfen der leeren Patronenhülse; der das Revolvermagazin enthaltende Kolbenhals ist in äusserer Ansicht dargestellt; Fig. 3 zeigt in äusserer Ansicht das den Verschluss block enthaltende Gehäuse mit dem gezahnten Quadranten und dem Schieber, sowie den äusseren Mantel des Revolvermagazins bei theilweiser Entfernung des den Kolbenhals bildenden Holze. Ein den Quadranten für gewöhnlich verdeckendes Schutzblech ist abgenommen gedacht.

Fig. 4 und 4a zeigen den Schieber in oberer Ansicht und Seitenansicht

Fig. 5, 6, 7 und 8 sind Querschnitte nach den Linien A-B, C-D, E-und G-H, Fig. 1.

Fig 9 ist eine Innenansicht auf den Griffhebel und die. von demselben beeinflussten Theile.

Fig. 10 und 10a veranschaulichen in Seiten und Endansichten das Revolvermagazin.

Fig. I und II a zeigen den Mechanismus zum Ausrücken des Magazins.

Das den Verschlussblock enthaltende Gehäuse I ist in der Vorderwand mit dem zum Einschrauben des Laufes 3 dienenden Muttergewinde 2 und in der hinteren Wand ebenfalls mit einem zweiten Muttergewinde 4 versehen, in welchem der Bolzen 5 festgeschraubt wird, welcher den Kolben mit dem Verschlussgehäuse verbindet. Ausserdem besitzt das Verschlussgehäuse I eine Oeffnung 6, durch welche die Patronen aus dem Revolvermagazin zunächst nach dem Verschlussblock 7 geschoben werden, welcher in der üblichen Weise den Laderaum verschliesst und die darin befindliche Patrone während des Abfeuerns im Laderaum festhält. Der Verschluss block ist um einen Bolzen 7a drehbar und enthält einen Schlagbolzen 8, welcher beim Abfeuern in bekannter Weise durch eine Schraubenfeder 9 vorgeschnellt wird und welcher unter Anspannung der Feder 9 durch den Arm 10 eines auf den Vierkant der Grifthebelwelle II sitzenden Hebels nach rückwärts geschoben wird. Die Construction und Einrichtung dieses Theiles des Mechanismus ist also wesentlich dieselbe wie bei einem Martini-Henry-Gewehr. Der Verschlussblock 7 ist jedoch oberhalb der Schlagbolzenführung noch mit einer zweiten Bohrung 12 versehen, in welche die das Revolvermagazin verlassende Patrone zunächst geschoben wird, wie aus Fig. 1 ersichtlich. Der Grifthebel 14, welcher auf der sich in den Löchern 15 der Verschlussgehäuseseitenwände frei drehenden Welle II befestigt ist, dient in der gebräuchlichen Weise zur Einleitung der verschiedenen erforderlichen Functionen, wie Oeffnen des Verschlusses, Ausziehen und Auswerfen der leeren Hülse, Spannen des Schlossmechanismus, Verschieben einer Patrone aus dem Magazin in den Verschlussblock und Ueberschieben der im Verschlussblock befindlichen Patrone in den Lauf. Die Welle II ist in der gewöhnlichen Weise mit einem Zeiger 16, Fig. 5, 6 und 7, versehen. Der Griffhebel 14, welcher bei 17, Fig. 9, einen Schlitz zur Aufnahme des Spannhebels besitzt ist mit daumenförmigen Backen 18 versehen, welche bei gehobenem Hebel bei 7b, Fig. 1, gegen die Unterfläche des Verschlussblockes drücken und dadurch denselben in gehobener Lage, den Laderaum verschliessend, erhalten. Beim Senken des Grifthebels wirken diese Backen gegen den Anschlag 7c des Verschlussblockes und veranlassen dadurch das Herabfallen des Verschlussblockes, Fig. 2. Das Senken des Grifthebels veranlasst auch, dass der Theil 14 a desselben auf den Arm 10a des Spannhebels drückt und denselben hebt, wodurch der Schlagbolzen 8 unter Anspannung seiner Feder 9 in den Fallblock hinein zurückgezogen wird. Beim Heben des Blockes dreht sich der Spannhebel 10, 10a zunächst etwas zurück, wird aber sehr bald durch die Rast 19, welche durch Wirkung der Feder 24 nach links schwingt, an weiterer Rückdrehung verhindert, so dass der Schlagbolzen gespannt erhalten wird. Um das sogenannte »Druckpunktnehmen« zu ermöglichen, kann in irgend einer der gebräuchlichen Weisen noch eine Zwischenrast angebracht werden. Die Rast 19, welche zwei Seitenbacken 20 besitzt, Fig. 9, ist mittelst Stiftes 21 drehbar in dem Gehäusetheil 22 angebracht, welcher mittelst eines Bolzens 23 und Schrauben 23a, Fig. 3 mit dem Ver. schlussgehäuse verbunden ist. Die Rast wird durch die Feder 24 beständig nach rückwärts gedrückt und tritt demzufolge in die Bahn der am Arm 10 a des Spannhebels vorspringenden Leiste, sobald dieser Hebelarm bis über die obere Kante der Rast gehoben wird.

