Germany 80156

PATENTSCHRIFT

— Nr 80156 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

DANIEL BAIRD WESSON in SPRINGFIELD (Massach., V. St. A.).

Revolver mit einem die seitlich ausschwingbare Trommel geschlossen haltenden Auswerfer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. März 1894 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf diejenigen Revolver, bei welchen die Patronentrommel seitlich aus dem Trommelbügel herausgeschwungen werden kann zum Zwecke der Entfernung der Patronenhülsen. Die Erfindung besteht darin, dafs der zur Entfernung der Patronenhülsen dienende Auswerfer gleichzeitig mit einer federnden Nase zur Befestigung der Trommel in Stellung in dem Bügel ausgerüstet ist.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist

Fig. 1 eine Seitenansicht, theilweise im Verticalschnitt eines nach Art vorliegender Erfindung ausgeführten Revolvers,

Fig. 2 .ein Verticallängsschnitt durch die Trommel und den Bügelarm,

Fig. 3 eine Detailansicht des Bügelarmes,

Fig. 4 eine Endansicht der Trommel und Stofsplatte und

Fig. 5 ein Verticallängsschnitt durch die Trommel bei abgeänderter Ausführungsform der Erfindung.

A bezeichnet den Revolverkolben, B den Trommelbügel, C den Lauf; 4 ist der Hammer, welcher in der bekannten Weise von dem Drücker 3 aus bethätigt wird. Die Patronentrommel 8 dreht sich auf der hohlen Achse 10, welche in dem beweglichen Arm 9 des vorderen Theiles y des Trommelbügels B befestigt ist. Der Arm 9 ist mit dem im unteren Theile des Bügels B drehbar gelagerten Arm 5 fest verbunden und kann sammt der Trommel und Trommelachse aus dem Bügel B seitlich herausgeschwungen werden.

Die zur Entfernung der Patronenhülsen nach erfolgtem Ausschwingen der Trommel dienende

Platte g ist ringsherum mit den Patronenkammern 14 entsprechenden Ausschnitten versehen und hat zwischen den letzteren die bei 15 in Fig. 4 ersichtliche Form. Dieselbe ist an dem hinteren Ende der röhrenförmigen Stange h befestigt und in der Endfläche der Trommel versenkt. Der Kolben h wird vor Drehung in der Trommel dadurch geschützt, dafs die Vorsprünge 13, Fig. 4, der letzteren in die Längsnuthen 12 des ersteren eingreifen. Der Kolben h liegt in der hohlen Achse 10 der Trommel und wird hinten durch eine entsprechende Bohrung der letzteren und vorn durch die durch eine Bohrung des Armes 9 hindurchgehende, verkleinerte, röhrenförmige Verlängerung h¹ horizontal geführt.

Am vorderen Ende des Kolbens h ist ein Bund 16 vorgesehen, gegen welchen sich eine Spiralfeder 17 legt, deren anderes Ende sich gegen einen ringförmigen Ansatz in der Trommelbohrung stützt. Die Feder 16 hat das Bestreben, die Platte g gegen die Trommel 8 zu halten. In dem Rohr h h¹ liegt die Stange f, deren Hintertheil. dem inneren Durchmesser des Rohres h entspricht, während das Vorderende in die Verlängerung h¹ hineinpafst und mit einem Knopf versehen ist. Am Hinterende der Stange f befindet sich ein Zapfen, welcher in eine entsprechende Vertiefung der Rückstofsplatte des Revolvers durch Wirkung der Spiralfeder 18 hineingedrückt wird und die Trommel vor dem Laufe festhält. Um die Trommel seitlich nach aufsen zu bewegen, zieht man den Knopf i nach vorn und entfernt somit den Zapfen f von der Vertiefung der Rückstofsplatte, schwingt dann den Arm 9 und damit die Trommel um den Zapfen 5 und drückt den Knopf i nach hinten, wodurch die Platte g ebenfalls nach hinten geschoben wird und diePatronenhülsen von den Kammern 14 entfernt. Hierauf drückt die Feder 17 die Platte g in Stellung gegen die Trommel zurück.

In der in Fig. 5 veranschaulichten abgeänderten Ausführungsform: wird das Rohr J, welches die Platte g trägt, an dem vorderen Ende mit einem Bund k. versehen, während die hohle Achse 10 mit einer ringförmigen Mutter w, deren innerer Durchmesser dem äufseren Durchmesser des Rohres J entspricht, verschlossen wird. Die Stange m ist überall von gleichem Durchmesser und mit einem Bund » versehen. In ausgeschobener Stellung der Platte g wird die zwischen der Mutter w und dem Bund k liegende Spiralfeder zusammengepreist und bewirkt nach erfolgter Freigabe des Knopfes i die Zurückschiebung der Platte g gegen die Trommel 8; in dieser Stellung hält die Feder S die Stange m mit dem Bund n gegen den Bund k, so dafs das hintere Ende der Stange m stets in der Vertiefung der Rückstofsplatte des Revolvers durch Federdruck gehalten wird, wenn die Trommel sich in Stellung vor dem Laufe befindet.

Patent-Anspruch:

Ein Auswerfer für Revolver mit seitlich ausschwingbarer Patronentrommel, dadurch gekennzeichnet, dafs das hintere Ende der Auswerferstange (16 bezw. m) in eine die Auswerfplatte (g) tragende Hülse (h bezw. J) gegen den Druck einer Feder (18 bezw. S) zurücktreten bezw. gezogen werden kann, um in oder aufser Eingriff mit einer Rast des Revolverbügels gebracht zu werden.

Austria 8838

PATENTSCHRIFT Nr. 8838

CLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

d) Munition.

Firma C. G. HAENEL in SUHL (THÜRINGEN).

Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse.

Angemeldet am 2. Juli 1900.

Beginn der Patentdauer: 1. Mai 1902.

Die vorliegende Erfindung bezicht sich auf eine Kreisbündelpackung, also eine solche Packung, vermittelst deren bei Waffen und Schießapparaten mit im Kreise angeordneten VPatrononlagern die Patropen oder Geschosse auf einmal schnell und sicher in die Lager gehracht worden. Den Gegenstand des vorliegendes Patentos bildet nu eine Neuerung an derartigen Kreishündelpackungen, welche geeignet ist, dieselben für den praktischen Gebrauch insbesondere heim Schnelladen zu vervollkommnen. Gemäß der Erfindung ist in dem mit Uinterdrehungen odor Falzen versehenen kreisförmigen Rahmenkäörper central ein begrenzt drehbarer Stern ‚angeordnet, welcher heim Füllen der Packung die Patronen oder Geschosse von der Kinführungssteile ab unter die Falzvorsprünge hewegt, sie in dieser Lage festhält. bezw. gegen unbeabsichtigte Verschiebung sichert und schließlich dann beim Einführen der Patronen, bezw. Geschosse in die Patronenlager dieselben wieder von den Falzvorsprüngen ab in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage zurückhewegt.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine derartige Packung in einer heispielsweise für Revolver bestimmten Ausführung veranschaulicht.

