Patent: Jan Bojanowski and Jakob Barer

Austrian 68147

Gegenstand der Erfindung ist ein Mehrladegewehr, das die Abgabe einer größeren Anzahl Schüsse ermöglicht, weit mehr als durch Magazine bei einer einmaligen Ladung erzielt werden können. Die Anordnung, welche in erster Linie für Flaubertgewehre bestimmt ist, ist derart getroffen, daß in einer hinter dem hinteren Laufende befindlichen Achse eine Scheibe drehbar angeordnet ist, in der die einzelnen Patronen untergebracbt sind, wobei durch das Spannen des Hahnes die Vorratsscheibe geschaltet wird, so daß eine weitere Patrone in die Abschußstellung gelangt.

Dieses Mehrladegewehr ist in der Zeichnung in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Oberansicht bei abgenommener Yorratsscheibe dargestellt. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Vorratsscheibe in Schnitt bzw. in Unteransicht.

Der Vorratsbehäiter zur Aufnahme der Patrone ist von einer ringförmigen Scheibe 1 gebildet, die eine Anzahl radialer Löcher 2 zur Aufnahme der Patroue hat. Ferner hat dieser Scheibenring an der Unterseite für jedes Loch je einen Zahn 3, der zur Schaltung der Scheibe sowie zu deren Feststellung beim Schuß dient. Durch Speichen oder eine Scheibenfläche 4 ist der King mit der Nabe 5 verbunden. Überdies kann darin ein flacher King 6 eingesetzt werden, der die eingefiihrten Patronen gegen Heruusfallen sichert, dessen Öffnungen jedoch so groß sind, daß der Schlagbolzen zu den Zündkapseln der Patronen gelangen kann.

Der tn dieser Weise ausgebildete Vorratsbehäiter für die Patroneu ist um einen Stift 7 an dem Gewehr drehbar und wird in der auf gesteckten Stellung durch eine Ubergescbobene Schiene 8, die in eine Einkerbung in dem Stift 7 einzngreifen vermag, gegen Abheben gesichert.

An dem Schaft des Gewehres oberhalb des Gewehrschlosses ist hinter dem Lauf die Schaltvorrichtung der Vorratsscheibe angeorduct, die auch gleichzeitig zum Spannen des Schlosses sowie zum Festhalten der Scheibe beim Schuß dient.

Diese Vorrichtung besteht aus einer an dem Schaft der Länge nach verschiebbaren Platte .9, die mit zwei Schlitzen 10 und 11 au dem Stift 7 sowie einer Führungsschraube 12 geführt ist. Der Hammer 13 und der Schlagkopf 14 treten durch die Schlitze 10 und 15 durch die Platte; der Hammer wird durch einen Steg 16 gespannt. Die Einrichtung, um den gespannten Hammer festzuhalten, sowie um die Abfeuerung herbeizuführen (Schloß), sind an sich bekannt.

Au einem seitlickuu Ansatz 17 der Platte ist ein Bolzen 18 mit fallenförmigem Kopf vorgesehen, der durch eine Feder 1.9, begrenzt, herausgeschoben wird. Ferner trägt die Platte noch einen Ansatz 20 zum Sperren der Vorratsscheibe.

Znm Gebrauche wird die Schiene 8 beiseite gedreht, so daß die Scheibe 1 abgehoben und mit den Patronen gefüllt werden kann, die durch den Ring 6 gegen Ilerausfallen gesichert werden. Nach Füllung der Scheibe wird diese wieder aufgesteckt und durch die Schiene 8 gesichert.

Wird nun die Platte 9 mittels des an ihr vorgesehenen Ringes 21 zurückgezogen und dadurch der Hammer 13 durch den Steg 16 gespaunt, so schaltet der in die Zähne 3 eingreifende Kopf des Stiftes 18 die Scheibe J, so daß die nächste Patrone in die Schußstellung gelangt. Wird der Schuß abgefeuert, so tritt, bevor der Hammer 13 den Schlagbolzen 14 trifft, der Ansatz 20 in den Zwischenraum zwischen zwei Zähnen 3 und verhindert eine Verdrehung der Scheibe 1 bei Abgabe des Schusses. Auf diese Weise können durch einfaches Schalten an der Platte 9 durch das Ziehen am Ring 21 aUe Patroneu in der Scheibe abgefeuert werden. Ist dies geschehen, so wird die Scheibe abgenommen, die losen Patronenhülsen werden heransgenommen und durch volle ersetzt.

Dieselbe Einrichtung kann auch für Revolver Verwendung finden.

PATENTANSPRUCH:

Mehrladegewehr, gekennzeichnet durch eine hinter dem Lauf gelagerte, mit radialen Bohrungen zur Aufnahme der Patronen sowie je einem Zahn für jede Patrone versehene schaUbare Scheibe, die durch einen federnden Bolzen an einer den Hammer spannenden Platte je um einen Zahn weitergeschaltet und durch einen au der Spann- und Schaltplatte befindlichen Ansatz, der bei Abgabe des Schusses zwischen zwei Schalta&hnen eingreift, festgestellt wird.