Patent: Georges van der Haeghen

Austrian 40388

GEORGES VAN der HAEGHEN in LÜTTICH (BELGIEN). Selbsttätiger Revolver mit festem Lauf.

Angemeldet am 20. November 1908. — Beginn der Patentdauer: 1. Juli 1909.

Die Erfindung betrifft eine Revolverart, bei der der Rückstoß die Umdrehung der Ladetrommel und das Spannen des Schlagstiftes bewirkt.

Bei den bekannt gewordenen Waffen dieser Art beispielsweise nach dem System Webley-Fosbery, drückt der Rücklauf eine Gleitvorrichtung gegen den Kolben, die den Lauf, die Ladetrommel, den Hahn und Zubehör trägt. Von diesen Anordnungen unterscheidet sich der Revolver der vorliegenden Erfindung wesentlich dadurch, daß der Rückstoß nur den Rückgang der Lade-trommel bewirkt; hierdurch wird die ganze Konstruktion bedeutend vereinfacht und das Gewicht, das der Rückstoß bewegen muß, ist ganz erheblich vermindert.

Die Lagenveränderung der Trommel geschieht durch Gleiten auf der Achse, auf der sie. sich dreht. Die so bewegte Trommel spannt eine Feder und den Hahn, geht dann wieder vorwärts und legt sich gegen den Lauf, was den Vorteil hat, daß Gasverluste während des Abfeuerns vermieden werden. Während dieser Hin- und Herbewegung der Trommel ihrer Achse nach wird die Umdrehung durch beliebige Mittel bewirkt.

Während des Rückgangs der Ladetrommel wird auch das .Sehlagstiftenschloß gespannt, das von jeder der bei selbsttätigen Pistolen verwendeten Bauart sein kann. Dieses Schlagstiften-schloß kann wie bei den bekannten Revolvern in dem Kolben angebracht sein oder auch in einem Widerlager, das mit der Trommel, die die Patronen faßt, verbunden ist. Es versteht sich von selbst, daß in dem letzteren Falle der eigentliche Abzug-Drücker drehbar am Kolben gelagert ist.

Eine Ausführungsform des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung besteht darin, die durch den Rückstoß zurückgetriebene Ladetrommcl durch eine passende Zuhaltung hinten fest zu halten. Während des Abfeuerns des folgenden Schusses läßt diese Zuhaltung die. Trommel los, die hierauf vorwärts getrieben wird und durch eine Feder, die sie während des vorhergehenden Rücklaufes gespannt hat, den Schlagstiften betätigt.

Die Figuren zeigen verschiedene Ausführungsformen dieser Erfindung.

Fig. 1 und 2 stellen einen Revolver dar, bei dem das Schloß im Kolben untergebracht ist.

Der Schlagstift wird gebildet durch einen Hohlzylinder 1, in dessen Innern die Feder 2 angebracht ist. Der Abzug besteht aus dem Hebel 3 mit der Klinke 4, die mittels des Hebels 5 die Abzugzuhaltung 7 herunterdrückt, die in einem Schlitz 6 geführt wird. Eine Feder 7 drückt gleichzeitig den Abzug nach unten und die Abzugzuhaltung nach oben.

Die Trommel S ist mit einer Hülse 9 verbunden, auf der die Sternplatte 10 drehbar gelagert ist. Siehe Fig. 2, die ein Schnitt nach .4—B der Fig. 1 ist. Diese Sternplatte bildet das Patronen-Widerlager und wird durch deu mit Gewinde versehenen Ring H gegen die Ladetrommel angedrückt.

Jeder der Arme /*? des Sternes 10 bedeckt eine Patrone und hat für den Schlagstift eine Öffnung 13. U m die Ladetrommcl zu laden, dreht man den Stern so, daß seine Arme 12 zwischen die Patronenlager zu liegen kommen; nach dem Laden dreht man ihn zurück, seine Festhaltung erfolgt beispielsweise durch einen Federschnapper 15.

Die Feder 16 legt sich hinten gegen den Kolben und vorne gegen die Trommel 8. die auf ihrer Achse 17 gleiten kann ; ihre Umdrehung erfolgt vermittelst der Rinnen 18 und 19 in bekannter Weise durch einen Finger oder Vorsprung 20, der unter der Wirkung der Feder 21 steht.

Wenn man bei der Stellung nach Fig. 1 auf den Abzug 3 drückt, wird der Schlagstift 1 frei und seine Spitze 14 bewirkt nach dein Durchgang durch die Öffnung 13 den Schuß, Indem die Ladetrommel nun zurückgeht, drückt sie don Schlagstift zurück, dessen Nase 21 dann hinter di