In dem, an seinem inneren Runde mir der Hinterdrehung r¹ versehenen kreisrunden Rahmenkörper r, ist central in Patronenbodenhöho eine innere Scheibe o angeordnet, welche mit ihrem Zapfen o¹! im Rahmenboden vernietet ist, und deren über diesen Zapfen hinausragender Theil mit dem Rahmenboden einen zur Hinterdrehung r¹ concentrischen Falz hildet. In diesem Falz ist nun um den Zapfen o¹ drehbar ein Stern s angeordnet, dessen Ausschnitte s² mit den Patronen-, bezw. Geschossböden concentrisch sind und dessen Drehung durch den einerseit in der Scheibe o und andererseits in der Unterlegplatte t befestigten Stift o³ ontsprechend begrenzt wird Zu diesem Zweck ist an der betreffenden Stelle in den die centrale Bohrung s² besitzenden Stern s ein concentrisch gekrümmter Schlitz s³ vorgesehen. Der die Hinterdrehung überdeckende Rand des Rahmenkörpers sowie die innere Scheibe o sind mit der Kreisform des Patronenbodens entsprechenden Ausfräsungen r², bezw. o² versehen.

Zum Zwecke der Füllung der Packung wird, wie in Fig. 1, der Stern s so eingestellt, dass seinn Ausschnitte mit den Ausfräsungen r² in dem Rande des Rahmenkörpers und den Ausfräsungen o² der inneren Scheibe o zur Deckung kommen. In dieser Stellung können nun die Patronen mit ihren Böden in den Rahmenkörper eingestellt werden, und zwar geschieht dies zweckmäßigerweise vermittelst de-bekannten Füllvorrichtung. bestehend aus einem mit entsprechend angeordneten Bohruugen versehenen Cylinder, in dessen Bohrungen die in don Rahmen einzufüllenden Patromen mit ilren Röden nach außen ragend, eingestellt sind. Der Rahmen wird nun in der in Fig. 1 bezeichneten Stellung des Sternes auf die Patronenböden aufgesetzt und sodann entweder durch Drehung des Rahmens bei festgehaltenem Cylinder oder durch Drehung des Cylinders bei festgehaltenem Rahmen dem Storn im Rahmen eine solche Lageveränderung ertheilt, durch welche derselbe in die aus Fig. 2 ersichtliche. Stellung kommt. Hierbei sind die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle unter die nicht ausgefräsfen Stellen oder Vorsprünge der Hinterdrehungen, bezw. Falze geschoben worden, in welcher Lage dieselben durch den Sterm gehalten, bezw. gesichert werden. Beim Einführen der Patronen, bezw. Geschosse in die Patronenlager der Waffe wird der Stern durch entsprechende Drehung wieder in die Anfangslage Fig. 1 zurückbewegt, so Zass die Patronen, bezw. Geschosse von den Falzvorsprüngen in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage gelangen und der Rahmen einfach von den Böden abgenommen werden kann.

Die Einrichtung kazn selbstverständlich ebensowohl für Patronen mit als auch ohne Rand angewendet werden. Falls es erforderlich erscheint, können auch die Patronen in dem Rahmen oder der Packung sowie auch der Stern selbst noch durch besondere etwa in Vorbindung mit dem Stern anzubringende Vorrichtungen gegenseitig gesperrt werden.

Die Untoerlegplatte oder Deckscheibe £ kann auch als Blattfeder für den Stern ausgebildet sein, so dass dieser in seiner jeweiligen Stellung federnd gehalten wird und auch dio Verdrehung derselben nicht so leicht erfolgt.

Patent-Anspruch:

Eine Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse, bei welcher der mit concentrischen Hinterdrehungen oder Falzen versehene kreisförmige Rahmenkörper einen central angeordneten, begrenzt drehbaren Stern hat, welcher beim Füllen der Packung die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle ab unter die Falzvorsprünge bewegt, sie in dieser Lage festhält, bezw. gegen unbeabsichtigte Verschiebung sichert und schließlich dann beim Einführen in die Patronenlager wieder von den Falzvorsprüngen ab in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage zurückgeführt wird.

Germany 122119

PATENTSCHRIFT

— Nº 122119 —

KLASSE 72d.

Firma C. G. HAENEL in SUHL i. Th.

Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse mit concentrischen Hinterdrehungen oder Falzen im kreisförmigen Rahmenkörper.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. April 1900 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kreisbündelpackung, also eine solche Packung, vermittelst deren bei Waflen und Schiefsapparaten mit im Kreise angeordneten Patronenlagern die Patronen oder Geschosse auf einmal schnell und sicher in die Lager gebracht werden. Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet nun eine Neuerung an derartigen Kreisbündelpackungen, welche geeignet ist, dieselben für den praktischen Gebrauch, insbesondere beim Schnellladen zu vervollkommnen. Gemäfs der Erfindung ist in dem in bekannter Weise mit Hinterdrehungen oder Falzen versehenen kreisförmigen Rahmenkörper central ein begrenzt drehbarer Stern angeordnet, welcher beim Füllen der Packung die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle ab unter die Falzvorsprünge bewegt, sie in dieser Lage festhält bezw. gegen unbeabsichtigte Verschiebung sichert und schliefslich dann beim Einführen der Patronen bezw. Geschosse in die Patronenlager dieselben wieder von den Falzvorsprüngen ab in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage zurückbewegt.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine derartige Packung in einer beispielsweise für Revolver bestimmten Ausführungsform veranschaulicht.

In dem an seinem inneren Rande mit der Hinterdrehung r¹ versehenen kreisrunden Rahmenkörper r ist central in Patronenbodenhöhe eine innere Scheibe o angeordnet, welche mit ihrem Zapfen o¹ im Rahmenboden vernietet ist, und deren über diesen Zapfen hinausragender Theil mit dem Rahmenboden einen zur Hinterdrehung r¹ concentrischen Falz bildet. In diesem Falz ist nun um den Zapfen o¹ drehbar ein Stern s angeordnet, dessen Ausschnitte s² mit den Patronen-bezw. Geschofsböden concentrisch sind und dessen Drehung durch den einerseits in der Scheibe o und andererseits in der Unterlegplatte t befestigten Stift o³ entsprechend begrenzt wird. Zu diesem Zweck ist ander betreffenden Stelle in dem die centrale Bohrung s¹ besitzenden Stern s ein concentrisch gekrümmter Schlitz s³ vorgesehen. Der die Hinterdrehung überdeckende Rand des Rahmenkörpers sowie die innere Scheibe o sind mit der Kreisform des Patronenbodens entsprechenden Ausfräsungen r³ bezw. o² versehen.

Zum Zwecke der Füllung der Packung wird wie in Fig. 1 der Stern s so eingestellt, dafs seine Ausschnitte mit den Ausfräsungen r² in dem Rande des Rahmenkörpers und den Ausfräsungen o² der inneren Scheibe o gleichliegen. In dieser Stellung können die Patronen mit ihren Böden in den Rahmenkörper eingestellt werden, und zwar geschieht dies zweckmäfsig vermittelst der bekannten Füllvorrichtung, bestehend aus einem mit entsprechend angeord-neten Bohrungen versehenen Cylinder, in dessen Bohrungen die in den Rahmen einzufüllenden Patronen mit ihren Böden nach aufsen ragend, eingestellt sind. Der Rahmen wird nun in der in Fig. 1 gezeichneten Stellung des Sternes auf die Patronenböden aufgesetzt und sodann wird entweder durch Drehung des Rahmens bei festgehaltenem Cylinder oder durch Drehung des Cylinders bei festgehaltenem Rahmen dem Stern im Rahmen eine solche Lageveränderung ertheilt, dafs derselbe in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung kommt. Hierbei sind die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle unter die nicht ausgefrästen Theile oder Vorsprünge der Hinterdrehungen bezw. Falze transportirt worden, in welcher Lage dieselben durch den Stern gehalten werden. Beim Einführen der Patronen bezw. Geschosse in die Patronenlager der Waffe wird der Stern durch entsprechende Drehung wieder in die Anfangslage Fig. 1 zurückbewegt, so dafs die Patronen von den Falzvorsprüngen in die das Ablösen vom Rahmen ermöglichende Lage gelangen und der Rahmen einfach von den Böden abgenommen werden kann.

