Patent: Joseph Tambour

Austrian 23661

JOSEPH TAMBOUR in NANTERRE bei PARIS. Sicherungssperre für Handfeuerwaffen.
Angemeldet am 28. Juni 1905. — Beginn der Patentdauer: 15. November 1905.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung an dein selbsttätigen Sicherungs-bozw. Entsicherungsbebel von Handfeuerwaffen, der mit Hilfe einer Sperrschraube dauernd an einer Entsicherung verhindert wird und bezweckt einerseits, zu verhüten, daß dieser Hebel in der entsichernden Lage durch eine vorzeitige Betätigung der Sperre im Innern dar Waffe festgeklemmt werden könnte und andererseits, um den in die Sicherungsstellung zurückgekehrten Hebel in dieser Stellung so lange festzuhalten, als die Sperre nicht aufgehoben worden ist.

Zur Erreichung dieses Zweckes läuft das Ende des Sicherungs- bezw. Entsicherungshebels in einen Schnabel aus, dessen mit der Sporro in Eingriff kommender Teil beweglich angeordnet ist und unter Federdruck steht, so daß der llebol auch bei Stellung der Sperr-sehraubo in der Sperrstellung aus der ontsichernden Stellung in die Sicherungsstellung sich bewogen kann und in diesor mittels der Sperre festgehalten wird.

Diese Neuerung ist in den beiliegenden Zeichnungen an verschiedenen Handfeuerwaffen in einigen beispielswoisen Ausführungsforinon dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen die vorliegende Neuerung an einer Mauser-Pistole mit der den Gegenstand des österr. Patentes Nr. 1U022 bildenden Sicherungssperre in Seitenansicht bezw. im Schnitt nach A—Ji der Fig. 1 in gesicherter Stellung.

Das bei a am Schafte drehbare DruckstUck b wirkt in bekannter Weise mit seinem Ansatz c auf den Arm d des als Winkelhebel ausgeführteu, bei e drehbaren Entsicherungshebels, dessen Arm f dem Drucke der Feder g untersteht, wodurch DruckstUck und Ent-sicherungshehel in der die Sicherung ermöglichenden Ruhelage in gegenseitiger Anlehnung erhalten werden. Der ktirzero Arm f des Entsicherungshebels wirkt durch ein Gestänge h auf die Sicherungsvorrichtung, deren Einrichtung jedoch nicht Gegenstand des Patentes ist. Der längere Arm d reicht im Schaft so weit herab, daß sein gebogenes Ende l in der Ruhelage durch den Tragringkloben i gesperrt erhalten werden kann. Zu diesem Zwecke ist der Holzen k des Tragringklobens in bekannter Weise mit einer seitlichen Abflachung versehen und der Kloben selbst in dom Schafte begrenzt drehbar, so daß je nach der Stellung der Abflachung der Eutsicherungshobel mit seinem unteren Ende gegen den Klobenbolzen k sich legt oder nach einer Drehung des Klobens um 90° frei wird, so daß der Entsicherungsbebel durch Einwärtsdrücken des Druckstückes verschwonkt werden kann.

Wird nun nnrichtigerwoiso bei entsichernder Stellung des Druckstückes bezw. des Entsicherungshebels der Tragringkloben durch Verdrehung in die Spörrstellung gebracht, so würde der Entsicherungshebel durch den Holzen k im Innern der Waffe festgeklemmt werden, wenn das mit letzterem zusammenwirkende Endo dieses Hebels unbeweglich wäre. Hiedurch könnte der Entsicherungsliebei nicht in die Sicherungsstellung zurtickkehron und die Waffe bliebe entsichert.

Um dies zu verhindern, ist an dein Ende des Entsicherungshebelarmes d ein unter Federdruck stehender beweglicher Teil I vorgesehen, der in der Sperrstellung die Heweguug des Kntsicherungshebols nach der entsichernden Richtung verhindert. Wird jedoch unrichtigerweise bei entsichernder Stellung des Druckstückes bezw. des Entsichernngshebels der Tragringkloben in die Sperrstellung gedreht, so kann der Entsicherungshebel infolge derNacbgloblgkoitdos Teiles I sich nicht an dom Bolzen k klemmen, sondern wird viel* mehr infolge der Federung dea Teiles l bei Freigabe des DruckstUckea h sofort in die Sichernngsetellung Ubergehen.