Der um den Stift 26 drehbare Abzug 25 ist drehbar mit einer Stange 27 verbunden, welche beim Schliessen des Griffhebels 14 mit einer Nase gegen das hintere Ende einer in letzterem verschiebbar gelagerten Stange 28 drückt, so dass das vordere Ende der letzteren gegen eine der Seitenbacken 20 der Rast 19 stösst. Drückt man nun den Abzug 25 nach einwärts, so dreht die Stange 28 die Rast 19 nach rechts, wodurch die Bahn des Hebelarmes 10a freigelegt wird, so dass der Schlagbolzen vorschnellt und die im Laderaum befindliche Patrone zur Explosion bringt.

Der um den Stift 23 drehbare Patronenzieher 29 besteht zweckmässig aus zwei neben einander angeordneten Winkelhebeln, Fig. 9, welche entweder etwas abweichende Winke! oder, wie in Fig. I angedeutet ist, am unteren Schenkel verschiedenhohe Wulste haben, so dass von diesen beiden Winkelhebeln der eine von der Unterfläche des Verschlussblockes zuerst getroffen und auf diese Weise durch die bezügliche Patronenauszieherhälfte die Patrone zunächst durch einseitigen Druck etwas gelockert und unmittelbar daraufdurch Zusammenwirken beider Hälften des Patronenausziehers vollständig herausgezogen und über die mit der Laderinne versehene Oberfläche des Verschlussblockes 7 in ähnlicher Weise wie bei einem Martini-Henry-Gewehr ausgeworfen wird.

Um den Grifthebel 14 in geschlossener Lage festzuhalten, ist eine Schnappfeder 30 angebracht, welche so nachgiebig ist, dass sie ohne Weiteres das Umlegen des Hebels nach unten gestattet.

Das fünfkammerige Patronenmagazin 31, Fig. 1, 10 und 10a, ist drehbar auf dem Kolbenverbindungsbolzen 5 mon tirt und von einem cylindrischen Gehäuse 32, Fig. 6, um geben, welches im Kolbenhals angebracht ist. In letzterem, sowie in dem Gehäuse 32 ist oben ein Ausschnitt 33 vorge sehen, durch welchen die zum Füllen des Magazins 31 be stimmten Patronen eingeführt werden. Das Magazin wird. hierbei mittelst der Hand successive um eine Abtheilung weiter gedreht, so dass eine Kammer desselben nach der anderen unter die Oeffnung 33 zu stehen kommt und eine Patrone eingelegt werden kann. Die Oeffnung 33 ist für ge wöhnlich mittelst eines federnden Deckels 34 verschlossen. Am vorderen Ende des Patronenmagazins ist ein Zahnrad 35, Fig. 10 und 10 A, befestigt, welches so viel Zähne be sitzt, als das Magazin Kammern hat. Dieses Zahnrad wird bei jedem Schluss des Grifthebels um einen Zahn weiter ge schaltet und bringt hierdurch nach und nach alle Patronen in die Verlängerung der Oeffnung 6 im Verschlussgehäuse a. Zur Schaltung dient ein Stift 36, welcher an einem Ende einer Klinke 37 sitzt, welche drehbar mit dem einen Schenkel 38 eines um den Bolzen 39 drehbaren Winkelhebels verbunden ist. Der andere Schenkel 40 dieses Hebels reicht unten durch den Kolbenhals hindurch in die Bahn des Grifthebels 14. Der Schenkel 40 des Winkelhebels steht unter der Wirkung einer Blattfeder 41, welche an einer in einen Ausschnitt an der Unterseite des Kolbenhalses eingesetzten Platte 41 a, Fig II und IIa, befestigt ist. Das freie Ende 41 b dieser Feder drückt auf die obere Fläche des Hebelarmes 40, so dass dieser Hebelarm nach abwärts gedreht wird, sobald man den Grifthebel senkt, wobei der andere Hebelarm 38 nach links schwingt. Hierbei gleitet der Stift 36 unter dem Druck einer auf die Klinke 37 wirkenden Feder 42 längs der Aussenkante des nächsten Zahnes des Schaltrades 35 zurück, springt dann hinter dem Zahn ein und kommt hierbei mit der Kante eines Ausschnittes in Berührung, welche in der am vorderen Ende des Magazingehäuses befindlichen Stirnwand vorgesehen ist.