Die Einrichtung kann selbstverständlich ebensowohl für Patronen mit vorstehendem Rand als auch für solche mit eingedrehter Rille angewendet werden. Falls es erforderlich erscheint, können auch die Patronen in dem Rahmen oder der Packung sowie auch der Stern selbst noch durch besondere, etwa in Verbindung mit dem Stern anzubringende Vorrichtungen festgehalten werden.

Die Unterlegplatte oder Deckscheibe t kann auch als Blattfeder für den Stern ausgebildet sein, so dafs dieser in seiner jeweiligen Stellung federnd gehalten wird.

Patent-Anspruch:

Eine Kreisbündelpackung für Patronen und Geschosse mit concentrischen Hinterdrehungen oder Falzen im kreisförmigen Rahmenkörper, gekennzeichnet durch einen central angeordneten, begrenzt drehbaren flachen, eventuell unter Federdruck stehenden Stern, durch den die Patronen oder Geschosse von der Einführungsstelle ab unter die Falzvorsprünge geschoben und in dieser Lage festgehalten werden, wobei der Stern nach Einführen der Patronen in ihre Lager in die Anfangsstellung zurückgedreht wird, um ein Ablösen der Patronen vom Rahmen zu ermöglichen.

Germany 98382

PATENTSCHRIFT

— Nº 98382 —

KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

Fräulein VALERIE SCHLAPAL in ZÜRICH.

Revolver mit zweiseitig abgeflachter Walze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1897 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Revolver, dessen Walze auf beiden Seiten abgeflacht ist.

Eine so construirte Waffe kann leicht untergebracht werden und eignet sich aus diesem Grunde besonders für Radfahrer zur Abgabe von Schreckschüssen.

Der in Fig. 1 in einem Längsschnitt und in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellte Revolver besteht aus einem’ Rahmen (A) mit Lauf (a) und Kolben (a¹).

An Stelle der üblichen Trommel oder Walze ist hier jedoch die in Fig. 3 veranschaulichte abgeflachte Walze (B) vorgesehen, welche eine Bohrung (b) und mit dieser parallel laufende Bohrungen (b¹) besitzt. Diese Walze wird, nachdem man in die Bohrungen (b¹) Patronen eingeschoben hat, in den Rahmen (A) eingesetzt und darin durch den Bolzen C befestigt. Das Feststellen derselben in der zum Schiefsen erforderlichen Lage erfolgt durch ein federndes Visir (D), welches in Kerben (b²) der Walze einschnappt.

Nach Abfeuern der obersten Patrone drückt man auf das Visir D, löst dadurch die Walze aus und dreht sie mit der Hand um 180°, worauf das Visir im Augenblicke, wo die zweite Bohrung b¹ hinter den Lauf zu liegen kommt, in die zweite Kerbe b² cinschnappt u. s. w. Die Einrichtung der Waffe ist so getroffen, dafs das Laden der Walze während der Horizontallage erfolgen kann.

Der Bolzen C kann auch federnd angeordnet sein, so dafs derselbe nach Einlegen einer Walze B selbstthätig in letztere einschnappen kann.

Die Schlofsconstruction zum Bethätigen des Hammers (E) kann verschieden sein. Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der eben beschriebenen durch die Einrichtung der Walze (B), welche vier statt zwei Patronenlager b¹ besitzt, die symmetrisch zur Drehachse der Walze liegen (Fig. 6).

Dementsprechend sitzen auch am Rahmen A unter einander zwei Läufe (a), deren jeder von einem Hammer (E) bedient wird.

Es wird auf diese Weise ermöglicht, in derselben Stellung der Walze zwei Schüsse abzugeben.

Den Kolben (a¹) kann man zum Uhterbringen einer Anzahl Patronen F benutzen, wie dies Fig. 4 erkennen läfst.

PATENT-ANSPRÜCHE:

1. Revolver, dadurch gekennzeichnet, dafs die zweiseitig abgeflachten Patronen in einer Walze (B) untergebracht sind, welche mit dem Rahmen (A) überall bündig liegt und nach jedem Schusse um so viel gedreht wird, dafs die nächste Patrone hinter den Lauf zu liegen kommt.

2. Revolver nach Anspruch 1, bei welchem die Walze (B) vier in einer Ebene zur Walzen-Drehachse symmetrisch angeordnete Patronen falst, welche stets zu zweien hinter die beiden über einander liegenden, durch zwei Hämmer (E) bedienten Läufe (a) zu liegen kommen.

3. Revolver nach Anspruch 1 und 2, bei welchem das Feststellen der. Walze (B) selbstthätig durch ein in Kerben (b²) der Walze einschnappendes, federndes Visir (D) geschieht.

Germany 102624

PATENTSCHRIFT

— Nº 102624 —

KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

Fräulein VALERIE SCHLAPAL in ZÜRICH.

Revolver mit zweiseitig abgeflachter Walze.

Zusatz zum Patente M 98382 vom 2. November 1897.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. März 1898 ab.

Längste Dauer: 1. November 1912.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Verbesserung des durch Patent Nr. 98382, Anspruch 2, geschützten Revolvers mit vier Patronenlagern unter Anwendung einer durch die Patentschrift Nr. 17097 bekannt. gewordenen Anordnung.

Die vorliegende Waffe unterscheidet sich von der des Haupt-Patentes dadurch, dafs sie nur einen Hammer besitzt, wodurch sie nicht allein handlicher, sondern auch ihre Herstellung billiger wird.

Die Waffe besteht aus dem Rahmen A mit der um die Achse C drehbaren, zweiseitig abgeflachten Walze B mit vier. Patronenlagern b¹, die sich mit den Laufbohrungen a decken.

Der für beide Läufe vorgesehene Hammer E ist in folgender Weise eingerichtet:

Er besitzt einen Kopf e, in welchem der am hinteren Ende mit Schraubengängen f (Fig. 4, 5 und 7) versehene Bolzen F, welcher den Schläger f¹ trägt, drehbar gelagert ist. Im Rücken g des Schlofsgehäuses G ist ein federnder Stitt H derart angeordnet, dafs er beim Spannen des Hammers in einen der Schraubengänge f des Bolzens F eintritt. Da der Stift H seitlich unbeweglich ist, so erhält der Bolzen F beim Spannen des Hammers, d.h. wenn derselbe aus der in Fig. 4 dargestellten Lage in die nach Fig. 5 gelangt, eine Drehung um 180°, so dafs der Schläger f¹, der vorher hinter dem oberen Schlagstift J lag, nunmehr hinter den unteren Schlagstift X zu liegen kommt, denselben daher beim Vorschnellen trifft und somit die untere Patrone abfeuert.

Beim nächsten Spannen des Hammers wird der Bolzen F wieder um 180° gedreht, so dafs der Schläger f¹ dem oberen Schlagstift J gegenüberliegt.

Damit beim Vorschlagen des Hammers der Bolzen F durch den Stift A nicht wieder zurückgedreht werden kann, ist der Bolzen F am Hinterende mit einem Zahnkranz f² versehen, in dessen Lücken nach jeder Drehung des Bolzens eine Federklinke L (Fig. 7) einspringt.

Die übrigen Theile des Schlosses sind wie bei anderen Revolvern eingerichtet.

