Germany 98382

PATENTSCHRIFT

— Nº 98382 —

KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

Fräulein VALERIE SCHLAPAL in ZÜRICH.

Revolver mit zweiseitig abgeflachter Walze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1897 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Revolver, dessen Walze auf beiden Seiten abgeflacht ist.

Eine so construirte Waffe kann leicht untergebracht werden und eignet sich aus diesem Grunde besonders für Radfahrer zur Abgabe von Schreckschüssen.

Der in Fig. 1 in einem Längsschnitt und in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellte Revolver besteht aus einem’ Rahmen (A) mit Lauf (a) und Kolben (a¹).

An Stelle der üblichen Trommel oder Walze ist hier jedoch die in Fig. 3 veranschaulichte abgeflachte Walze (B) vorgesehen, welche eine Bohrung (b) und mit dieser parallel laufende Bohrungen (b¹) besitzt. Diese Walze wird, nachdem man in die Bohrungen (b¹) Patronen eingeschoben hat, in den Rahmen (A) eingesetzt und darin durch den Bolzen C befestigt. Das Feststellen derselben in der zum Schiefsen erforderlichen Lage erfolgt durch ein federndes Visir (D), welches in Kerben (b²) der Walze einschnappt.

Nach Abfeuern der obersten Patrone drückt man auf das Visir D, löst dadurch die Walze aus und dreht sie mit der Hand um 180°, worauf das Visir im Augenblicke, wo die zweite Bohrung b¹ hinter den Lauf zu liegen kommt, in die zweite Kerbe b² cinschnappt u. s. w. Die Einrichtung der Waffe ist so getroffen, dafs das Laden der Walze während der Horizontallage erfolgen kann.

Der Bolzen C kann auch federnd angeordnet sein, so dafs derselbe nach Einlegen einer Walze B selbstthätig in letztere einschnappen kann.

Die Schlofsconstruction zum Bethätigen des Hammers (E) kann verschieden sein. Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der eben beschriebenen durch die Einrichtung der Walze (B), welche vier statt zwei Patronenlager b¹ besitzt, die symmetrisch zur Drehachse der Walze liegen (Fig. 6).

Dementsprechend sitzen auch am Rahmen A unter einander zwei Läufe (a), deren jeder von einem Hammer (E) bedient wird.

Es wird auf diese Weise ermöglicht, in derselben Stellung der Walze zwei Schüsse abzugeben.

Den Kolben (a¹) kann man zum Uhterbringen einer Anzahl Patronen F benutzen, wie dies Fig. 4 erkennen läfst.

PATENT-ANSPRÜCHE:

1. Revolver, dadurch gekennzeichnet, dafs die zweiseitig abgeflachten Patronen in einer Walze (B) untergebracht sind, welche mit dem Rahmen (A) überall bündig liegt und nach jedem Schusse um so viel gedreht wird, dafs die nächste Patrone hinter den Lauf zu liegen kommt.

2. Revolver nach Anspruch 1, bei welchem die Walze (B) vier in einer Ebene zur Walzen-Drehachse symmetrisch angeordnete Patronen falst, welche stets zu zweien hinter die beiden über einander liegenden, durch zwei Hämmer (E) bedienten Läufe (a) zu liegen kommen.

3. Revolver nach Anspruch 1 und 2, bei welchem das Feststellen der. Walze (B) selbstthätig durch ein in Kerben (b²) der Walze einschnappendes, federndes Visir (D) geschieht.

Germany 102624

PATENTSCHRIFT

— Nº 102624 —

KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.

Fräulein VALERIE SCHLAPAL in ZÜRICH.

Revolver mit zweiseitig abgeflachter Walze.

Zusatz zum Patente M 98382 vom 2. November 1897.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. März 1898 ab.

Längste Dauer: 1. November 1912.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Verbesserung des durch Patent Nr. 98382, Anspruch 2, geschützten Revolvers mit vier Patronenlagern unter Anwendung einer durch die Patentschrift Nr. 17097 bekannt. gewordenen Anordnung.

Die vorliegende Waffe unterscheidet sich von der des Haupt-Patentes dadurch, dafs sie nur einen Hammer besitzt, wodurch sie nicht allein handlicher, sondern auch ihre Herstellung billiger wird.

Die Waffe besteht aus dem Rahmen A mit der um die Achse C drehbaren, zweiseitig abgeflachten Walze B mit vier. Patronenlagern b¹, die sich mit den Laufbohrungen a decken.

Der für beide Läufe vorgesehene Hammer E ist in folgender Weise eingerichtet:

Er besitzt einen Kopf e, in welchem der am hinteren Ende mit Schraubengängen f (Fig. 4, 5 und 7) versehene Bolzen F, welcher den Schläger f¹ trägt, drehbar gelagert ist. Im Rücken g des Schlofsgehäuses G ist ein federnder Stitt H derart angeordnet, dafs er beim Spannen des Hammers in einen der Schraubengänge f des Bolzens F eintritt. Da der Stift H seitlich unbeweglich ist, so erhält der Bolzen F beim Spannen des Hammers, d.h. wenn derselbe aus der in Fig. 4 dargestellten Lage in die nach Fig. 5 gelangt, eine Drehung um 180°, so dafs der Schläger f¹, der vorher hinter dem oberen Schlagstift J lag, nunmehr hinter den unteren Schlagstift X zu liegen kommt, denselben daher beim Vorschnellen trifft und somit die untere Patrone abfeuert.

Beim nächsten Spannen des Hammers wird der Bolzen F wieder um 180° gedreht, so dafs der Schläger f¹ dem oberen Schlagstift J gegenüberliegt.

Damit beim Vorschlagen des Hammers der Bolzen F durch den Stift A nicht wieder zurückgedreht werden kann, ist der Bolzen F am Hinterende mit einem Zahnkranz f² versehen, in dessen Lücken nach jeder Drehung des Bolzens eine Federklinke L (Fig. 7) einspringt.

Die übrigen Theile des Schlosses sind wie bei anderen Revolvern eingerichtet.

Zum Laden nimmt man die Walze B entweder nach Entfernen des Bolzens C aus dem Rahmen A heraus, oder man dreht sie in die in Fig. 2 dargestellte waagrechte Lage, in welcher sich die Patronen leicht von hinten in die Walze einschieben lassen.

Das Einschieben bezw. Ausstofsen der inneren, d. h. der Drehachse C der Walze B zunächst liegenden Patronen wird im vorliegenden Falle durch eine im Rahmen A befindliche Aussparung A! (Fig. 1 und 2) ermöglicht.

Der Waffe ist ein in den Griff a¹ eingeschraubter Schraubenzieher M beigegeben.

Patent-Anspruch:

Eine Ausführungsform des Revolvers nach Patent Nr. 98382, dadurch gekennzeichnet, dafs das auf einander folgende Abfeuern der in der jeweilig oben liegenden Walzenhälfte befind-lichen Patronen durch einen einzigen Ham-mer (E) geschieht, in dessen Kopf (e) ein mit Schraubengängen versehener Bolzen (F), der vorn den Schläger (f¹) trägt, drehbar gelagert ist und in einen dieser Schraubengänge beim Spannen des Hammers ein Stift (H) eintritt und den Bolzen um 180° dreht, so dafs derselbe mit seinem Schläger (f¹) abwechselnd au! den einen oder den anderen der beiden Zündstifte (J und K) schlägt.

Germany 95614

PATENTSCHRIFT

— Nº 95614 —

KLASSE 72: Scuusswaarren, Geschosse, Verschanzung.

COLOMBO RICCI in LONDON.

Kniegelenkverschlufs für selbstthätige Feuerwaffen mit festliegendem Lauf.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Mai 1895 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine selbstthätige Trommelmagazinfeuerwaffe. Der Zweck derselben besteht darin, bei Revolvern die Thätigkeit des Ladens und Herausziehens der leeren Hülse, sowie des Spannens des Schlagbolzens entweder durch den Druck der Gase auf die Vorderfläche des Kolbens oder durch einen Handdruck zu bewirken.

Auf der Zeichnung ist eine solche Trommelmagazinfeuerwaffe im theilweisen Schnitt dargestellt.

