Patent: Walter Decker

Austrian 61344

WALTER DECKER in ZELLA ST. BL. (DEUTSCHLAND).

Revolver.

jemeldet am 16. September 1912; Priorität: Patentansprüche 1, 2 und 3 vom 15. November 1911, Patent-prüche 4 vom 17. Juli 1912, Patentansprüche 5 und 6 vom 22.Juli 1912 (Anmeldungen im Deutschen Reiche).

Beginn der Patentdauer: 15. April 1913.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Revolver, dessen Abzugsvorrichtung als Schieber ausgebildet ist, der unter der Patronentrommel durch den Körper der Waffe geführt ist.

Bei ihm ist der bisher für diese mit Abzugsschieber ausgerüsteten Revolver übliche Hahn vermieden und durch einen Schlagbolzen ersetzt, der bei der Rückbewegung des Abzugsschiebers mittels eines Mitnehmers unter Anspannung der Schlagfeder zurückbewegt wird, bis die Verbindung zwischen dem Abzugsschieber und dem Schlagbolzen durch den Anstoß gegen einen Anschlag ausgelöst wird, wodurch die Schlagbolzenfeder frei wird und den Schlagbolzen in den Zündspiegel der Patrone treibt. Der zur Auslösung der Verbindung zwischen Abzugsschieber und Schlagbolzen erfolgende Anstoß gegen einen Anschlag wird von dem Schützen deutlich als Druckpunkt, wahrgenommen und zeigt ihm an, daß der Schuß bei der geringsten Weiterbewegung des Abzugsschiebers losgehen wird.

Durch die Anordnung des Schlagbolzens erhält das Schaftgehäuse des Revolvers an seinem oberen Teile zwanglos eine nach hinten vorspringende Form, die gegenüber der Form der bisher bekannten Revolver wesentlich handlicher ist und die insbesondere bei kleineren Revolvern eine bequemere Handhabung der Schußwaffe gestattet.

Das Vorwärtsschalten der Patronentrommel geschieht bei der Rückbewegung des Abzugsschiebers, welcher dabei eine Schrägfläche eines wagerecht liegenden Hebels untergreift und diesen anhebt, so daß eine am vorderen Ende dieses Hebels angelenkte Klinke die Patronentrommel ein entsprechendes Stück vorwärtsschaltet, wobei die neue Stellung der Patronentrommel durch einen an dem Abzugsschieber befindlichen Nocken, der in eine Nute der Trommel eintritt, festgelegt wird.

Die Zeichnungen veranschaulichen den neuen Revolver in drei beispielsweisen Ausführungs-formen. Es zeigt Fig. 1 die Hand läge der Waffe; Fig. 2 bis 4 die eine Ausführungsform, Fig. 5 die zweite und Fig. 6 und 7 die dritte Ausführungsform.

Diese Ausführungsformen unterscheiden sich dadurch, daß bei derjenigen Fig. 2 bis 4 an dem Abzugsschieber ein einseitig bewegbarer Mitnehmer angeordnet ist. der entgegen der Schlagbolzenfeder zurückbewegt wird, bis das untere Ende des Mitnehmers gegen einen vorstehenden Anschlag stößt und durch che. dadurch bewirkte Schwenkung des Mitnehmers der Schlagbolzen frei wird und vorwärtssclmellt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 trägt der Abzugsschieber an seinem hinteren Ende einen nach oben gerichteten festen Mitneiuuerami. welcher unter einen am Schlagbolzen befestigten, beweglichen Haken greift, der bei Beendigung der Rückwärtsbewegung des Schiebers und des Schlagbolzens durch einen Anschlag von dem festen Mitnehmerarm des Abzugsschielters abgehoben wird.