Zum Laden nimmt man die Walze B entweder nach Entfernen des Bolzens C aus dem Rahmen A heraus, oder man dreht sie in die in Fig. 2 dargestellte waagrechte Lage, in welcher sich die Patronen leicht von hinten in die Walze einschieben lassen.

Das Einschieben bezw. Ausstofsen der inneren, d. h. der Drehachse C der Walze B zunächst liegenden Patronen wird im vorliegenden Falle durch eine im Rahmen A befindliche Aussparung A! (Fig. 1 und 2) ermöglicht.

Der Waffe ist ein in den Griff a¹ eingeschraubter Schraubenzieher M beigegeben.

Patent-Anspruch:

Eine Ausführungsform des Revolvers nach Patent Nr. 98382, dadurch gekennzeichnet, dafs das auf einander folgende Abfeuern der in der jeweilig oben liegenden Walzenhälfte befind-lichen Patronen durch einen einzigen Ham-mer (E) geschieht, in dessen Kopf (e) ein mit Schraubengängen versehener Bolzen (F), der vorn den Schläger (f¹) trägt, drehbar gelagert ist und in einen dieser Schraubengänge beim Spannen des Hammers ein Stift (H) eintritt und den Bolzen um 180° dreht, so dafs derselbe mit seinem Schläger (f¹) abwechselnd au! den einen oder den anderen der beiden Zündstifte (J und K) schlägt.

Germany 95614

PATENTSCHRIFT

— Nº 95614 —

KLASSE 72: Scuusswaarren, Geschosse, Verschanzung.

COLOMBO RICCI in LONDON.

Kniegelenkverschlufs für selbstthätige Feuerwaffen mit festliegendem Lauf.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Mai 1895 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine selbstthätige Trommelmagazinfeuerwaffe. Der Zweck derselben besteht darin, bei Revolvern die Thätigkeit des Ladens und Herausziehens der leeren Hülse, sowie des Spannens des Schlagbolzens entweder durch den Druck der Gase auf die Vorderfläche des Kolbens oder durch einen Handdruck zu bewirken.

Auf der Zeichnung ist eine solche Trommelmagazinfeuerwaffe im theilweisen Schnitt dargestellt.

Der bei g drehbare Hebel N, welcher die Rückwärtsbewegung des Verschlufsbolzens E bei N¹ aufnimmt, ist in der Mitte ausgefräst, um der Feder J zu gestatten, frei auf den Schlagstift F zu. wirken. Der Hebel O, an dem bei N² der Hebei N gelenkig angeordnet ist, schwingt mittelst Zapfens P¹ an dem um P² drehbaren Gelenk P. Die Schraubenfeder X ist mittelst des Ansatzes X¹ am Gelenk P bei P⁴ befestigt und stützt sich am unteren Ende gegen den Griffkörper. Die Feder X wird durch Niederdrücken des Daumens O¹ gespannt.

Der Vorsprung P³ des Gelenkes P schlägt gegen den Schieber V und hemmt die Gelenke O und P, wenn die Wafle für selbstthätige Wirkung eingestellt ist. Der Schieber V kann mittelst des am Hebel-U sitzenden Excenters U¹ auf-und niederbewegt werden.

Wenn der Hebel U die punktirte Stellung einnimmt, so befindet sich der Schieber V nicht zwischen dem Ansatz P³ und dem Griflkörper B, in welchem Falle dieser Ansatz P³, anstatt den Schieber V zu berühren, gegen die innere Kolbenwandung bei B³ trifft. Der Vorsprung N³ des Hebels N dient zum Zurückziehen des Verschlufsbolzens E mittelst des Vorsprunges E².

Soll die Waffe selbstthätig arbeiten, so mufs der Hebel U aufwärts gedreht werden, so dafs das Gleitstück V zwischen B³ und dem Ansatz P³ liegt.

Die Theile sind auf der Zeichnung in der Lage dargestellt, welche sie gleich nach dem Abfeuern eines Schusses einnehmen, bevor der Finger den Drücker freiläfst.

Die Entzündung der Patrone treibt den Verschlufsbolzen E rückwärts gegen den Hebel N und den Schlagstift F gegen die Feder J. Der ganze Stofs des Verschlufsbolzens wird schliefslich durch den Stift P² und die Feder X aufgenommen.

Die Rückbewegung des Bolzens E bewirkt, dafs der Hebel N um den Stift q schwingt und die Gelenke O und P sich in der Pfeil richtung drehen und so die Feder X zusammendrücken, zugleich wird die Schlagfeder gespannt.

Sobald alle durch den Verschlufsbolzen aufgenommene Energie vollkommen verbraucht ist, wirkt die Feder X und läfst alle Theile die auf der Zeichnung dargestellte Stellung. einnehmen.

Wili man diesen Revolver durch Hand bethätigen, so mufs der Hebel U in die punktirte Stellung gedreht werden.

Diese Bewegung zieht den Schieber V unter dem Vorsprung P³ hervor, und die Gelenke O und P nehmen unter Einwirkung der FederX eine solche Stellung ein, dafs der Mittelpunkt von P¹ links von der Verbindungsstelle der Mittelpunkte von N² und P liegt, in welcher Stellung der Rückstofs durch den Zapfen P² aufgenommen wird. Beide Gelenke O und P und der Hebel N stehen hierbei fest, weil nunmehr die Mittelpunkte der Stifte P² P¹ N² in einer Geraden liegen und der Rückstofs nur auf den Stift P² wirkt.

Beim Abfeuern einer jeden Patrone hat man nur nöthig, den Daumen O¹ des Gelenkes O niederzudrücken. Diese Bewegung spannt den Schlagbolzen und zieht die leere Patronenhülse aus dem Lauf. Die entgegengesetzte Bewegung, welche durch die Feder X erzeugt wird, dreht die Trommel D und bringt eine neue Patrone vor den Verschlufsbolzen, welcher sie in den Lauf schiebt, so dafs die Waffe von neuem schufsfertig ist.

Patent-Anspruch:

Eine Ausführungsform des unter Nr. 93213 patentirten Kniegelenkverschlusses für selbstthätige Feuerwaffen mit festliegendem Lauf, gekennzeichnet durch ein innerhalb des Hand-griffs der Waffe mittelst eines Zapfens P² anelenktes Kniegelenk O P, welches einerseits durch einen schwingenden Hebel N mit dem Verschlufsbolzen E, andererseits mit einer Schraubenfeder X in Verbindung steht, und dessen Knickpunkt P¹ sich entweder unter dem Einflufs der Feder X derartig einstellt, dafs der Verschlufs ein. starrer wird, oder mittelst eines Schiebers V derartig über die Todtpunktlage hinausgebracht wird, dafs der Verschlufs sich selbstihätig zu öffnen vermag.

Germany 74966

PATENTSCHRIFT

— Nº 74966 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

CARL von PECKER in WIEN.

Mehrläufige mit Revolvertrommel versehene Feuerwaffe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1893 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung an-Handfeuerwaffen,, insbesondere an Revolvern, welche es ermöglicht, zwei Schüsse gleichzeitig (sechs Doppelschüsse) oder nur einen Schufs (zwölf Schüsse hinter einander) abzufeuern.