Der bei g drehbare Hebel N, welcher die Rückwärtsbewegung des Verschlufsbolzens E bei N¹ aufnimmt, ist in der Mitte ausgefräst, um der Feder J zu gestatten, frei auf den Schlagstift F zu. wirken. Der Hebel O, an dem bei N² der Hebei N gelenkig angeordnet ist, schwingt mittelst Zapfens P¹ an dem um P² drehbaren Gelenk P. Die Schraubenfeder X ist mittelst des Ansatzes X¹ am Gelenk P bei P⁴ befestigt und stützt sich am unteren Ende gegen den Griffkörper. Die Feder X wird durch Niederdrücken des Daumens O¹ gespannt.

Der Vorsprung P³ des Gelenkes P schlägt gegen den Schieber V und hemmt die Gelenke O und P, wenn die Wafle für selbstthätige Wirkung eingestellt ist. Der Schieber V kann mittelst des am Hebel-U sitzenden Excenters U¹ auf-und niederbewegt werden.

Wenn der Hebel U die punktirte Stellung einnimmt, so befindet sich der Schieber V nicht zwischen dem Ansatz P³ und dem Griflkörper B, in welchem Falle dieser Ansatz P³, anstatt den Schieber V zu berühren, gegen die innere Kolbenwandung bei B³ trifft. Der Vorsprung N³ des Hebels N dient zum Zurückziehen des Verschlufsbolzens E mittelst des Vorsprunges E².

Soll die Waffe selbstthätig arbeiten, so mufs der Hebel U aufwärts gedreht werden, so dafs das Gleitstück V zwischen B³ und dem Ansatz P³ liegt.

Die Theile sind auf der Zeichnung in der Lage dargestellt, welche sie gleich nach dem Abfeuern eines Schusses einnehmen, bevor der Finger den Drücker freiläfst.

Die Entzündung der Patrone treibt den Verschlufsbolzen E rückwärts gegen den Hebel N und den Schlagstift F gegen die Feder J. Der ganze Stofs des Verschlufsbolzens wird schliefslich durch den Stift P² und die Feder X aufgenommen.

Die Rückbewegung des Bolzens E bewirkt, dafs der Hebel N um den Stift q schwingt und die Gelenke O und P sich in der Pfeil richtung drehen und so die Feder X zusammendrücken, zugleich wird die Schlagfeder gespannt.

Sobald alle durch den Verschlufsbolzen aufgenommene Energie vollkommen verbraucht ist, wirkt die Feder X und läfst alle Theile die auf der Zeichnung dargestellte Stellung. einnehmen.

Wili man diesen Revolver durch Hand bethätigen, so mufs der Hebel U in die punktirte Stellung gedreht werden.

Diese Bewegung zieht den Schieber V unter dem Vorsprung P³ hervor, und die Gelenke O und P nehmen unter Einwirkung der FederX eine solche Stellung ein, dafs der Mittelpunkt von P¹ links von der Verbindungsstelle der Mittelpunkte von N² und P liegt, in welcher Stellung der Rückstofs durch den Zapfen P² aufgenommen wird. Beide Gelenke O und P und der Hebel N stehen hierbei fest, weil nunmehr die Mittelpunkte der Stifte P² P¹ N² in einer Geraden liegen und der Rückstofs nur auf den Stift P² wirkt.

Beim Abfeuern einer jeden Patrone hat man nur nöthig, den Daumen O¹ des Gelenkes O niederzudrücken. Diese Bewegung spannt den Schlagbolzen und zieht die leere Patronenhülse aus dem Lauf. Die entgegengesetzte Bewegung, welche durch die Feder X erzeugt wird, dreht die Trommel D und bringt eine neue Patrone vor den Verschlufsbolzen, welcher sie in den Lauf schiebt, so dafs die Waffe von neuem schufsfertig ist.

Patent-Anspruch:

Eine Ausführungsform des unter Nr. 93213 patentirten Kniegelenkverschlusses für selbstthätige Feuerwaffen mit festliegendem Lauf, gekennzeichnet durch ein innerhalb des Hand-griffs der Waffe mittelst eines Zapfens P² anelenktes Kniegelenk O P, welches einerseits durch einen schwingenden Hebel N mit dem Verschlufsbolzen E, andererseits mit einer Schraubenfeder X in Verbindung steht, und dessen Knickpunkt P¹ sich entweder unter dem Einflufs der Feder X derartig einstellt, dafs der Verschlufs ein. starrer wird, oder mittelst eines Schiebers V derartig über die Todtpunktlage hinausgebracht wird, dafs der Verschlufs sich selbstihätig zu öffnen vermag.

Germany 58338

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— Nº 58338 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

HENRI PIEPER in LÜTTICH (Belgien).

Trommel-Magazin-Feuerwaffe mit Einrichtung zum Abschlufs der Fuge zwischen Lauf und Magazin.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1891 ab.

Die vorliegende Neuerung an Drehfeuerwaffen bezweckt, das Herausschlagen von Pulvergasen aus der Fuge zwischen Patronentrommel und Lauf zu verhüten, und besteht darin, die Patronenhülse bis über das Geschofsende zu verlängern, die Patronentrommel auf ihrer Achse verschiebbar zu machen und die Einrichtung so zu treffen, dafs das Heranschieben der Trommel an den Lauf durch die Drückerbewegung auch das Hereinschieben der Hülsenverlängerung in den Lauf zur Folge hat, so dafs dieselbe beim Vortreiben der. Kugel von dieser dicht gegen die Stolsfuge zwischen Trommel und Lauf angeprefst wird; zugleich bewirkt die Trommelverstellung das Einstellen eines Stückes, welches die Trommel gegen den Rückstofs der Pulvergase festhält.

Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in der Anwendung an einer Drehpistole dargestellt.

Fig. 1 ist ein Längsschnitt in Richtung der Längsachse mit den Theilen in der Ruhelage,

Fig. 2 ein gleicher Schnitt mit Lage der Theile bei vorgesprungenem Hahn.

A bezeichnet die auf ihrer Achse verschiebliche und in der Ruhelage von einer Schraubenfeder 7 vom Lauf C weggezogen gehaltene Patronentrommel und P eine Patrone; wie Fig. 1 ersehen läfst, ist die Hülse der letzteren bis über das Geschofs so verlängert, dafs sie mit dieser Verlängerung P¹ etwa um 1 mm das Geschofsende überragt. Beim Abdrücken stöfst der Drücker B mit einem Ansatz B¹ gegen die Trommel und schiebt so diese unter Span-nung der Schraubenfeder F dicht gegen das hintere Laufende heran, wobei ein drehbar auf-gehängter und sich gegen den Patronenboden stützender Riegel D nachfällt und dadurch die Patrone mit der Verlängerung P¹ in den Lauf hineinschiebt; hierbei trennt sich ein am Riegel D fester Ansatz D² von der auf ihr ruhenden und in einem Ausschnitt F des Hahnes auf dessen Zapfen losen Klinke G, welche nach unten fällt und sich vor D² einstellt. Hiernach löst der Drücker den Hahn, der, mit einem Schlagstift durch ein Loch D¹ in D schlagend, zugleich den Riegel G gegen den Ansatz D² preist. Wie Fig. 2 zeigt, hat die in den Lauf getriebene Kugel die Hülsenverlängerung P¹ dicht gegen die Stofsfuge zwischen A und C angelegt, so dafs die Pulvergase hier keinen Ausweg finden können, während gleichzeitig der Druck von G gegen D² das Zurücktreiben der Trommel durch den Rückstofs der Pulvergase verhindert. Der Hub der Klinke G ist so bemessen, dafs sie den Riegel D erst losläfst, wenn der Hahn vollständig zurückgesprungen ist, worauf dann die Feder H die Trommel und durch diese den Riegel D wieder zurück-und letzteren mit D² unter die Klinke G schiebt, während die Schlagfeder den Abzug D in die Lage Fig. 1 zurückdreht.

Patent-Ansprüche:

1. An Feuerwaffen mit Trommel-Magazin eine Einrichtung zum Abschlufs der Fuge zwischen letzterem und dem Lauf, dadurch gekennzeichnet, dafs der Abzug (B) das auf seiner Achse verschiebbare TrommelMagazin (A) gegen den Lauf drückt und ein gegen den Patronenboden anliegender Hebel {D) den vorderen Rand der verlängerten Patronenhülse in den Lauf schiebt.

2. An der unter 1. gekennzeichneten Einrichtung die Anordnung einer Klinke (G) in einem Ausschnitt des Hahnes, welche sich beim Vorschieben der Trommel Hinter den Hebel (D) legt und dadurch den Rückstofs auf die Trommel und Patronenhülse aufnimmt.