Bei der Ausführungsform Fig. Ü und 7 wird die Rückwärtsbewegung des Abzugsschiebers auf einen arn unteren Teil des Kolbengehänseinnercn angclenkten Hebel übertragen, der auf den Schlagbolzen derart einwirkt, daß nach der Aufhebung der Verbindung zwischen Abzugsschieber und dem erwähnten Hebel der Schlagbolzen gegen den Zündspiegel der Patrone getrieben wird.

big. 2 zeigt einen Längsschnitt, Fig. 3 die Schaltvorrichtung für die Trommel in Seitenansicht. Fig. 4 eine Rückansicht gemäß Fig, 3.

lüg. 2 bis 4 bezieht sich auf die erste Ausführungsform und zeigt folgende Einrichtung:

l nterhalb der in bekannter \\ eise um den Stift 7 drehbaren Patronentrommel 2 ist ein Schieber 3 durch das Gehäuse geführt, der an seinem vorderen Ende die nach oben gerichtete, unterhalb des Laufes 4 liegende Angriffsfläche oa besitzt. Der Schieber 3 steht, unter dem Einfluß einer in dem Hohlraum ■’> des Schaftes 6 befestigten Feder 7, die an einem Stift S des Schiebers 3 angreift und diesen nach vorwärts zu schielten bestrebt ist. An seinem hinteren Ende trägt der Schieber J in einer Babel 3h den doppelarnügen Mitnehmer 9, dessen oberes Ende sich mit einer Nase ,9a auf den Schieber 3 stützt, während sich das untere Ende 9h des Mitnehmers gegen die beder 7 logt, so daß also die Feder 7 einerseits den Schieber 3 in seiner Endstellung hält und gleichzeitig den Mitnehmer 9 mit seiner Nase 9a gegen den Schieber 3 drückt und somit den Mitnehmer in der richtigen Anfangslage hält.

ln der Achse der verlängerten Laufbohrung ist der Schlagbolzen 10 angeordnet, der unter di i \\ irkung der Schlagfeder 11 einerseits und der Pufferfeder 12 andererseits liegt. Die Puffer-fedor 12 hat den Zweck, den Schlagbolzen nach dem Schuß so weibin sein Gehäuse zurückzuziehen, daO die Drehung der Patronentrommel nicht behindert wird. Zwischen den Federn 11 und 12 hect der blind 13 des Sch heg bolze ns 10, durch den der Schlagbolzen 10 in dem rohrartigen Gehäuse 14 geführt wird. Dieses rohrartige Gehäuse 14 trägt an der Unterseite einen Längs* schlitz 14a5 in dem der mit dem Bund 13 fest verbundene hakenartige Ansatz 15 geführt wird.

Wird der Schieber 3 entgegen der Wirkung der Feder 7 zurückgedrückt, so greift der Mitnehmer 9 mit seinem oberen Ende unter den Haken 15 des Schlagbolzens 10 und bewegt den Schlagbolzen 10 entgegen der Wirkung der Feder 11 nach rückwärts. In dem hinteren Teil des Schaftgehäuses 6 ist eine Anschlagschraube Iß angeordnet, gegen die der Mitnehmer 9 bei der Rückbewegung mit seinem unteren Ende 9h stößt. Dadurch wird der Mitnehmer 9 bei der weiteren Rückbwegung um seinen Drehpunkt in der Gabel 3h gedreht, so daß sein oberes Ende von der Nase 15 des Schlagbolzens abgleitet und dieser vorwärtsschnellt. Mittels der Schraube lß kann der Zeitpunkt, in dem der Schlagbolzen 10 frei wird,,beliebig eingestellt werden.

Der Anstoß des Mitnehmers 9 gegen die Anschlagschraube Iß wird beim Gebrauch des Revolvers von dem Schützen deutlich als Druckpunkt wahrgenommen, wodurch das sichere Schießen wesentlich erleichtert wird.