In der beiliegenden Zeichnung ist:

Fig. 1 ein Längenschnitt durch einen mit den diesbezüglichen Neuerungen versehenen Revolver nach der Linie x-x in Fig. 5)

Fig. 2 ein Längenschnitt nach y-y in Fig. 7

Fig. 3 eine linksseitige Aufsenansicht des in Fig. 1 dargestellten Revolvers,

Fig. 4 eine rechtsseitige Aufsenansicht desselben,

Fig. 5 ein Querschnitt nach z-z in Fig. 1,

Fig. 6 ein Querschnitt nach o-o in Fig, 1 bei weggenommener Schlagstiftscheibe,

Fig. 7 ein Querschnitt nach w-w in Fig. 1, vom Pfeil p aus gesehen,

Fig. 8 bis 8d zeigen die Schlagstiftscheibe in ihren verschiedenen Stellungen, sowie eine Innenansicht und einen Querschnitt derselben,

Fig. 9 bis gd stellen die Patronentrommel dar,

Fig. 10 bis 10b zeigen die Sperrvorrichtung für die Schlagstiftscheibe in Vorder-, Seiten-und Rückansicht,

Fig. 11 zeigt die einzelnen Schlag-und Zündstifte in Seiten-und Vorderansicht,

Fig. 12 bis 12b stellen das Revolverzüngel in Vorder-und Seitenansicht, sowie im Grund-s1ls dar, während

Fig. 13 eine Vorderansicht des Hammers ist.

B ist eine um die Achse bezw. Schraube A drehbare Schlagstiftscheibe, welche eine Ringnuth D, Fig. 8b und 8c, zur Aufnahme der Feder F besitzt. Diese Feder F ist einerseits bei b¹ in der Schlagstiftscheibe B befestigt, während das andere freie Ende an einem am Revolvergestell festen Stift b² hängt.

Die Schlagstiftscheibe nimmt aufserdem noch vier Schlagstifte 1, 2, 3, 4 auf, welche durch die mit Federn a¹ montirten Zündstifte a in Fühlung stehen und nach rückwärts geprefst werden.

Die Schlagstifte 1, 2, 3, 4 übertragen den Schlag des Hammers 7, welcher mit der Rachen Hammerbahn h auf sie einwirkt, mittelst der Zündstifte a auf die Zündpillen der Patronen P, Fig. 1, und kehren nach dem Rückgang des Hammers in seine Ruhelage (Fig. 3 und 4) durch die Einwirkung der Federn a¹ bezw. Zündstife a wieder in die Anfangsstellung zurück.

Die gegenseitige Anordnung der Zünd-und Schlagstifte ist nun derart getrofien, dafs die im Revolvergestell befindlichen zwei Zündstifte a a sich senkrecht diametral gegenüber befinden (Fig. 6 und 7), während die im gleichen Lagekreis angeordneten vier Schlagstifte 1, 2, 3, 4 der Schlagstiftscheibe B derart zu einander stehen, dafs 1, 2, 3 je um 1/4, Kreisbogen und 4 um 1/8; Kreisbogen zu 3 versetzt erscheint. Diese Anordnung ermöglicht es, durch Drehen der Scheibe B entweder den Schlagstift 1 mit dem unteren Zündstift a allein in Fühlung zu bringen (Fig. 5 und 1), ferner den Schlagstift 4 mit dem oberen Zündstifi a allein in Verbindung zu setzen (Fig. 8) oder die gegenüberstehenden Schlagstifte 2, 3 zu beiden Zündstiften aa zum Abfeuern von Doppelschüssen in übereinstimmende Lage zu bringen (Fig. 8a).

Um nun diese jeweilige Stellung der Schlagstifte bezw. der Schlagstiftscheibe festzulegen, besitzt letztere drei Zahnungen c c¹ c², in welche ein Zahn C eines um die Achse C¹ am Revolvergestell drehbaren Stellhebels D eingreift (Fig. 5 und 6).

Die Zahnungen c c¹ c² sind nun in der Scheibe B derart eingeschnitten, dafs ein Feststellen derselben in der jeweiligen, vorher besprochenen Lage (Fig. 5, 8 und 8a) möglich wird.

Der Eingriff des Daumens C in die Zahnung e der Scheibe B entspricht der Stellung in Fig. 5; es können also die sechs Schüsse des inneren Patronenkreises nach einander abgefeuert werden. Hierzu ist es vorher nothwendig, auch die Patronentrommel T nach dem Laden in ihre Normalstellung zu bringen, welche dadurch bedingt ist, dafs der Stift E (Brechsystem des Revolvers angenommen) an eine Feder Fˣ stöfst (Fig. 9).

Wird der Revolver wieder schufsfertig ge-macht, so schnappt das von der Feder f be-einflufste Griffstück f¹ hinter die Nasen f² f² des Revolvergestelles ein, wodurch aber auch die Nasenfeder Fˣ von der Gleitfläche fˣ emporgehoben wird, so dafs sie den Stift E ungehindert seine Kreisbahn vollführen läfst (Fig. 3). Sollen zwölf Schüsse hinter einander abgefeuert werden, so wird die Schlagstift-scheibe B in die in Fig. 8 gezeigte Lage ge-dreht; dadurch springt einestheils der Zahn C in die Zahnung e¹, anderentheils wird die Feder F in Spannung versetzt und sucht die Scheibe B in die Stellung Fig. 5 zurück-zudrehen, was aber durch den Zahn C ver-hindert wird. Durch die Stellung der Scheibe B tritt der Schlagstift 4 mit dem oberen Zünd-stift a in Fühlung und es werden nach ein-ander die sechs Patronen des äufseren Kreises abgeschossen. Ist die sechste äufserste Patrone abgefeuert, so hat die Trommel T, somit auch der Stift E einen vollen Kreis beschrieben. Wird jetzt die Trommel T in bekannter Weise durch die Schaltklinke k vom Züngel Z aus (Fig. 2) zum siebenten Schufs weiter geschaltet, so dreht sich auch der Stift E weiter, stöfst aber auf diesem Weg an einen an der rück-wärtigen Seite des Stellhebels D angebrachten Daumen G, Fig. 10a, 10b, 9 und 9e, dreht dadurch den Stellhebel D in der Pfeilrich-tung g nach aufsen (Fig. 9c), um den Weg frei zu bekommen. Durch diese Aufsen-drehung des Stellhebels D wird aber die Scheibe B frei, macht infolge der gespannten Feder F eine Linksdrehung, und zwar so lange, bis der Daumen C des Stellhebels D infolge der Federkraft d wieder in die Zah-nung c einspringt. Diese Bewegung des Stell-hebels D war bereits wieder möglich, da der Stift E schon seinen Weg während dieser Zeit über den Daumen G fortgesetzt hat.

Durch die Rückdrehung der Schlagstiftscheibe B in die Normallage (Fig. 5) durch die Feder F wurde aber auch der Schlagstift 4 aufser Verbindung mit dem oberen Zündstift a gebracht, dadurch aber der Schlagstift 1 mit dem unteren Zündstift a in Fühlung gesetzt, wodurch jetzt, wie schon beschrieben, die unteren sechs Patronen abgeschossen werden.

Man kann also, wie zu ersehen, zwölf Schüsse ohne jede Unterbrechung des Feuerns abgeben, da die Scheibe B von der Trommel T aus selbstthätig umgeschaltet wird, sobald die sechs äufseren Patronen abgeschossen sind und. die inneren Patronen in Kraft treten sollen. Um sechs Doppelschüsse abzugeben, wird die Scheibe in die in Fig. 8a gezeigte Lage gedreht, wodurch der Zahn C in die Kerbe c² springt und die Schlagstifte 2 und 3 mit beiden Zündstiften aa in gegenüberstehende Stellung gelangen; es können somit je eine innere und eine äufsere über einander liegende Patrone gleichzeitig abgefeuert werden. Sind die letzten zwei Patronen abgeschossen, so hebt der Stift E, wie früher beschrieben, den Zahn C aus der Kerbe c²; die durch die frühere Drehung gespannte Feder F dreht die Scheibe B in ihre Normalstellung (Fig. 5) zurück, wodurch wieder der Stift 1 vor den unteren Zündstift a zu stehen kommt.