Germany 48086

PATENTSCHRIFT

— Nº 48086 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

HENRI PIEPER in LÜTTICH.

Hahngewehr mit Bajonnet-Revolver.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. October 1888 ab.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in einem Gewehr, bei welchem das gewöhnliche (Stofs-oder Hau-) Bajonnet durch einen wie dieses auf den Gewehrlauf aufzusteckenden und mit Bajonnetklinge combinirten Revolver ersetzt und der Mechanismus des letzteren vermittelst einer im oder am Gewehrschaft beweglich gelagerten Stange mit dem-Gewehrhahn oder einem anderen im Handbereich des Schützen beweglich angeordneten Stück so in Verbindung gesetzt wird, dafs das Abfeuern des Revolvers vom Gewehrkolben aus bewirkt werden kann.

Auf dem beigegebenen Blatt Zeichnungen veranschaulicht Fig. 1 das Gewehr (dessen mittlerer Theil weggebrochen ist) mit aufgestecktem Revolverbajonnet; in Fig. 2 ist dasselbe abgenommen. Fig. 3 ist eine Ansicht des Revolverbajonnets, Fig. 4 eine Vorderansicht der beiden Läufe nach ihrer Verbindung durch den am Revolverlauf umklappbaren und dessen Korn tragenden Ring F. Fig. 5 zeigt einen Verticalschnitt nach x-x¹ zur Darstellung der den Revolver unbeweglich mit dem Gewehrlauf verriegelnden Vorrichtung, Fig. 6 einen Horizontalschnitt durch letztere, Fig. 7 einen Verticalschnitt nach y-y¹ durch die Vorrichtung zum Abstellen des Revolvers.

Die zuverlässige Verriegelung des Revolverbajonnets (Fig. 3) mit dem Gewehr läfst sich in verschiedener Weise bewirken. Gemäfs dem Beispiel (Fig. 1) ist auf dem Revolverlauf an dessen Mündung, da, wo gewöhnlich das Korn sitzt, mittelst Scharnieres H ein Ring F, dessen Weite dem äufseren Durchmesser der Gewehrlaufmündung entspricht, und ferner vor der Trommel starr ein Doppelhaken B B befestigt (s. Fig. 3). Zum Aufstecken hält man das Revolverbajonnet seitwärts an den Gewehrlauf, d. h. so, dafs seine Bajonnetklinge parallel der Gewehrlaufseite liegt, schiebt den Ring F über die Gewehrlaufmündung und dreht dann das Revolverbajonnet nach unten um den Gewehrlauf als Drehachse, wobei sich der Doppelhaken B über die an der Gewehrlaufsunterseite feste Klammer A schiebt. Letztere drückt hierbei einen an der Vorderseite des Doppelhakens gelagerten Federriegel C nach unten, welcher, nachdem er A passirt hat, von der Feder D wieder vorgetrieben wird und so das Revolverbajonnet gegen irgend welche Verschiebung festgeriegelt hält.

Um nun den aufgesteckten Revolver mittelst des Gewehrmechanismus abfeuern zu können, ist im Gewehrschaft eine Stange I, Fig. 1 und 2, beweglich gelagert, welche sich am hinteren Ende mit einem Mitnehmer J gegen den Kopf S des Revolverhahnes stützt und am Vorderende mit einer Nase K zwischen die beiden am Gewehrhahn festen Nasen. L und M fafst. Spannt man das Gewehr, so schlägt Nase L gegen Nase K und nimmt sie mit, wodurch die Stange I vorgezogen wird und ihr Mitnehmer J den Revolverhahn spannt. Drückt man nun das Gewehr ab, so stöfst dessen Hahn mit seiner Nase M die Stange I vor, und der vom Mitnehmer J freigegebene Revolverhahn schnappt nieder. Der Drücker N des Revolvers ist in der Lage Fig. 1 nicht mit dem Revolverhahn verkuppelt.

Um bei aufgestecktem Revolverbajonnet auch aus dem Gewehr ohne Mitgebrauch des Revolvers feuern zu können, ist in einem im Schaft vertical beweglichen Stück Q die Stange I geführt und quer zu dieser ein mittelst der kleinen Kurbel P zu handhabender excentrischer Riegel R verstellbar. Dreht man P um eine Vierteldrehung aus der Lage Fig. ı in die Lage Fig. 2, so drückt R das Stück Q nach oben und hebt dieses infolge dessen die Stange I mit ihrer Nase K aus dem Wege der Nasen L und M.

Anstatt im Schafte kann man die Stange I auch seitlich des ersteren lagern oder statt einer besonderen Stange I den Ladestock zur Erreichung desselben Zweckes benutzen.

Will man das Revolverbajonnet vom Gewehr getrennt als Schufswafie benutzen, so schlägt man den Ring F auf den Revolverlauf, um letzteren mit dem Korn G zu versehen, und dreht dann den Drücker N in. die Lage Fig. 3, in welcher er mit dem Revolvermechanismus in Verbindung ist.

Patent-Anspruch:

Ein Gewchr, bei welchem das gewöhnliche Bajonnet durch einen mit Bajonnetklinge versehenen Revolver ersetzt und dieser durch eine im Innern des Gewehrschaftes oder an dessen Seite beweglich gelagerte Stange mit dem Gewehrhahn derart verbunden ist, dafs der Revolver bei angelegtem Gewehr abgefeuert werden kann.

Germany 46453

PATENTSCHRIFT

— Nº 46453 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

CHARLES CECIL BERESFORD WHYTE in HATLEY MANORBARRICK am Channon (Grafsch. Leitrim, Irland).

Sicherheits-Tragehaken für Feuerwaffen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. August 1888 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Halter für Revolver, Karabiner und andere Feuerwaffen, welcher so construirt ist, dafs er die Waffe festhält und eine unbeabsichtigte Entladung derselben verhindert, so lange er die Waffe hält, der ferner die Möglichkeit gewährt, die Wafle durch eine einfache Handbewegung abzunehmen, worauf diese sofort benutzt werden kann, da sie schufsbereit am Halter hängt.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Halter dargestellt, wie er zum Tragen eines Revolvers oder Pistols verwendet werden kann, und zwar zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Halters mit daran hängendem Revolver,

Fig. 2 einen Schnitt durch den Halter.

Der Halter A ist eine gebogene Blattfeder, die entweder, wie in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, an einem Gürtel B oder an der gewöhnlichen Kleidung nahe an der linken Seite befestigt ist, so dafs der Griff der Waffe für die rechte Hand passend liegt.

An dem vom Körper äbliegenden Theil des Halters A ist ein Knopf C befestigt, welcher nach innen nach. dem dem Körper zunächst liegenden Theil der Feder vorspringt, jedoch mit dem äufsersten abgerundeten Ende in geringer Entfernung von demselben bleibt. Dieser Knopf kann aus hartem Holz oder einem anderen ähnlichen Material, oder wie in der beiliegenden Zeichnung aus Metall, und zwar der Leichtigkeit wegen hohl hergestellt sein; im ersten Falle befestigt man den Knopf vermittelst eines Nietes in der Feder, im anderen wird derselbe zweckmäfsig vernietet oder eingelöthet.

Beim Gebrauche verfährt man in folgender Weise:

Man ergreift die Waffe am Griff, die Mündung nach hinten gerichtet, bringt den Sicherheitsbügel D hinter die Feder, die zu diesem Zwecke hinten einen nasenförmigen Ansatz hat, und zieht die Waffe nach vorn, in der Fig. 1 nach links; hierbei tritt der Sicherheitsbügel zwischen dem Knopf und dem hinteren Federtheil durch. Nachdem der Sicherheitsbügel den Knopf passirt hat, hängt die Waffe in der in Fig. 1 dargestellten Stellung, wobei der Sicherheitsbügel auf dem Knopf C ruht. Da nun der Knopf nahezu den ganzen Raum, der hinter dem Abzug und dem Bügel liegt, ausfüllt, kann der Abzug nicht zurückgezogen werden, so lange die Waffe am Halter hängt, so dafs ein zufälliges Entladen ausgeschlossen ist. Will man die Waffe benutzen, so ergreift man dieselbe am Griff, dreht dieselbe um ein geringes Stück, wodurch die Feder aus einander gebogen wird, und zieht dieselbe schräg abwärts nach vorn, also in Fig. 1 nach links; hierbei geht der Abzugsbügel an dem Knopf C vorbei, die Waffe ist frei und sofort schufsbereit in: der Hand ihres Trägers. Dieser Halter kann, wie aus der Beschreibung hervorgeht, aufser am Gürtel oder der Kleidung auch bequem am Sattel befestigt werden.