Beim Schliessen des Griffhebels 14 schlägt dieser gegen den Schenkel 40, dreht dadurch den Winkelhebel nach rechts, so dass der Stift 36 nunmehr das Schaltrad 35 nach links dreht. Der Stift gleitet hierbei an der Innenkante des Aus schnittes entlang. Die Drehung des Schaltrades wird durch die Länge des Ausschnittes begrenzt, und dieser ist so gross, dass das Magazin genau um eine Kammer weiter gedreht wird. In einem Schlitz der Platte 41 a führt sich ein Schieber 43, welcher unter das freie Ende 41 b der Feder 41 geschoben werden kann und in dieser Stellung die Feder 41 von dem Hebelarm 40 abhebt, so dass der Mechanismus zum Drehen des Magazins ausser Thätigkeit gesetzt ist.

Es empfiehlt sich, eine schwache Feder anzubringen, welche gegen die Seite oder die Endfläche des Magazins drückt, und an diesem letzteren Abplattung oder Kerben vorzusehen, so dass das Magazin immer gerade dann arretirt wird, wenn eine seiner Kammern genau in der Verlängerung der Bohrung 12 steht.

Der Patroneneinschieber 44, Fig. 3, 4 und 4 a, ist so eingerichtet, dass er gleichzeitig eine Patrone aus der Kammer 12 des Verschlussblockes 7 in den Laderaum schiebt und eine andere Patrone aus dem Magazin in die besagte Kammer 12. Er besteht aus drei durch Gelenke mit einander ver bundenen Platten, so dass er sich seiner Länge nach biegen und dadurch der gekrümmten Führung 45 und 46 anpassen kann, in welcher er bewegt wird; die beiden Führungen 45 und 46, welche am Verschlussgehäuse I und am Kolbenhals hergestellt sind, stehen nämlich unter einem gewissen Winkel zu einander. Die beiden vorderen Platten des Patroneneinschiebers sind mit nach aussen vorspringenden Schrauben 47 versehen. Am vorderen Ende des Schiebers ist ausserdem ein nach der Innen seite zu vorspringender, zweischenkliger Daumen 48 angebracht, welcher durch den Schlitz 13 des Verschlussblockes hindurch reicht und nach vorn umgelegt werden kann. Auf den kurzen Schenkel 48a des Daumens drückt eine Feder 49, welche den Daumen für gewöhnlich in aufgerichteter Lage erhält, jedoch ein Umlegen des Daumens nach vorn gestattet. Ein Umlegen nach hinten wird jedoch dadurch verhindert, dass der Daumen in aufrechter Lage in der vordersten Platte des Schiebers einen Anschlag findet, so dass während der Vorwärtsbewegung des Patroneneinschiebers letzterer in aufrechter Lage verbleiben muss und demzufolge die Patrone aus der Kammer 12 in den Laderaum schiebt. Beim Vorgleiten des Schiebers trifft der aus dem Schieber vorstehende äussere Daumenschenkel gegen einen in der Führung 45 befestigten Anschlag 48 b, Fig. 3, wodurch der Daumen in die in Fig. 4 punktirten Linien dargestellte Lage umgelegt wird, so dass der Daumen aus dem Schlitz 13 des Verschlussblockes heraustritt und letzterer nach dem Abfeuern gesenkt werden kann. Die Daumenspitze legt sich alsdann gegen die Seitenwand des Verschlussblockes und schleift bei der Rückbewegung des Schiebers 44 auf der Seitenfläche des Verschlussblockes, bis der Daumen hinter denselben gelangt; dann wird derselbe von der Feder 49 in die in Fig. 4 mit vollen Linien gezeichnete Stellung gedrückt, so dass derselbe bei der nächsten Vorwärtsbewegung des Schiebers wieder eine Patrone aus der Kämmer 12 in den Laderaum schiebt. In einem Schlitz der hinteren Platte des Patronen einschiebers 44 führt sich auf einem Stift 52 ein Plättchen 50, welches aussen einen Stift 53 und innen einen zweiten Stift 54 trägt. Auf dem Stift 52 befindet sich eine Schrauben feder 51, welche das Plättchen 50 nach rückwärts drückt.