Um in den Feuerpausen, sowie während des Feuerns ein Rückdrehen der Trommel T zu verhindern, besitzt das Züngel Z zwei Nasen z z¹, welche derart angeordnet sind, dafs die Nase z in die Ruhestellung des Revolvers bezw. nach Abfeuern des Schusses in die Ausnehmungen t der Trommel T tritt und eine Weiterdrehung derselben im Sinne des Uhrzeigers dadurch vermeidet (Fig. 1).

Im Moment, in dem der Schuis abgefeuert, also das Züngel Z zurückgedrückt wird (Fig. 2), tritt der Stift z¹ in die Kerbe t und hindert somit ebenfalls eine Weiterdrehung der Trommel T in der Richtung des Uhrzeigers.

Die Weiterschaltung der Trommel T zu einem neuen Schufs erfolgt in dem Zeitraum, in dem die Nasen z z¹ eine waagrechte Lage einnehmen, also das Züngel Z sich beim Zurückdrücken etwa in der Mittelstellung befindet, da bei dieser Stellung die Trommel T knapp über die beiden Nasen z z¹ hinweggehen kann.

Die bei diesem beschriebenen Revolver in Anwendung kommende Patronentrommel T besitzt, wie in Fig. 9, 9b und 9c gezeigt, zwölf in zwei concentrischen Kreisen in Gruppen zu je sechs angeordnete Laderäume P¹, denen zwei unter einander angebrachte Läufe L L¹ gegenüberstehen.

Patent-Ansprüche:

1. Eine Feuerwaffe, gekennzeichnet durch eine um eine Achse (A) drehbare Schlagstiftscheibe (B) mit vier Schlagstiften (1, 2, 3, 4) und einer Feder (F) in der Ringnuth (b), welche Scheibe mittelst der Zähne (c c¹ c³) und des Stellhebels (D) derart gestellt werden kann, dafs die im Revolvergestell gelagerten Zündstifte (a a) entweder einzeln oder gleichzeitig von den Stiften der Scheibe (B) getroffen werden.

2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Feuerwaffe die Anbringung eines Stiftes (E) an der Trommel (T), welcher durch den Daumen (G) am Stellhebel (D) ein Ausheben seines Zahnes (C) aus den Kerben (c c²) und dadurch eine selbstthätige Umschaltung bezw. Rückdrehung der Schlagstiftscheibe (B) bedingt.

3. Bei der unter 1. gekennzeichneten Feuerwaffe die Anordnung einer mit zwei Reihen Kammern (P¹) versehenen Patronen-trommel (T), deren Normalstellung durch Anstofsen des Stiftes (E) an eine Nasenfeder (F) im Ladezustand erfolgt und deren Rückdrehung durch zwei am Abzug (Z) angebrachte Nasen (z z¹), welche abwechselnd in die Kerben (t) der Trommel (T) eintreten, gesichert wird.

Germany 73051

PATENTSCHRIFT

— Nº 73051 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

MAX HASSELMANN in FRANKFURT a. Main.

Revolver mit einer Mitnehmer-und einer leicht auswechselbaren Patronentrommel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. April 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schnelllader-Revolver und wird in beiliegender Zeichnung zur Anschauung gebracht.

Fig. 1 zeigt den Revolver mit Magazin in geladenem Zustande und in der Stellung »Hahn in Ruhe«.

Fig. 2 dagegen veranschaulicht den Revolver in der Stellung während der Einführung des Magazins.

Fig. 3 stellt die Aufsicht des Magazins dar.

Fig. 4 ist die Vorderansicht des Drehstückes.

Fig. 5 schliefslich zeigt eine ihrer Längsrichtung nach kreuzweise gespaltene und deshalb federnd wirkende Hülse aus Stahlblech.

Während bei den bisher im Gebrauch befindlichen Ausführungsformen der Revolver das Laden in der Weise erfolgte, dafs jede Patrone einzeln in das Patronenlager eingeführt werden mufste, soll durch vorliegende Anordnung die gleichzeitige Einführung sämmtlicher Patronen ermöglicht werden. Zu diesem Zwecke bringt Erfinder ein sogen. Magazin, d. h. eine aus mehreren beiderseits offenen, den Dimensionen der Patronen entsprechenden Röhren bestehende und aus einem einzigen Stahlstück geprägte Vorrichtung in Anwendung, welche vor dem Einsetzen in die Wafle mit Patronen gefüllt wird und von denen jeder Schütze beliebig viele in der Tasche mit sich führen kann. Um das Herausfallen der Patronen aus dem Magazin während des Tragens in der Tasche zu verhindern, wird in den zwischen den Röhren verbleibenden Mittelraum (Fig. 3) eine röhrenförmige, kreuzweise gespaltene, federnde Hülse aus Stahlblech (Fig. 5) eingeschoben, deren oberer umgebogener Rand sich gegen den Bodenrand der Patronen anlegt und auf diese Weise die Patronen festklemmt. Das Laden der Waffe erfolgt nun in der Weise, dafs man in den in bekannter Weise durch Druck auf die Sperrfeder C geöffneten Revolver das gefüllte Magazin einführt, nachdem man den Revolver in die in Fig. 2 wiedergegebene Stellung versetzt hat. Um dem Magazin in der Waffe ein sicheres Lager darzubieten und eine genaue Führung zu ermöglichen, ist bei dem vorliegenden Schnelllader-Revolver mit dem Verschlufsstück oder dem System A eine Trommel oder ein Drehstück B vermittelst eines Führungszapfens E drehbar verbunden, und zwar besitzt, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, der Innenraum der Trommel. oder des Drehstückes B eine dem Querschnitt (Fig. 3) des Magazins D entsprechende Gestalt, so dafs das letztere, nachdem es in die Trommel B bis zum Boden derselben eingeschoben ist, nur mit dieser gemeinschaftlich in Umdrehung versetzt und eine Patrone nach der anderen vor den Lauf gebracht werden kann. Aufserdem wird das Magazin D durch die von den entgegengesetzten Seiten aus in den zwischen den einzelnen Röhren des Magazins gebildeten Zwischenraum eingreifenden Führungszapfen g und E in der richtigen Lage erhalten, nachdem die Waffe in der üblichen Weise wieder geschlossen worden ist.

Nachdem alle in dem Magazin enthaltenen Patronen verschossen sind, braucht man nur den Revolver zu öffnen und in eine etwas geneigte Lage zu bringen. Ein kurzer Ruck genügt, um das verbrauchte Magazin aus der Waffe herauszuschleudern. Nachdem ein anderes gefülltes Magazin eingesetzt und der Revolver geschlossen ist, ist derselbe wieder zur Benutzung bereit. Auf diese Weise kann man bei einiger Uebung innerhalb einer Minute 30 bis 36 Schüsse abfeuern, was mit keiner der bisher in Gebrauch gekommenen Ausführungsformen der Revolver möglich war.

Aufserdem bietet aber die vorliegende Constructionsart den weiteren Vortheil dar, dafs infolge des Aufsitzens der Patronen auf dem Boden des Drehstückes B ein Zurücktreten der Patronen oder ihrer Zündhütchen während des Feuerns gegen das Verschlufsstück und demgemäfs eine Functionsstörung des Drehmechanismus vollständig ausgeschlossen ist.