Patent-Anspruch:

Sicherheits-Tragehaken für Feuerwaffen, bestehend aus einer gebogenen Feder, in deren einem Ende ein die Feder unten schliefsender Knopf befestigt ist, welcher bei der daran befestigten Waffe den Raum zwischen Bügel und Abzug ausfüllt und ein Zurückziehen des Abzuges, sowie das dadurch bedingte zufällige Entladen der Waffe verhindert.

Germany 38623

PATENTSCHRIFT

— Nº 38623 —

KLASSE 12: Schusswarfen und Geschosse.

HARALAMB DIMANCEA in BUKAREST (Rumänen)

Neuerung an Revolvern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1886 ab.

An der Unterseite des hinteren Endes des feststehenden Laufes befindet sich ein Block, welcher die Achse trägt, um welche die kurze, die Ladetrommel enthaltende Walze rotirt.

Unter dem Loch oder dem Lager, in welchem dieser Bolzen oder Stift befestigt ist, befindet sich ein zu dem ersteren paralleles Loch oder Lager.

In diesen letzteren Theil greift ein Stift oder eine Achse, welche eine Verlängerung des unteren Theiles des Revolverkörpers bildet.

Um diesen Stift oder Achse dreht sich der Block, welcher den. Lauf und die. Walze trägt, so dals durch Drehen dieses Blockes um einen Viertelkreis das hintere Ende der Drehtrommel freigelegt wird.

Die Hülsen der abgefeuerten Patronen werden nun ausgezogen und: der Revolver aufs Neue geladen.

Das Auszichen oder Auswerfen der Hülsen der abgefeuerten Patronen wird durch ein Gleiten des Blockes an der Achse, um welche er sich dreht, bewirkt.

Der Patronenzieher, welcher mit den Wülsten der Patronen in Verbindung steht, ist an dem Körper des Revolvers befestigt und hält die Patronenhülsen. so lange fest, bis die Walze durch die. vorher erwähnte gleitende Bewegung sich von diesen Hülsen ganz wegbewegt hat und diese hierdurch ausgeworfen. werden.

Wenn der Block nach dem Laden des Cy-linders in seine normale Stellung zurückge bracht wurde, kann der Rahmen, in welchem die Drehtrommel sich bewegt, durch einen Bolzen mit dem Körper des Revolvers geschlossen werden.

Wenn dieser Bolzen zurückgezogen wird, so bewirkt dies das Zurückgehen des Schlagbolzens um ein solches Stück, dafs die Walze ohne Hindernifs seitwärts gedreht werden kann.

Die abwechselnde, drehende Bewegung der Trommel oder Walze, das Spannen des Schlagbolzens und das Abfeuern des Revolvers wird durch einen Mechanismus bewirkt, der wie folgt construirt ist:

In dem Körper des Revolvers befindet sich ein Doppelrad, bestehend aus zwei Reihen von gleich weit abstehenden und nahezu gleichen radialen Armen, deren Anzahl mit jener der Patronenlager in der Walze übereinstimmt. Die erwähnten zwei Reihen von Armen sind parallel und drehen sich mit einander.

Die Arme des einen Theiles des Doppelrades sind .etwas kürzer als jene des anderen Theiles, und ich ünterscheide daher diese Arme als lange und kurze. Das Doppelrad ist auf einer Achse montirt, welche quer durch den Körper. des Revolvers geht, und zwar in derselben horizontalen Ebene, in welcher sich die Achse der Walze befindet.

Das Doppelrad kann sich nur in einer Richtung drehen.

Die abwechselnde rotirende Bewegung, der Trommel oder Walze wird durch einen Druck auf das Züngel durch einen der langen Arme hervorgebracht, welcher auf ein Sperrrad am Boden der Walze wirkt.

Sobald die Drehtrommel oder Walze um den erforderlichen Winkel gedreht wurde, tritt der Arm aus der Zahnung des Sperrrades.

Der obere Arm des Züngels oder Drückers ist so angeordnet, dafs er bei seiner Vorwärtsbewegung auf den Arm des Rades wirkt; bei seiner Zurückbewegung dreht sich jedoch der obere Arm um die Verbindungsstelle und geht unter dem Arm des Rades hinweg, ohne letzteres zu drehen.

Der Schlagbolzen, welcher eine gleitende Bewegung in der Richtung der Seelenachse des Laufes hat, wird durch eine Spiral-oder andere Feder nach vorwärts geschnellt. Seine Bewegung nach rückwärts wird durch das Herabdrücken des Züngels mittelst jenes kurzen Armes des Rades bewirkt, welcher in diesem Moment in einer verticalen Stellung sich befindet.

Dieser kurze Arm drückt auf eine Schulter an dem Schlagbolzen, schiebt letzteren zurück und drückt die Hauptfeder zusammen.

Das Abfeuern des Revolvers wird durch ein fortgesetztes Drücken auf das Züngel bewirkt, durch welches der kurze Arm des Rades, welcher den Schlagbolzen spannte, gezwungen wird, diesen Schlagbolzen über die gespannte Stellung hinauszudrücken.

In dem Moment, wo der kurze Arm (der den Schlagbolzen gespannt erhielt) von dem Ansatz oder der Schulter des Schlagbolzens sich entfernt, wird letzterer durch die zusarnmengeprefste Hauptfeder nach vorwärts ge schnellt und der Revolver abgefeuert.

Ich werde nun mit Bezug auf die beiliegen den Zeichnungen die Art und Weise beschreiben, in welcher meine Erfindung ausgeführt wird.

Fig: 1 stellt in einer Seitenansicht und

Fig. 2 in einem verticalen Längenschnitt einen mit meinen Neuerungen versehenen Revolver dar.

Fig. 3 zeigt den Revolver in einer Seitenansicht, wobei das hintere Ende der Ladekammern der Drahttrommel oder Walze zum Laden oder zur Visitirung offen oder blofsgelegt ist.

Fig. 4 stellt denselben in einer Draufsicht dar, nachdem die Drehtrommel zum Ausziehen der leeren Patronenhülsen vorwärts geschoben wurde.

Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht den Lauf mit seinem Block und aufserdem noch einen Endaufrifs des Blockes.

Fig. 6 stellt in einer Seitenansicht und

Fig. 7 in einer Endansicht das Gehäuse des Revolvers dar.

Fig. 8 ist eine Ansicht des hinteren Endes der Walze.

Fig. g zeigt in einer Seitenansicht, theilweise im Schnitt, und in einer Endansicht den Pavon den übrigen Theilen des Revolvers getrennt. Die übrigen Figuren zeigen Details des Revolvers. a ist. die Walze des Revolvers und b der Lauf, an dessen Unterseite der Block c sich befindet, der in seinem Innern zwei lange, parallele Bohrungen c² c³ hat, zwischen denen ein verticaler Schlitz c⁵, Fig. 5, angeordnet ist. d ist der Körper oder das Gehäuse des Revolvers. e ist der fixe Bolzen oder die Achse, um welche sich die Walze dreht; sie ist in dem Loch c² des Blockes c gelagert.

Die Walze a wird nicht direct von der Achse e, sondern von der festgemachten röhrenförmigen Hülse oder Büchse f, welche diese Achse umgiebt, getragen. Die Hülse f ist durch die mit Gewinden versehene Klappe f³, welche auf das Ende der Hülse f geschraubt ist, an dem Block c befestigt.

Die röhrenförmige Hülse f ist in einer Draufsicht und im Längsschnitt durch die Fig. 10 besonders dargestellt. Dieselbe ist mit einem Längsschnitt f² versehen, in welchem der Block c beim Auswerfen der Patronenhülsen gleitet.

Das hintere Ende der Hülse hat einen Rand f⁴, welcher in die Walze a eingreift, Fig. 1.

Am Ende der Achse e ist der Auswerfer g befestigt, welcher in eine Vertiefung in der hinteren Fläche der Walze a versenkt ist und von dem aus die gewöhnlichen Führungsstifte in Löcher in der Walze a eingreifen, so dafs die Walze a und der Auswerfer g zusammen rotiren.