Die in den Fig. 3 und 4 darge8telljte Ausführungsform, die ebenfalls eine Mauserpistole in Seitenansicht bezw. im ScUniti; nach der Fig. 3 veranschaulicht, unter-

scheidet sich von der vorbeschriobeneh’ nui* dadurch, daß mit dem Sperrbolzen k nicht der Arm d des verlängerten Entsicherurigshebels, sondern ein Arm m des Uber dem Drehpunkte a verlängerten Druckstückes zusammenwirkt, das am Ende den unter Federwirkung stehenden Teil l trägt. In diesen Figuren sind die Teile in entsichernder Stellung dargestellt.

Die Fig. 5—8 veranschaulichen die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf einen in bekannter Weise selbsttätig gesicherten Revolver. Das um a drehbare; auf die Sicbernngswirkung wirkende Druckstück b besitzt einen schnabelartigen Ansatz n, der den mit dem Bolzen k dies Tragringklobens * zusammenwirkenden, unter Federwirkung stehenden Teil l trägt. In entsichernder Stellung des Bolzens k (Fig. 5 und 6) kann das Drnckstück verseilwenkt worden, wobei dio federnde Anordnung des Teiles l verhindert, daß bei nach innen verschwenktem Druckstück und hiebei erfolgter Verdrehung des Sperrklobens in die Sperrstellung (Fig. 7 und 8) das Druckstück l sich an dem Sperrkloben klemmen kann, da dasselbe unter der Wirkung der Feder o sich nach Freigabe sofort in die Sicherungs-Stellung znrüchbewegt und in dieser so lange festgehalton wird, als nicht der Sperrkloben in seine normale Lage znrUckgedreht worden ist.

Dio Fig. 9, 10 und 11 zeigen ein in bekannter Weise selbsttätig gesichertes Gewehr, das mit einer Sicherungssperre nach der vorliegenden Erfindung ausgerüstet ist. Das um a drehbare Druckstück b wirkt bei p auf die Sicherungsvorriehtung r. Der rückwärtige Arm s dos DruckstUckes trägt wieder den mit der Sperrschraube k zusammenwirkenden, unter Federwirkung stehenden,, beweglichen Teil l. Die Sperrschraube k besitzt wieder eine seitliche Abflachung und kann um 90° verdreht werden, so daß entweder die Sperr-sehraubo die Bewegung des Druckstückes nicht behindert (Fig. 9), oder daß sie den Ent-sicherungshebol sperrt (Fig. 10). Wie aus Fig. 11 ersichtlich, kann infolge der federnden Anordnung des Teiles l bei-etwaiger Verdrehung der Sperrschraube in die Sperrsteilung, während das Drnckstück in der entsichernden Stellung sich befindet, das Druckstück sich nicht klemmen, sondern muß unter der Einwirkung seiner Feder t sofort in die Sicherungs-Stellung zurückkehron und in dieser in der beschriebenen Weise festgehalton worden.
PATENT-ANSPRUCH:

Eine Sichernngssperre für Handfeuerwaffen mit selbsttätigem Sicherungs- bezw. Ent-sichernngshebel in Verbindung mit einer Sperrschraube, gekennzeichnet durch einen Sicherungs- bezw, Entsicherungshebel, der an einem Ende in einen Schnabel ansliiuft, dessen einer mit der Sperre in Eingriff kommende Teil beweglich angeordnet ist und unter Federdruck steht, zu dem Zwecke, um einerseits zu verhüten, daß dieser Hebel in der entsichernden Lage durch eine vorzeitige Betätigung der Sperre im Innern der Waffe festgeklemmt worden könnte und andererseits, um den in die Sicherungsstellung zurück-gekehrten Hebel in dieser Stellung so lange festzuhalten, als die Sperre nicht aufgehoben worden ist.