Der Stift 54 greift durch die Oeffnung im Obertheil des Magazingehäuses 32 hindurch, Fig. 7, bis hinter die in dem oberstem Fach liegende Patrone. Wenn der Patroneneinschieber sich vorwärts bewegt, so schiebt der Arm 54 die im obersten Fache des Magazins befindliche Patrone durch die Oeffnung 6 in die Kammer 12 des Verschlussblockes.

Zum Hin-und Herbewegen des Patroneneinschiebers dient ein Quadrant 55, welcher bei 56 drehbar an der Seitenwandung des Verschlussgehäuses I befestigt ist und an seinem Umfang 3 Ausschnitte 57 besitzt, mit welchen der Stift 53 und die Stifte 47 nach einander in Eingriff kommen, wodurch der Patroneneinschieber vor-und zurückbewegt wird. Dieser

Quadrant besitzt einen Schlitz 58, in welchen ein an einer der Backen 18 des Griffhebels 14 befestigter Stift 59 eingreift. Dieser Stift gleitet in einem zur Welle II concentrischen Schlitz 63 * der anliegenden Seitenwand des Verschlussgehäuses I. Dabei ist die Anordnung eine derartige, dass beim Senken des Grifthebels 14 Stift 59 den Quadranten und den Patroneneinschieber nach hinten bewegt, wie in Fig. 3 mit punktirten Linien angedeutet, während beim Heben des Handhebels diesen Theilen eine Vorwärtsbewegung ertheilt wird. Diese Bewegung ist in dem Moment, wo die Kammer 12 in der Verlängerung des Laderaumes steht, eine sehr rasche, so dass die Patrone ohne Gefahr einer Beschädigung derselben aus der Kammer 12 in den Laderaum geschoben wird. Der Verschlussblock wird in dieser Lage, bei welcher die Kammer 12 in der Verlängerung des Laufes 3 steht, trotz des fortgesetzten Hebens des Griffhebels vorübergehend erhalten, während der Patroneneinschieber sich vorwärts bewegt, um die Patrone aus der Kammer 12 in den Laderaume zu schieben. Dieses Stehenbleiben des Blockes wird dadurch erzielt, dass man einen Theil seiner Unterfläche zur Welle II concentrisch krümmt und diesem Theil eine solche Lage gibt, dass die Backen 18 des Griffhebels dann mit demselben in Berührung treten, wenn der Block so weit gehoben ist, dass seine Kammer 12 in der Verlängerung des Laderaumes steht. Während des Gleitens der Backen 18 an diesem zur Welle 11 concentrischen Theil bleibt Block 7 einige Zeit hindurch unbeweglich, und dann beginnen die Backen auf den Theil 7 b zu drücken, wodurch der Block in die aus Fig. I ersichtliche Lage gehoben wird. Der Quadrant 55 könnte auch durch eine Zahnradanordnung bewegt werden, doch ist der Antrieb auf vorstehend beschriebene Weise vorzuziehen. Um den Quadranten ausschalten und das Gewehr in einen Einzellader umwandeln zu können, kann der Drehbolzen 56 in einem länglichen Schlitz 60 gelagert und an dem Quadranten eine zum Drehbolzen concentrische Leiste 61 befestigt sein, gegen welchen die in einem Steg 55 welchen die in einem Steg 55 * des Verschlussgehäuses / verstellbare Schraube 62 geschraubt werden kann. Ausserdem besitzt der Quadrant einen von dem Schlitz 58 ausgehenden bogenförmigen Querschlitz 63 und trägr einen drehbaren federnden Hacken 64, welcher den Drehbolzen 56 umspannt und denselben unter normalen Umständen an das obere Ende des Schlitzloches 60 angedrückt erhält. Der Stift 64a erhält den Hacken 64 in seiner Lage. Befindet sich der Quadrant in der in Figur 3 ausgezogen angedeuteten Lage und wird derselbe mittelst der Schraube 62 gehoben, so nimmt der Drehbolzen 56 unter entsprechendem Aufbiegen des federnden Hackens 64 in dem Schlitzloch 60 seine tiefste Lage ein und gleichzeitig erlangt der Stift 59 unter geringer Drehung des Griffhebels eine tiefere Lage in dem Schlitz 58, so dass beim nächsten Zurückschwingen des Quadranten der Stift 59 bis in die am Zusammenstoss der Schlitze 58 und 63 befindliche Ecke gelangt. Gleichzeitig fällt der Schlitztheil 63 nunmehr mit dem im Verschlussgehäuse befindlichen Führungsschlitz 63 * zusammen, so dass beim Schliessen des Griffhebels der Stift 59 (s. punktirte Stellung) durch den Schlitztheil 63 hindurchtritt und somit der Quadrant stehen bleibt.