Das hintere Ende der Achse e, welches den Patronenzieher g trägt, hat als Lager eine viertelkreisförmige Nuth in der Vorderfläche des Körpers oder Gehäuses d. Auf dieses hintere Ende der Achse e ist ein Sperrrad h gekeilt; durch dieses Sperrrad h wird in der später beschriebenen Weise der Walze a die unterbrochene rotirende Bewegung gegeben.

In der vorderen Fläche des Gehäuses d ist ein Schlitz und eine Vertiefung d² in Form eines Viertelkreises, Fig. 7, hergestellt, um das verjüngte Ende des Bolzens oder der Achse e und das Sperrrad h aufzunehmen.

Der erwähnte Schlitz und die Vertiefung d² gestatten, dafs die von dem Block c getragene Drehtrommel oder Walze a seitwärts gedreht werden kann, um die hinteren Enden der Patronenlager in der Walze a behufs Entnahme der leeren Patronenhülsen und Ladung blofszulegen.

Das Seitwärtsdrehen der Walze a wird in folgender Weise bewirkt: An dem Körper oder dem Gehäuse d ist ein Bolzen oder eine Achse d³ angebracht, die eine Verlängerung des unteren Theiles des Revolverkörpers bildet (s. Fig. 6).

Dieser Bolzen d³ greift in das zweite und untere Loch oder Lager c³ im Block c am Lauf b.

Um diese Achse d³ dreht sich der Block c derart, dafs, wenn man denselben um einen Viertelkreis dreht (wobei man den Lauf b mit der Hand umfafst) das hintere Ende der Walze von der Vorderfläche des fixen Körpers oder Gehäuses d entfernt und die rückwärtigen Enden der Patronenlager in der Walze blofsgelegt werden, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist.

In dieser Stellung werden die Hülsen der abgefeuerten Patronen ausgeworfen ünd der Revolver kann aufs Neue geladen werden. Bei diesem Scitwärtsdrehen der Walze a bewegen sich das Ende der Achse e und das Sperrrad h in der Nuth und Vertiefung d² in der Vorderfläche des Revolverkörpers oder Gehäuses d.

Die zwei parallelen Achsen e und d³ sind durch ein Verbindungsstück c⁴, Fig. 2, zusammengekuppelt, welches oben und unten die Form einer Gabel hat, mit welchen es in die ringförmigen Vertiefungen oder Auskehlungen an den Enden der Achsen e und d³ eingreift.

Letztere können sich somit in den Gabeln drehen, nicht aber der Länge nach verschieben. Der verticale Schlitz c⁵ in dem Block c und der Schlitz f² in der fixen Hülse oder Büchse f bewegen sich beim Auswerfen der leeren Patronenhülsen über das fixe Kupplungsstück c⁴ hinweg.

Um die leeren Patronenhülsen auszuwerfen, wenn die hinteren Enden der Patronenlager der Drehtrommel oder Walze a blofsgelegt sind, Fig. 3, wird der Block c mittelst des Laufes b nach vorwärts gezogen, so dafs er auf der Achse d³ sich verschiebt, um welche die Walze a sich dreht. Bei dieser Bewegung werden die von dem nicht gleitenden Auswerfer g festgehaltenen Patronenhülsen aus den Patronenlagern herausgeworfen, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.

i ist der Federbolzen oder Riegel (in Fig. 11. separat dargestellt), welcher die Drehtrommel oder Walze a nach jeder unterbrochenen Bewegung an ihren Platz festschliefst. Dieser Bolzen i dringt zuerst durch das Loch d⁴ in der Vorderfläche des Körpers oder Gehäuses d und dann in die Ausschnitte a² a²… im rückwärtigen Ende der Walze a (s. Fig. 8).

Der Lauf b ist an dem Körper oder Gehäuse d durch den Hebel m befestigt, der in Fig. 13 separat dargestellt ist; derselbe dreht sich um den Querstift oder die Achse n und sein freies Ende dringt in den gekrümmten Ausschnitt m² im hinteren Ende des Körpers oder Gehäuses d ein.

Der Hebel m wird in seine Arbeitsstellung durch den Schlagbolzen k gebracht, welcher durch die starke Hauptfeder l nach vorwärts geschnellt wird, um das Abfeuern des Revolvers zu veranlassen.

Wenn das vordere Ende m³ des Hebels m nach vorwärts gedrückt wird, so greift es in den Ausschnitt b³ der Laufbacke b und befestigt hierdurch den Körper oder das Gehäuse an dem Lauf (Sicherung).

Der Schlagbolzen k ist in der Fig. ı2 für sich allein dargestellt.

Der Riegel i wird weggezogen, um zu gestatten, dafs die Walze a mittelst des Hebels m seitwärts gedreht werden kann. Letzterer zieht gleichzeitig auch den Schlagbolzen ein wenig zurück, um dessen Nase mit der Vorderfläche des Gehäuses d in eine und dieselbe Ebene zu bringen.

Das vordere Ende des Handhebels m greift in den Ausschnittt i² an der Seite des Riegels i ein und drückt auch an die Schulter k² des Schlagbolzens k, so dafs, wenn das freie (hintere) Ende des Hebels m in seinen Schlitz m² herabgedrückt wird, sein vorderes Ende gleichzeitig den Riegel i und Schlagbolzen k zurückzieht, wodurch der Körper oder das Gehäuse d von dem fixen Lauf b losgemacht wird und die Drehtrommel oder Walze a seitwärts gedreht werden kann, wie vorbeschrieben.

Der Riegel i und Schlagbolzen k werden bei ihren Bewegungen beiderseits durch Federn geführt, welche in Längsnuthen in den Wangen des Gehäuses d vorgesehen sind.

p p² ist das Doppelrad, welches sich um dieselbe Achse n, wie der Hebel m dreht.

Dieses Doppelrad ist in Fig. 14 für sich dargestellt. Mittelst desselben wird der Drehtrommel oder Walze a die unterbrochene rotirende Bewegung gegeben, der Riegel i und Schlagbolzen k werden zurückgeschoben, um diese rotirende Bewegung. zuzulassen, der Schlagbolzen k gespannt und losgelassen und der Revolver abgefeuert.

Das Doppelrad besteht aus zwei Reihen von gleich weit abstehenden und nahezu gleichen radialen Armen von verschiedener Länge. Die langen Arme sind mit p, die kurzen mit p² bezeichnet, Fig. 14.

Die langen Arme p wirken auf das Sperrrad h und schieben den Riegel i zurück, während die kurzen Arme p² den Schlagbolzen k zurückziehen und spannen.

Die langen Arme p passiren durch einen verticalen Schlitz in der Vorderfläche des Gehäuses d, um das Sperrrad k zu erreichen.

Das Doppelrad wird durch den Abzug vorwärts bewegt, der auf die kurzen Arme p² desselben wirkt; die rückgehende Bewegung dieses Rades wird durch einen der kurzen Arme p² verhindert, welcher sich bei k⁴ gegen die untere Seite des Schlagbolzens k stemmt.

Mit dem Abzug q ist ein loser oberer Arm oder Sperrhaken q² verbunden, der die Arme p² des Rades in Bewegung versetzt.

Wird der Abzug angezogen, so wirkt der Sperrhaken q² auf einen der kurzen Arme p² des Doppelrades und geht bei seiner Rückkehrbewegung unter dem nächsten Arm p² des Doppelrades vorüber, ohne letzteres zu bewegen.

Bei der Vorwärtsbewegung des Doppelrades p p² durch die Wirkung des Abzuges wird der Riegel i durch das äufserste Ende jenes langen Armes p zurückgeschöben, welcher in diesem Moment vertical steht und auf die Rippe i³ an der unteren Seite des Riegels i wirkt, Fig. 11.

Durch dieselbe Bewegung des Doppelrades zieht der kurze Arm p² auch den Schlagbolzen k ein wenig zürück, indem er gegen den Ansatz k³ des letzteren drückt.

Sobald der Riegel i und Schlagbolzen k so weit zurückgeschoben wurden, dafs die Drehtrommel oder Walze a frei ist, wirkt ein anderer der langen Arme p auf das Sperrxad h und dreht die Walze a um den erforderlichen Winkel.

Bei weiterer Vorwärtsbewegung des Doppelrades wird durch den Arm p², der auf den Schlagbolzen k drückt, letzterer zurückgeschoben und die. Hauptfeder l zusammengedrückt.