Bei allen diesen Vortheilen ist die Construction des beschriebenen Revolversystems sehr einfach und solide und läfst ein leichtes Reinigen zu. Die Magazine können immer wieder geladen werden.

Patent-Ansprüche:

1. Revolver, bei welchem der leichte Ersatz des abgeschossenen Trommelmagazins durch ein mit Patronen besetztes Magazin dadurch ermöglicht wird, dafs das Patronenlager aus einer um den Zapfen E des Verschlufsstückes (A) drehbaren Mitnehmertrommel (B) und einer von den Zapfen E und g gehaltenen, leicht auswechselbaren Magazintrommel (D) besteht.

2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Revolvers, bei welcher die Mitnehmertrommel mit einem besonderen Boden versehen ist, gegen welchen die Patronen sich stützen.

Germany 59662

PATENTSCHRIFT

— Nº 59662 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

Firma WEBLEY & SON in BIRMINGHAM (England).

Einrichtung zum Festhalten der Walze beim Ausstofsen der Patronenhülsen bei Gelenkrevolvern.

Patentist im Deutschen Reiche vom 3. April 1891 ab.

Nachfolgend geschilderte Einrichtung bezieht sich auf Neuerungen an Revolvern und hat den Zweck, die Walze dieser Waffe: während des Ausziehens oder Ausstofsens der verfeuerten Patronen festzuhalten, ohne jedoch dieselbe in feuerfertigem Zustande an jener Drehung zu hindern, in welche sie durch bereits bekannte Vorrichtungen versetzt wird, um während der Abgabe der sechs Schtisse immer wieder eine geladene Patronenkammer vor den Hintertheil des Laufes zu bringen.

Ferner sind die verschiedenen Ausführungen dieser Einrichtung so construirt, dafs sie diesen eben erwähnten Zweck auf selbstthätigem Wege erreichen, was aus ihren nachfolgenden Einzelbeschreibungen hervorgeht.

Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Webleyschen Revolvers, welcher geschlossen und zum Feuern fertig ist.

Fig. 2 zeigt die nöthigen Ansichten der Einzeltheile einer Festhaltevorrichtung, wie solche bei den Fig. 1, 3 und 4 zur Verwendung kommt.

Fig. 3 zeigt den Revolver geöffnet zum Laden oder Entfernen der Patronenhülsen.

Fig. 4 zeigt die aus Hülse b herausgenommene Walze.

Fig. 5, 6, 7, 8 und g stellen noch verschiedene Ausführungen der Festhaltevorrichtung der Walze dar.

Um nun das beabsichtigte Festhalten der Walze auf oben erwähnte Weise zu erreichen, sind mehrere Vorrichtungen’ ausgeführt, von denen jede einzelne zu diesem Zweck am Revolver angebracht werden kann.

Zunächst wird die Wirkungsweise der bei den Fig. 1, 3 und 4 verwendeten und in Fig. 2 in ihren Einzeltheilen dargestellten Festhaltevorrichtung geschildert.

Sie besteht aus dem eigentlichen Festhalter i, der in Fig. 2 in drei Ansichten dargestellt ist, und aus dem Handhebel k, den ebenfalls Fig. 2 in Seitenansicht und Aufrifs zeigt.

Ersterer, i, ist seitlich am umklappbaren Theil c des Revolvers beweglich. befestigt, Fig. 1ı und 3, und zwar so, dafs er mit seinem im rechten Winkel stehenden Theil i¹, Fig. 2, wenn es nöthig ist, hinter Bund g greifen kann, Fig. 1 und 3, wodurch dann ein Festhalten der Walze a erreicht wird, da Bund g durch Hülse h mit Walze a fest verbunden ist.

Um nun dieses Eingreifen des Theiles i¹ hinter Bund g und das damit verbundene Festhalten des Cylinders selbstthätig zu machen, d. h. dasselbe: durch das zum Entfernen der Patronenhülsen nöthige Umklappen des Revolvers um Scharnier A selbst herbeizuführen, ist im Scharnier A seitlich der in Fig. 2 dargestellte Handhebel k dreiibar angebracht, Fig. 1, 3 und 4, und zwar so, dafs sich seine Nase k² sowohl an die Curve i³, als auch an die Nase i² vom Festhalter i anlegt und in dieser Stellung durch Stift k¹ völlig festgehalten wird.

Gleichzeitig ist dieses jene Stellung, welche die ganze Festhaltevorrichtung einnimmt, wenn der Revolver geschlossen zum Feuern fertig ist, Fig. 1, und in welcher die Walze, wie schon erwähnt, zum Drehen frei sein mufs; infolge dessen darf Theil i¹ des Festhalters i nicht hinter den Bund g greifen, was dadurch erreicht wird, dafs sich in dieser Stellung Festhalter i mit seiner Nase i³ an die festliegende Nase k² des Hebels k anlegt. Dadurch erleidet Festhalter i um seinen Befestigungspunkt eine Drehung, die seinen Theil i¹ von dem Bund g entfernt.

Sollen nun die abgefeuerten Patronen aus der Walze mit Hand oder durch eine be-kannte, selbstthätig wirkende Ausstofsvorrich-tung (wie dies hier der Fall ist) entfernt werden, so gleitet durch das Umklappen des Laufes mit Walze und Theil c die Curve i³ des Festhalters i auf Nase k² und drückt vermöge ihrer Construction Halter i nach oben, wodurch sich Theil i¹ hinter Bund g legt und das beabsichtigte Festhalten der Walze bewirkt, Fig. 3.

Gleichzeitig entfernt sich bei dieser Umklappung auch Nase i² von k².

Will man die Walze behufs Reinigung ganz abnehmen, so drückt man Handhebel A nach aufwärts, bis seine Nase k² an Nase i² von i stöfst, wodurch eine Abwärtsbewegung dieses Theiles und somit ein Entfernen desselben von Bund g herbeigeführt und die Walze zum Herausziehen freigegeben wird, Fig. 4.

Aus dieser Stellung wird Hebel k, wie leicht einzusehen ist, durch das Zurückklappen des Laufes selbst mittelst Nase i² wieder in seine alte Lage gebracht.

Der bei den nachfolgend geschilderten Vorrichtungen ebenfalls mit dem Namen »Festhalter« benannte und, wenn nöthig, besonders gezeichnete Arm wirkt in allen folgenden Fällen ebenso wie der oben beschriebene Arm i durch seinen im rechten Winkel zum Arm angebrachten Theil (Nase), welcher sich hinter Bund g legen kann.

Bei der Vorrichtung in Fig. 5 wird der Festhalter durch den Theil l gebildet, welcher mittelst l¹, Fig. 5a, hinter Bund g greift. Die hier am Scharnier selbst sitzende Nase n hat bei geschlossenem Revolver denselben Zweck wie Nase k² in Fig. 1.

Bei geöffneten, d. h. aufgeklapptem Revolver wird jedoch hier Theil l¹ durch die Feder m, welche auf den Ansatz l³ von l nach abwärts drückt, hinter Bund g geprefst und zum Abnehmen der Walze durch einen Fingerdruck an l³ nach oben von Bund g entfernt.

Die Vorrichtung in den Fig. 6 und 7 entspricht der in den Fig. 1, 3 und 4, nur wird hier, um die Walze bei geöffneter Stellung, Fig. 7, freizugeben, Nase p durch einen entsprechenden Fingerdruck auf p¹ von o entfernt, so dafs Theil o (der Festhalter) durch einen Druck auf o¹ nach oben mit Bund g aufser Eingriff kommt.