Das Vorwärt sc halten der Patronentrommel 2 geschieht durch diu. Klinke 17, die bei IS an dem ungefähr wagerecht liegenden Hebel 19 angelenkt ist. der seinerseits an einem neben und oberhalb des Schiebers 3 liegenden Augm 20 drehbar befestigt ist. Der Hebel 19 liegt dabei dicht neben dem Mitnehmer 9 und hat eine Schrägfläche 19°, die bei der Rückbewegung des Schiebers 3 von der einen Hälfte der Gabel 3b Untergriffen wird. Dadurch wird dev Hebel 19 angehoben und die Klinke 17 schaltet die Trommel mittels der bekannten sperradäknlichen Einrichtung 3a vorwärts. Der Hebel 19 und die Klinke 17 werden durch eine geeignete Feder 21 nach dem Vorgehen des Schiebers 3 in ihre Anfangslage zu rückgebracht. Die neue Stellung der Trommel 2 wird durch einen am Schieber 3 befindlichen Nocken 22 gesichert, der nach dem Vorwärtsschalten der Trommel 2 bei der weiteren Rückbewegung des Schiebers 3 in eine entsprechende Nute 23 der Trommel 2 eintritt (Fig. 2 punktiert).

Bei der in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsform trägt der Abzugsschieber an seinem hinteren Ende einen nach oben gerichteten festen Mitnehmerarm, der unter einen am Schlagbolzen befestigten, beweglichen Haken greift, der am Schlüsse der Rückwärtsbewegung des Schiebers und des Schlagbolzens durch einen Anschlag von dem festen Mitnehmerarm dos Abzugsschiebers abgehoben wird. Bei dieser Ausführungsform steht der Schieber 3 unter dem Einflüsse einer Schraubenfeder ?a, die den Schieber ebenso wie die Feder 7 der ersten Ausführungsform (Fig. 1 bis 3) nach vorne zu schieben bestrebt ist. An seinem hinteren Ende trägt der Schieber 3 den nach oben gerichteten festen Mitnehmerarm n. Dieser Mitnehmerarm « greift unter einen Haken l>, der an dem Schlagbolzen 10 bzw. 13 bei c drehbar befestigt ist und unter der Wirkung einer leichten Feder d steht, die den Haken h in die Kuppelstellung, d. h. abwärts zu legen bestrebt ist. Bei der Rückbewegung des Abzugsschiebers 3 wird der Schlagbolzen 10. 13 durch den Arm n unter Vermittlung des Hakens b zurückbewegt, bis dieser mit seiner vorderen Schrägfläche auf den, beispielsweise durch den Stift r gebildeten Anschlag stößt, so daß der Haken h, entgegen dem Drucke der Feder d. gelüftet und von dem Mitnehmerarni n abgehoben wird. Hiedurch wird pler Schlagbolzen V>. 13 frei und schnellt unter der Wirkung der Schlagbolzen feder 11 nach vorne, um die Patrone zu entzünden. Die Schraubenfeder 7a bringt nunmehr den Schieber 3 wieder in die Anfangslage, wobei der Mitnehmerarm a unter dem Haken b hinweggleitet und bei der wiederholten Rückbewegung des Schiebers 3 den Schlagbolzen 10, 13 wieder nach rückwärts nimmt, bis die Verbindung zwischen dem Schieber 3 und dem Schlagbolzen 10, 13, wie vorher, aufgehoben wird.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 wird die Rückbewegung des Abzugsschiebers auf einen am unteren Teil des Kolbengehäuseinneren angelenkten Hebel übertragen, der auf den Schlagbolzen derart* einwirkt, daß nach der Aufhebung der Verbindung zwischen Abzugssrhieber und diesem Hebel der Schlagbolzen gegen den Zündspiegel der Patrone getrieben wird.

Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt und Fig. 7 zeigt noch eine weitere geringfügige Abänderung, ebenfalls im Längsschnitt.

Der Abzugsschieber 3 ist bei dieser Ausführungsform an seinem hinteren, im Innern des KoJJbengeliäuses liegenden Ende hei 31’ gabelförmig gestaltet. Auf dem unteren Rande des holden Kolbengehäuses ist bei / ein Hebel g angelenkt, der die seitlich angelenkte Klinke h trägt, die unter der Wirkung der an dem Hebel