Bei fortgesetzter Vorwärtsbewegung des Doppelrades schlüpft der Arm p zuerst von der Rippe i³ des. Riegels i weg, welcher sofort vorwärts schnellt und die Drehtrommel oder Walze a fesischliefst (sichert).

Der kurze Arm p² entfernt sich hierauf von dem gespannten Schlagbolzen, der dadurch frei und von der Hauptfeder l vorwärts geschnellt wird, wodurch der Revolver abgefeuert wird.

Bei wiederholtem Drücken auf den Abzug q wiederholt sich der eben beschriebene Vorgang, bis alle Patronen abgefeuert sind, worauf dann der Revolver aufs Neue geladen wird, indem man das Gehäuse’d von dem die Walze tragenden Theil frei macht, die Walze seitwärts dreht und die leeren Patronenhülsen auswirft, wie vorbeschrieben.

Die eben vorgeführten Aenderungen lassen sich ohne wesentliche Aenderung auch auf Revolver-Karabiner und Revolver-Gewehre übertragen.

Patent-Ansprüche:

An Revolvern, Drehgewehren oder Kara-binern, deren Lauf mit der die Patronen enthaltenden Drehtrommel zu dem Kolben nebst übrigen Theile der Schufswaffe um 90° verdreht werden kann:

1. die Verbindung des an dem Lauf b sitzenden Blockes c mit dem Auswerfer g in der Weise, dafs nach der Verdrehung des Laufes. mit dem Block c und der Patronentrommel a auf der festen Achse d³ um 90° durch ein Gleiten oder Verschieben des Blockes c auf der Achse d³ die leeren Patronenhülsen aus den Patronenlagern der Trommel a geworfen werden.

2. In Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung:

a) der Hebel m und der Riegel i, welche das Gehäuse d an dem Lauf b be-festigen, sowie die Stellung der Drehtrommel a während des Abfeuerns sichern;

b) der zum Abfeuern der Patronen dienende Schlagbolzen k mit der Hauptfeder l, welcher durch den Hebel m zurückgeschoben wird;

c) das Doppelrad p p² in Verbindung mit dem losen oberen Arm q² des Abzuges q, durch deren Zusammenwirken die Drehtrommel a ihre unterbrochene, drehende Bewegung erlangt, der Riegel i zurückgeschoben und der Schlagbolzen gespannt und losgelassen wird.

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PAITENISCHRIFT

— Nº 28461 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

F. MEYER in SCHWERINGEN.

Repetirvorrichtung für Geschütze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Februar 1884 ab.

In der beiliegenden Zeichnung wird der Repetirmechanismus dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. 1 die rechte Seitenansicht des Geschützes mit dem Repetirmechanismus im geladenen Zustande,

Fig. 2 die rechte Seitenansicht im entladenen Zustande,

Fig. 3 die linke Seitenansicht im geladenen Zustande, wie Fig. 1,

Fig. 4 die linke Seitenansicht im entladenen Zustande, wie Fig. 2,

Fig. 5 den Verticalschnitt durch A-B der Fig. 1, und

Fig. 6 eine Rückansicht des Geschützes.

Der Repetirmechanismus ist an und in der Laffete des Geschützes angebracht, und zwar folgendermafßsen: Hinter dem Geschützlauf in der Laffete befindet sich die Revolvertrommel t mit sechs Bohrungen r, durch welche die Ge-schosse dem Laufe zugeführt werden. Auf der Welle der Trommel t befindet sich hinter derselben ein mit sechs Zähnen versehenes Treibrad v, welches vermittelst des auf der linken Seite des Geschützes angebrachten Mechanismus mit der Feder f und der Stange s die Trommel t jedesmal um eine Sechstel-Umdrehung weiter stell. Unter der Trommel t ruht eine Walze w mit mehreren in dieselbe eingeschnittenen Excentern, welche die noch näher beschriebenen Functionen verrichten. An dem äufseren Ende dieser Walze w, an der rechten Seite der Laffete, ist ein Zahnrad z angebracht, in welches das Haupttreibrad x greift und die Umdrehung der Walze w veranlafst.

Hinter der Laffete befindet sich in zwei Lagern eine vierkantige Welle k, an welcher die Zündnadel a und der Zahn b befestigt sind. Die unter der Zündnadel a endigende Feder c dient zur Verstärkung der Bewegung der Zündnadel a. An der linken Seite der Laffete greift ein ungleicharmiger Hebel h mit der Zugstange i in das Excenter e der Walze w und an der rechten Seite ein solcher Hebel g mit einer Zugstange l in das Excenter u der Walze w. In ein drittes Excenter o der Walze w greift ein ungleicharmiger Hebel m, auf dessen längerem Arm n die Treibfeder f und die Stange s ruht, und welcher mit einer schrägen Seite unter den Zahn b der Welle k stöfst.

Oberhalb der Trommel t zu beiden Seiten der Laffete ruhen in Verbindung mit den Hebeln g und h: 1. an der linken Seite ein in dem Lager y horizontal bewegbarer Schieber p, welcher an dem äufseren Ende an dem Knie a¹ eine Zubringerstange q besitzt, die in das Magazin C stöfst und die Geschosse in die Bohrungen der Trommel t schiebt; 2. an der rechten Seite ein Schieber c¹, welcher aber direct von vorn in die Bohrungen der Trommel t zu stofsen vermag, um die Geschofshülsen hinausschieben zu können.

Diese Vorrichtungen zeigen sich nun beim Benutzen des Geschützes in folgender Thätigkeit und Wirksamkeit:

Das Haupttreibrad x greift in das Zahnrad z der Walze w und dreht dieselbe zunächst erst um eine Sechstel-Umdrehung. Durch die Excenter u und e, welche in der Walze w angebracht sind und um: welche die Zugstangen e und i mit ihren Gabeln fassen, werden die Hebel g und %h bewegt, und zwar folgendermafsen:

Bei einer Sechstel-Umdrehung zieht das Excenter z den Hebel g vermittelst der Stange l nach hinten und gleichzeitig den Schieber e¹ nach vorn, Fig. 1. In dieser Stellung wird diese Hebelvorrichtung während des Abfeuerns durch die Feder d gehalten. Auf der anderen Seite der Laffete wirkt das Excenter e nun so, dafs es mit der Zubringerstange q vermittelst der Hebelconstruction ein Geschofs in eine Bohrung der Trommel t aus dem Magazin C stöfst, Fig. 3. Das dritte Excenter o an der Walze w, in welches der Hebel m greift, functionirt dabei so, dafs der Hebel mz erstens unter den Zahn b der Welle k stöfst und die Zündnadel stichbereit hält, und zweitens die Feder f mit der Stange s in die Höhe stöfst, wobei die Stange s unter einen Zahn des Rades v greift und dieses mitsammt der Trommel t um eine Sechstel-Umdrehung weiter stellt. Das Geschütz ist in diesem Zustande geladen. Beim fortgesetzten Umdrehen der Walze w tritt also bei der nächsten SechstelKurbelstellung die entgegengesetzte Function der verschiedenen Mechanismen ein, und es ergiebt sich die Stellung des Repetirmechanismus der Fig. a und 4, bei welcher also die

Zündnadel a durch die Oeffnung d¹ der Laffete schlägt und das Geschütz entladet. Die Schiebestange c¹ stöfst hierbei jedesmal die Geschofshülse aus derjenigen Bohrung der Trommel t heraus, welche jeweilig vor dieselbe durch die Umdrehung der Trommel t tritt, und der Zubringer q zieht sich ebenfalls hierbei wieder aus dem Magazin C zurück, worauf ein Geschoß wieder in den leer gewordenen Raum nachfolgt, bis auch dieses wieder in die Trommel t gestofsen worden ist u. s. w.

Beim Fortsetzen des Repetirens ist es also möglich, vermittelst dieser Erfindung in möglichst kurzer Zeit eine grofse Anzahl Geschosse aus dem Geschütz zu werfen.

Patent-Anspruch:

Die Gesammtanordnung der Repetirvorrichtung für Geschütze, bestehend aus der Walze w mit den Excentern u e o, den Hebeln g und h, der Trommel t mit dem Treibrad v und dem Hebel m, der Feder f mit der Stange s, der vierkantigen Welle k mit der Zündnadel a, deren Schlagfeder c und dem Zahn b.

Germany 21929

PATENTSCHRIFT

— Nº 21929 —

KLASSE 72: Schusswaffen und Grschösse.

