Patent: Walter Decker

German 275154

WALTER DECKER in ZELLA ST. BL.
Revolver, dessen Abzugsvorrichtung als Schieber ausgebildet ist.

Zusatz zum Patent 253148.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1912 ab.

Längste Dauer: 15. November 1926.
Bei der Ausführungsform eines Revolvers mit als Schieber ausgebildeter Abzugsvorrichtung nach Patent 253148 wirkt der Abzugschieber auf einen im Kolbengehäuse angelenkten, die Zündung veranlassenden Hebel ein.

Die neue Ausführungsform des Revolvers kennzeichnet sich dadurch, daß die Rückbewegung des Abzugsschiebers auf den am unteren Teil des Kolbengehäuseinnern angelenkten Hebel, welcher mit seinem oberen Ende an dem entsprechend geführten Schlagbolzen angreift, unter Vermittlung einer Klinke unmittelbar übertragen wird, so daß die für die Spannung der Zündfeder erforderliche Bewegung des Abzugsschiebers verkürzt und der erste Teil der Bewegung des letzteren somit lediglich für die Schaltung der Patronentrommel nutzbar gemacht werden kann.

Bei dem neuen Revolver, welcher hinsichtlich seiner handlichen Form und seiner Druckpunkteinrichtung die gleichen Vorteile bietet wie der Gegenstand des Patents 253148, kann also ohne Verlängerung des Abzugsschieberweges die Einrichtung derart getroffen werden, daß das Vorwärtsschalten der Patronentrommel, wozu die in dem Hauptpatent angegebenen Mittel verwendet werden, bereits beendet ist, ehe die Spannbewegung derjenigen Teile einsetzt, welche die Entzündung der Patrone bewirken. Dies bietet beim Laden und Entladen der Trommel große Vorteile und ge-
währleistet das gefahrlose Einstellen einer beliebigen Patrone der Trommel für den Schuß lediglich mit Hilfe des Abzugsschiebers. Man ist also beispielsweise in der Lage, von mehreren in der Patronentrommel vorhandenen Patronensorten (Kugel-, Schrot- oder Schreckschußpatronen) ohne weiteres die gewünschte Patrone vor den Schlagbolzen zu bringen.

Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen derartigen Revolver im Längsschnitt, während

Fig. 2 in einem teilweisen Längsschnitt eine Abänderung des Revolvers nach Fig. 1 darstellt.

Der Abzugsschieber 3, welcher unter der Patronentrommel 2 durch den Körper der Waffe geführt ist und der an seinem vorderen Ende die Angriffsfläche trägt, ist an seinem hinteren, im Innern des Kolbengehäuses liegenden Ende bei 3b gabelförmig gestaltet. An dem unteren Rande des hohlen Kolbengehäuses ist bei f ein Hebel g angelenkt, der die seitlich angelenkte Klinke h trägt, die unter der Wirkung der an dem Hebel g befestigten Feder i mit ihrem vorderen Ende nach unten gedrückt wird und mit diesem Ende auf dem Ende 3* des Abzugsschiebers liegt. Das obere Ende des Hebels g greift in einen Schlitz des in der verlängerten Achse der Laufbohrung des Revolvers liegenden und in seiner Längsrichtung verschiebbaren Schlagbolzens 13, der in bekannter Weise unter die Wirkung einer Pufferfeder 12 gestellt ist. Bei dem in Fig. i dargestellten Revolver steht der Schlagbolzen wie früher unter der Wirkung der Schlagfeder n, die aber auch gegebenenfalls durch eine an dem Hebel g angreifende Blattfeder ua (Fig. 2) ersetzt werden kann. Der Abzugsschieber 3 ist unter die Wirkung einer Spiralfeder 7 gestellt, welche das Vorholen des Abzugsschiebers bewirkt. Die Rückbewegung des Abzugsschiebers 3 wird mit Hilfe der Klinke h, welche sich gegen einen Ansatz m des Abzugsschiebers 3 stützt, auf den Hebel g übertragen, welcher den Schlagbolzen 13 entgegen der Wirkung der Feder 11 zurückbewegt, bis das hintere Ende h1 der Klinke h gegen den Anschlagstift e stößt, wodurch die Klinke h von dem Ansatz m des Schiebers 3 abgehoben wird und der Schlagbolzen 13 unter der Wirkung der Feder 11 zur Entzündung der Patrone vorwärts schnellen kann.