Stift p², Fig. 7b, welcher in einem Schlitz des Bügels geführt wird, hat hier denselben Zweck wie Stift k¹ bei den Fig, 1, 3 und 4.

Bei der Vorrichtung in Fig. 8 wirkt der Festhalter q nicht wie bei den vorhergehenden Constructionen nach ab-und aufwärts, sondern durch Bewegung nach der Seite hin und ist zu diesem Zweck durch Oese q¹ und Feder r am Revolvertheil c federnd befestigt.

Die Stifte s¹ und s² wirken auf abgeschrägte Flächen vom Festhalter q, und Stift s² hat den Zweck, bei geschlossenem Revolver den Halter von Bund g zu entfernen, während bei geöffneter Stellung Stift s¹ ein Anpressen des Halters an Bund g bewirkt.

Soll die Walze a abgenommen werden, so ist Theil c mit Lauf und Walze so weit nach unten geklappt, dafs Stift s¹ im Ausschnitt q¹ von q sich befindet, sonach Festhalter q durch einen Druck auf denselben bei q² nach innen von dem Bund g entfernt werden kann.

Bei der Vorrichtung in Fig. 9 bringt an Stelle der drehbaren Nasen eine am Scharnier sitzende gebogene Feder u die beschriebenen Wirkungen hervor, und wird bei geöffneter Stellung die Walze durch einen Druck nach aufwärts auf t² freigegeben.

Bei allen diesen in den Fig. 5 bis g dargestellten und oben in ihren Hauptpunkten geschilderten Festhaltevorrichtungen werden ihre Wirkungsweisen wie bei der Vorrichtung in den Fig. 1 bis 4 auf selbstthätigem Wege herbeigeführt, d. h., wie schon eingangs erwähnt, durch das Um-und Zurückklappen des Revolvers. Diese Bewegung ist bei diesen Gelenkrevolvern so wie so erforderlich, um die Patronenhülsen bequem entfernen zu können, und wird bei dieser Erfindung in vortheilhafter Weise dazu benutzt, auch das Festhalten der Walze auf mechanisch selbstthätigem Wege zu erreichen.

Nur um bei geöffnetem Revolver die Walze zum Abnehmen freizugeben, ist eine Handhabung dieser Vorrichtungen nöthig, welche darin besteht, dafs man entweder den Handhebel k¹ p¹, Fig. 1, 3, 4, 6 und 7, oder den Festhalter selbst, Fig. 5 bis 9, auf die bereits geschilderten Arten bewegt und dadurch ein Freigeben der Walze bezweckt.

Patent-Anspruch:

Einrichtung zum Festhalten der Walze beim Ausstofsen der Patronenhülsen bei Gelenkrevolvern, bestehend aus einem am umklappbaren Theil des Revolvers drehbar befestigten Arm (Festhalter) (i l o q t), dessen rechtwinklig gebogener Theil bei aufgeklapptem Revolver hinter einen Bund (g) der Walze greift und durch einen Hebel (k bezw. p) oder durch Nasen, Stifte, Federn u. s. w., welch letztere Theile am Scharnier des Revolvers unbeweglich oder drehbar befestigt sind, selbstthätig zur Wirkung gebracht und theilweise durch diese Stücke oder auch durch directen Druck von Hand ausgelöst werden kann, zum Zweck, im ersteren Falle die Walze festzuhalten, im letzteren Falle dieselbe behufs Abnahme freizugeben.

Germany 58338

PATENTSCHRIFT

— Nº 58338 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

HENRI PIEPER in LÜTTICH (Belgien).

Trommel-Magazin-Feuerwaffe mit Einrichtung zum Abschlufs der Fuge zwischen Lauf und Magazin.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1891 ab.

Die vorliegende Neuerung an Drehfeuerwaffen bezweckt, das Herausschlagen von Pulvergasen aus der Fuge zwischen Patronentrommel und Lauf zu verhüten, und besteht darin, die Patronenhülse bis über das Geschofsende zu verlängern, die Patronentrommel auf ihrer Achse verschiebbar zu machen und die Einrichtung so zu treffen, dafs das Heranschieben der Trommel an den Lauf durch die Drückerbewegung auch das Hereinschieben der Hülsenverlängerung in den Lauf zur Folge hat, so dafs dieselbe beim Vortreiben der. Kugel von dieser dicht gegen die Stolsfuge zwischen Trommel und Lauf angeprefst wird; zugleich bewirkt die Trommelverstellung das Einstellen eines Stückes, welches die Trommel gegen den Rückstofs der Pulvergase festhält.

Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in der Anwendung an einer Drehpistole dargestellt.

Fig. 1 ist ein Längsschnitt in Richtung der Längsachse mit den Theilen in der Ruhelage,

Fig. 2 ein gleicher Schnitt mit Lage der Theile bei vorgesprungenem Hahn.

A bezeichnet die auf ihrer Achse verschiebliche und in der Ruhelage von einer Schraubenfeder 7 vom Lauf C weggezogen gehaltene Patronentrommel und P eine Patrone; wie Fig. 1 ersehen läfst, ist die Hülse der letzteren bis über das Geschofs so verlängert, dafs sie mit dieser Verlängerung P¹ etwa um 1 mm das Geschofsende überragt. Beim Abdrücken stöfst der Drücker B mit einem Ansatz B¹ gegen die Trommel und schiebt so diese unter Span-nung der Schraubenfeder F dicht gegen das hintere Laufende heran, wobei ein drehbar auf-gehängter und sich gegen den Patronenboden stützender Riegel D nachfällt und dadurch die Patrone mit der Verlängerung P¹ in den Lauf hineinschiebt; hierbei trennt sich ein am Riegel D fester Ansatz D² von der auf ihr ruhenden und in einem Ausschnitt F des Hahnes auf dessen Zapfen losen Klinke G, welche nach unten fällt und sich vor D² einstellt. Hiernach löst der Drücker den Hahn, der, mit einem Schlagstift durch ein Loch D¹ in D schlagend, zugleich den Riegel G gegen den Ansatz D² preist. Wie Fig. 2 zeigt, hat die in den Lauf getriebene Kugel die Hülsenverlängerung P¹ dicht gegen die Stofsfuge zwischen A und C angelegt, so dafs die Pulvergase hier keinen Ausweg finden können, während gleichzeitig der Druck von G gegen D² das Zurücktreiben der Trommel durch den Rückstofs der Pulvergase verhindert. Der Hub der Klinke G ist so bemessen, dafs sie den Riegel D erst losläfst, wenn der Hahn vollständig zurückgesprungen ist, worauf dann die Feder H die Trommel und durch diese den Riegel D wieder zurück-und letzteren mit D² unter die Klinke G schiebt, während die Schlagfeder den Abzug D in die Lage Fig. 1 zurückdreht.

Patent-Ansprüche:

1. An Feuerwaffen mit Trommel-Magazin eine Einrichtung zum Abschlufs der Fuge zwischen letzterem und dem Lauf, dadurch gekennzeichnet, dafs der Abzug (B) das auf seiner Achse verschiebbare TrommelMagazin (A) gegen den Lauf drückt und ein gegen den Patronenboden anliegender Hebel {D) den vorderen Rand der verlängerten Patronenhülse in den Lauf schiebt.

2. An der unter 1. gekennzeichneten Einrichtung die Anordnung einer Klinke (G) in einem Ausschnitt des Hahnes, welche sich beim Vorschieben der Trommel Hinter den Hebel (D) legt und dadurch den Rückstofs auf die Trommel und Patronenhülse aufnimmt.

Load More