JACQUES EDMOND TURBIAUX in PARIS.

Revolver mit normal zur Laufachse stehender Walzenachse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. August 1882 ab.

Es ist allgemein bekannt, wie unbequem die bisherigen Revolver in der Hand zu halten sind, und dafs mit denselben nur eine beschränkte Anzahl von Schüssen abgegeben werden kann.

Es geht hieraus hervor, dafs eine solche Waffe für die im Vertheidigungszustande sich befindende Person eine Gefahr werden kann, denn wenn der Gegner die Hand der betreffenden Person erfafst, kann er derselben die Waffe um so leichter entwinden, als sie nur mit zwei Fingern erfafst gehalten werden kann.

Wenn man, um diesen Uebelständen abzuhelfen, einen Revolver herstellt, der sich gut mit der Hand fassen läfst, so erhält man zu großse ‚und störende Dimensionen, welche es verhindern, den Revolver z, B. in der Tasche eines Ueberziehers oder Rockes zu tragen.

Ich vermeide alle diese Uebelstände durch mein auf beiliegender Zeichnung dargestelltes Revolversystem. Mein Revolver unterscheidet sich sowohl durch seine Form, als auch durch seine Einfachheit sehr von allen bisher bekannt gewordenen.

Sein Umfang ist nicht viel gröfßser als der einer gröfseren Taschenuhr. Ich habe als Beispiel einen Revolver für zehn Schufs mit centraler Percussionszündung und gezogenem Lauf dargestellt, der ım Vergleich zu seinem sehr knappen Umfang sehr weit trägt. Ich bemerke hier gleich, dafs die Anzahl der abzugebenden Schüsse eine ganz beliebige sein kann, und dafs man Patronen mit centraler oder Randzündung dabei anwenden kann.

Meine Waffe läfst sich ebenso leicht wie eine Uhr in die Westentasche stecken, ohne dafs man dadurch genirt wird. Man. kann sie fast ganz mit der geschlossenen Hand überdecken, es kommt dann nur das Ende des Laufes zum. Vorschein.

Auf beiliegender Zeichnung habe ich verschiedene Typen meines Revolversystems dargestellt. a, Fig. 1, ist ein Gehäuse, aus Bronze, Gufßseisen, Stahl oder einem anderen passenden Metall hergestellt. An seinem Umfang trägt dieses Gehäuse zwei Ohren a¹ a¹, welche beim Schufs fiir die Finger der Hand als Stützpunkte dienen.

Durch das Scharnier g¹ ist mit dem Gehäuse a ein Arm g gelenkig verbunden, und auf der Unterseite des Gehäuses a sind in Nuthen Stangen h l verschiebbar. Die Stange h überträgt die Bewegung auf den Schlagstift und die mit der Feder l¹ versehene Stange l die in Fig. 5 und 6 besonders dargestellt ist, er theilt der als Patronenmagazin dienenden Kammerwalze b ihre Drehung, wobei nach jedesmaligem Schufs eine neue Patrone auf den Lauf. einspringt.

Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht die Stange l aus einem festen Stück, das in einer Nuth des Gehäuses a in der Laufrichtung verschiebbar ist und aus einer Feder l¹, die im geeigneten Augenblick in die Verzahnung e³ der Kammerwalze b einspringt, um diese zu drehen. Nachdem dieses geschehen, und man aufgehört hat auf den Arm g zu drücken, gleitet die Feder über die Verzahnung der Kammerwalze wieder zurück.

Wenn man, beim Erfassen des Gehäuses a, indem man die Finger über die Ohren a¹ legt, auf den Arm g einen Druck. ausübt, so versetzt der mit dem Arm durch einen Bolzen g³ gelenkig verbundene Stöfser h die Nufs j¹ in Drehung, an welcher der Schlagstift j angeordnet ist. Auf einen bestimmten Theil seiner Verschiebung legt sich das vordere Ende i des Stößsers h gegen die Nuß j¹ und läfst den Schlagstift schwingen, In einem bestimmten Augenblick jedoch schlägt das Ende z des Stöfsers von der Nufs j¹ herab, deren Schlagstift j in dem Ring h³ des Gehäuses geführt wird; die bei k” befestigte Feder k erhält jedoch stets ihr Ende k¹ in Berührung mit der Nußs j¹ derart, dafs, sobald der Theil i des Stöfsers aus der Nufskerbe herausgerückt ist, die Feder k den Schlagstift j um den Bolzen der Nufs j¹ nach vorwärts schwingen läfst, so dafs der Schlagstift in die Zündmasse der Patrone hineinstöfst, wodurch der Schufs abgefeuert wird. Wie schon bemerkt, kann die Patrone für centrale oder Randzündung eingerichtet sein. Eine kleine. Feder h¹ bringt den Stöfser h immer wieder in seine alte Position zurück, wenn der Druck auf den Arm g aufhört.

Die drehbare Kammerwalze b, Fig. 3, 4, 7; 8 und 9, kann aus Stahl oder jedem anderen geeigneten Material und ringförmig als abgestumpfter Kegel hergestellt werden. Auf dem Umfang. dieser Kammerwalze sind so viele Ladungsöffnungen e¹ zur Aufnahme von Patronen angebracht, als Raum hierfür vorhanden. Diese von aufsen nach innen hin durchtretenden Bohrungen e¹ sind innen bei e² etwas weiter ausgefräst, um die Patronenränder aufnehmen zu können. Auf der einen Seite der Kammerwalze b befinden sich je zwischen zwei Ladungsöffnungen e¹ schiefe Ebenen e³ e³ nach Art einer Sperrradverzahnung. Diese Verzahnung dient dazu, nach jedem Schufs die Kammerwalze um die Entfernung zweier Ladungsräume e¹ weiter zu drehen, um den folgenden Schufs einzuricken. Dies würde indessen nicht genügen, die Patrone mit dem Lauf genau central liegend zu erhalten, und um .dieses zu ermöglichen, habe ich auf dem Umfang der Kammerwalze zwischen jeden zwei Ladungsräumen V-förmige Kerben angebracht, deren Zweck aus folgendem erhellen wird.

Der erwähnte Arm g ist mit einer Feder g², Fig. 1, versehen, die auf einen Knopf drückt, der an einer an dem Gehäuse a befestigten Feder n sitzt. Dieser Knopf ist unter den Kerben entsprechend keilartig geformt. Wenn Tan nun die in Fig. 1 dargestellte Lage der heile, also die Waffe im Zustande der Ruhe * befindlich voraussetzt, so drückt die Feder g² einfach auf den Knopf, der in der Kerbe der Patronentrommel legt, auf. Sobald man aber anfängt, auf den Arm g zu drücken, so ver-setzt die mit der Feder l¹ versehene Stange l die Kammerwalze in Drehung, indem sie in die Verzahnung e³ e³ hineinfährt. Wegen der V-för-migen Gestalt der Kerben am Umfange der Kammerwalze und der entsprechend keilartigen Form des Knopfes der Feder n wird durch diese Drehung letzterer aus der Kerbe herausgedrückt und er gestattet dann eine Weiterdrehung der Kammerwalze.

In dem Mafse nun, wie man den Arm g andrückt, übt man einen allmälıg verstärkten Druck aus. Während der ersten Periode wird die Kammerwalze um ihre Achse gedreht. Nach dieser Periode nimmt der Widerstand der Feder g² allmälig zu und diese drückt den Knopf der Feder n in die V-förmige Kerbe der Walze, bevor ein Vorschnellen des Schlagstiftes stattfindet, Dies ist wichtig, denn es ist nothwendig, dafs der Ladungsraum der Kammerwalze sich genau vor der Oefinung des Laufes befinde, bevor das Abfeuern erfolgt.

Ich bringe bei a³ an dem Gehäuse a eine Oese an, welche es erlaubt, die Waffe an eine Uhrkette u. s. w. zu hängen.

Nachdem der ganze Mechanismus in dem Gehäuse a zusammengesetzt ist, kann man letzteres mittelst eines Deckels verschliefßsen, der, wie schon erwähnt, um einen Zapfen dreh-bar sein, oder in Nuthen verschoben werden, oder durch Verschraubung befestigt werden kann, die man löst, wenn die Waffe geladen oder revicirt werden soll.