Es ist ersichtlich, daß durch die Anwendung des mit seinem unteren Ende am unteren Teil des Kolbengehäuseinnern angelenkten und mit seinem oberen Ende in dem Schlagbolzen 13 liegenden Hebels g, an dem der Abzugsschieber 3 ungefähr in der Mitte angreift, eine Verkürzung des für die Spannung der Zündfeder erforderlichen Weges des Abzugsschiebers 3 erzielt wird, da das obere Ende des Hebels g naturgemäß einen größeren Weg zurücklegt als die Angriffsstelle des Abzugsschiebers. Hierdurch wird die Möglichkeit gegeben, ohne Vergrößerung des Gesamtweges des Abzugsschiebers einen Teil dieses Weges lediglich zum Vorwärtsschalten der Patronentrommel nutzbar zu machen, so daß also das Vorwärtsschalten der Patronentrommel beendet ist, wenn der Ansatz m des Abzugsschiebers 3 gegen das vordere Ende der Klinke h stößt.

Die in Fig. 2 dargestellte Abänderung besteht, abgesehen davon, daß hier der Hebel g1 unter die Wirkung der Blattfeder na gestellt ist, darin, daß der Schlagbolzen 13* mit einem Längsschlitz versehen ist, in welchem das obere Ende des Hebels gl geführt ist. Dieser Schlitz gestattet dem Hebel g1 bei der Bewegung des Abzugsschiebeis 3 die freie Rück-
schwingung, so daß hier eine Bewegung des Schlagbolzens durch den Hebel g1 nur bei dessen Vorwärtsgang, und zwar entgegen der Pufferfeder 12 veranlaßt wird. Der an seinem hinteren und vorderen Ende geführte Schlagbolzen legt hier nur einen äußerst geringen Weg zurück, so daß er mit seinem hinteren Ende nicht aus dem Revolvergehäuse bei der Rückbewegung des Abzugsschiebers heraustritt.

Das Vorwärtsschalten der Patronentrommel 2 geschieht durch die gleichen Mittel wie bei dem Gegenstand des Hauptpatents 253148. ‘ Auch bei dem vorliegenden Revolver wird der Anstoß des hinteren Endes h1 der Klinke h gegen den Anschlag e vor dem Auslösen der Verbindung zwischen Abzugsschieber 3 und Hebel g von dem Schützen als Druckpunkt deutlich wahrgenommen, und ebenso besitzt der vorliegende Revolver die den Revolver nach Patent 253148 auszeichnende handliche Form.

Patent-Ansprüche :

1. Revolver, dessen Abzugsvorrichtung als Schieber ausgebildet ist, der unter der Patronentrommel durch den Körper der Waffe geführt ist, nach Patent 253148, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückbewegung des Abzugsschiebers (3) auf den am unteren Teil des Kolbengehäuseinnern bei (f) angelenkten Hebel (g), welcher mit seinem oberen Ende an dem entsprechend geführten Schlagbolzen (13) angreift, unter Vermittlung einer Klinke (h) unmittelbar übertragen wird.

2. Revolver nach Anspruch x, bei welchem der von dem Abzugsschieber beeinflußte und auf die Zündeinrichtung einwirkende, im Kolbengehäuse angelenkte Hebel unter die Wirkung einer Blattfeder gestellt ■ ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (13*) mit einem Längsschlitz versehen ist, in welchem das obere Ende des Hebels (g1) geführt ist und der dem Hebel (g1) die freie Rückschwingung gestattet.