Wird der Patroneneinschieber auf diese Weise ausge schaltet, so kann man die Patronen auf die bei Martini-Gewehren übliche Art mit der Hand einführen. Ueber dem Quadranten ist am Verschlussgehäuse und Kolbenhals eine Deckplatte 65, Fig. 8 befestigt, welche dazu dient, den Quadranten und Patroneneinschieber gegen Staub und Beschädigung zu schützen.

Bei einem Repetirgewehr von vorstehend beschriebener Construction werden demnach alle nöthigen Functionen zum Einführen der Patronen in den Laderaum, Oeffnen und Schliessen des Verschlusses, Lockern und Auswerfen der leeren Patronenhülse und Spannen des Percussionsschlosses einzig und allein durch das Senken und Heben des Griffhebels veranlasst, dass Personen, welche mit der Handhabung eines MartiniGewehres vertraut sind, zur Benutzung dieses Repetirgewehres keiner besonderen Einübung oder Unterweisung bedürfen.

PATENT ANSPRÜCHE:

1. Ein Repetirgewehr mit Blockverschluss und Revolvermagazin hinter demselben, gekennzeichnet durch folgende Einrichtungen in Verbindung mit einander:

a) eine als Patronenzwischenkammer dienende, einseitig geschlitzte Bohrung (12) im Verschlussblock;

b) ein doppeltwirkender Patronenschieber (44), welcher durch einen gezahnten Quadranten (55) hin und hergeschoben wird, beim Vorschub mittelst eines Armes (54) die Patronen aus dem Magazin der Reihe nach in die Bohrung (12) des Verschlussblockes führt und gleichzeitig mittelst eines am vorderen Ende angebrachten, umlegbaren Daumens (48) die bereits im Verschlussblock befindliche Patrone in das Patronenlager eingeführt und am Ende des Vorschuhes mit dem Daumen gegen einen Anschlag (48b) trifft, so dass der Daumen umgelegt wird, aus dem Schlitz der Bohrung (12) tritt und der Verschlussblock in die Schlussstellung gebracht werden kann, wobei der zurückgleitende Daumen (48) auf dem Verschlussblock schleift, um am hinteren Ende desselben durch Feder wirkung hinter die durch den Arm (54) inzwischen in die Bohrung (12) geschobene Patrone zu treten;

c) der zur Griffhebelwelle (11) concentrische Theil (7 b) der Verschlussblockunterseite, so dass der Verschluss block in der Ladestellung während des Vorgleitens des Schiebers (44) festgehalten wird.

2. Bei dem durch Anspruch I. gekennzeichneten Repetir gewehr die Lagerung des Quadranten (55) auf seinen Drehbolzen (56) mittelst eines Schlitzes (60), sowie die Anordnung eines von dem Schlitz (58) ausgehenden Bogenschlitzes (63), so dass bei veränderter Lage des Drehbolzens (56) im Schlitzloch (60) der Schubstift (59) den Quadranten durch den Bogenschlitz (63) verlässt und hierdurch der Schieber (44) ausgeschaltet wird, zu dem Zwecke, das Repetirgewehr als Einzellader benutzen zu können.

3. Bei dem durch 1. gekennzeichneten Repetirgewehr zur Umschaltung des Revolvermagazins ein Schaltwerk, be stehend aus dem Schaltrad (35) und dem durch den Griffhebel (14) beim Schliessen gedrehten Winkelhebel (40, 38) mit federnder Klinke (37) deren Zapfen (36) sich in einem feststehenden Schlitz führt, in Verbindung mit der den Winkelhebel (40, 38) beim Oeffnen des Griffhebels zurückdrehenden, durch einen Schieber (43) ausschaltbaren Feder (41.)