Die Form eines abgestumpften Kegels für die Kammerwalze b ist wesentlich, um sie leicht aus dem Gehäuse herausnehmen zu können; denn wenn die Walze innen und außen vollständig cylindrisch wäre, würde diese Herausnahme schwieriger sein.

Ein Schieber mit Knopf m kann aufsen an dem Gehäuse a als Sicherung angeordnet werden, so dafs, wenn man ihn zurückschiebt, die Function des Armes g aufgehoben wird, auch wenn man einen Druck mit der Hand darauf ausübt.

In Fig. 2 ist eine zweite Form meines Revolvers dargestellt. Dieselbe ist der vorbeschriebenen sehr ähnlich; der einzige Unterschied besteht nur darin, dafs der Drehpunkt des Armes g weiter von dem Gehäuse a entfernt liegt. Aufserdem ist hier der Arm concentrisch zum Umfang des Gehäuses gekrümmt, statt wie im vorigen Fall excentrisch gebogen zu sein. Die Erklärung des übrigen Mechanismus ist hiernach überflüssig.

Fig. 10, 11 und 12 stellen eine dritte Form meines Revolvers dar. Wenngleich hier, ein vollständig verschiedenes Aussehen den vorbeschriebenen Formen gegenüber vorhanden ist, so ist doch die innere Einrichtung ganz ähnlich der erstbeschriebenen und das Prineip auch hier ganz dasselbe. Ich habe die gleichen Buchstaben für die den vorigen Einrichtungen entsprechenden Organe gewählt und unterlasse es deshalb, eine neue Erklärung derselben zu geben; es gilt in dieser Beziehung ganz das Vorhergesagte. Ich füge nur noch hinzu, dafs, wenn man bei den beiden ersteren Einrichtungen die Waffe in der Hand hält, die Finger sich auf die vorgenannten Ohren des Gehäuses, welche ihnen als Stützpunkte dienen, auflegen und man alsdann mit dem Daumenballen einen Drück auf den Arm g ausübt, wohingegen bei dieser letzteren Einrichtung der Stützpunkt an der unteren Partie des Gehäuses liegt, und sich an den Daumenballen anlegt, während die. Finger Sich über die Ohren an der Hülse p legen, die mit einer geringen Reibung auf dem Revolverlauf verschiebbar ist. Zwischen diesem und der Hülse ist eine Schraubenfeder q angeordnet, die, wenn man den Druck der Finger auf die Ohren aufhören läfst, sofort die letzteren mit der Hülse in ihre gewöhnliche Position zurlickschnellt. Stets ist also das nämliche Princip, nur in einer anderen Form verkörpert. In allen Fällen wird der Schufs durch einfaches Schliefsen der Hand abgefeuert.

Die einzelnen Revolvertypen functioniren wie folgt:

Nachdem man den Deckel des Gehäuses, möge er scharnierartig beweglich oder um einen Zapfen drehbar, oder in Nuthen eingelegt sein, geöffnet hat, genügt es, den Revolver so zu halten, dafs die offene Seite des Gehäuses nach unten gekehrt ist. Alsdann fällt die konische Kammerwalze in die darunter liegende Hand hinein. Nun kann man die einzelnen Ladungsöffnungen der Walze von der Innenseite her mit Patronen versehen, und nachdem dies geschehen, legt man die Walze wieder in das Gehäuse ein, verschliefst dasselbe duich den Deckel, schiebt die Sicherung m zurück und nun ist der Revolver schufsfertig.

Man kann die Aufsenflächen dieser Revolver durch Beläge o o, wie in Fig. 1ᵇⁱˢ punktirt angedeutet ist, verzieren; dieselben können aus Holz oder Metall hergestellt, vergoldet, versilbet, vernickelt, gravirt u. s. w. sein.

Patent-Anspruch:

In Verbindung mit der Kammerwalze b und dem Schlagstift j die Nufs j¹, die durch die Feder k beeinflußt wird, der Arm g nebst Feder g², Stöfser h und Stange l mit Feder l¹, sowie die mit dem Knopf versehene Feder n, um durch einfaches Schliefsen der Hand den Schufs abfeuern und eine neue Patrone vor den Lauf führen zu können.

Germany 24326

PATENTSCHRIFT

— Nº 24326 —

KLASSE 72: Schuusswarfen und Geschosse.

Dr. med. JAMES HENRY MS LEAN m ST. LOUIS (Missouri, V. S. A).

Magazingewehr.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5, Januar 1882 ab.

Von. den Figuren der beiliegenden Zeichnun-gen veranschaulicht:

Fig. 1 die innere Einrichtung einer nach den Principien der gegenwärtigen Erfindung construirten Handfeuerwaffe,

Fig. 2 die zugehörige äufsere Ansicht, in welcher ein Stück der Ladewalze ausgebrochen ist, um den zum Herausziehen der entleerten Patronenhülsen dienenden Haken blofszulegen,

Fig. 3 den zugehörigen Grundrißs,

Fig. 4 die hintere Ansicht von Fig. 2,

Fig. 5 den Querschnitt nach 5-5 in Fig. 1,

Fig. 6 den Verticalschnitt eines mit einem Revolver zu verbindenden: Magazins,

Fig. 7 dessen obere Ansicht mit zum Theil weggebrochener Decke,

Fig. 8 ein Stück von Fig. 6 in gröfserem Mafsstäbe, um die Klappen, durch welche die Patronen aus ihren Räumen nach der eigentlichen Zuführungskammer gelangen, zu verdeutlichen,

Fig. 9 die Hinteransicht des unteren Endes vom Magazin in vom Revolver losgelösten Zustande,

Fig. 10 dasselbe Ende vom Magazin in Position für den Gebrauch,

Fig. ıı die perspectivische Ansicht eines Theiles des Ladekolbens,

Fig. 12 die perspectivische Ansicht der Ladewalze,

Fig. 13 ein die Drehung der Ladewalze vermittelndes Detail, und

Fig. 14 die perspectivische nsicht des die entleerten Patronenhülsen herausziehenden Hakens.

Die Handfeuerwaffe, wie sie in Fig. 1 und 2 dargestellt, ist nicht für die Combination mit dem Magazin eingerichtet.

Die Ladewalze 1 befindet sich im Rahmen 2 direct hinter dem Lauf 3, so dafs ihre Kammern bei der Drehung der Reihe nach in die zum Feuern erforderliche Position gelangen, wie bei gewöhnlichen Revolvern. Die Drehung der Ladewalze beim Spannen des Revolvers ermöglicht ein Drücker 4, welcher sich um 5 dreht und von einer Feder 6 zurückgezogen wird. Dieser Drücker besitzt einen kräftigen Arm 7, welcher gegen das untere Ende des Hebels 8 bezw. gegen eine daran befestigte Antifrietionsrolle drückt. Der Hebel 8 ist bei 9 an dem Hammer ıo drehbar und wird durch eine Feder 11 in Position erhalten. Zieht man am Drücker 4, so erhebt sich der Arm 7 und drängt durch Vermittelung des federnden Hebels 3 den Hammer ıo rückwärts. Sobald jedoch der Hammer senen Hub oder Rückgang beendet, gleitet auch der Arm 7 unter der Rolle am unteren Ende von 8 durch und sofort schnellt der Hammer 10 wieder vor und bewirkt, indem er auf den Zündstift 16 schlägt, das Abfeuern des Schusses. Nun mufs man den Drücker 4 loslassen. Er wird dann durch die Feder 6 in seine normale Position, Fig. 1, zurückgedrängt, wobei sich der Hebel 8 gegen den Hammer 10 legt, jedoch nach Vorbeipassiren des Armes 7 von seiner Feder 11 wieder in die ursprüngliche Stellung Fig. 1 gedrückt wird. Aufser der Feder 11 trägt der Hebel 8 auch eine Klinke 1a, welche, von einer Feder 13 angedrückt, in die Zähne 14 der Ladewalze eingreift und so bei jeder Spannung des Hammers 10 die erforderliche Drehung vermittelt, um eine der Patronenkammern hinter den Lauf zu bringen. Der Drücker 15 dient zum Abfeuern, im Falle der Hammer direct von Hand gespannt worden ist, wie leicht aus Fig. 1 verständlich.

Das Magazin des Revolvers enthält (s. Fig. 6) eine die ganze Höhe einnehmende verticale Kammer 18 und eine Anzahl Reserveräume 19, in welchen die Patronen 24 auf geneigten Böden liegen. Jeder der Räume 19 communicirt durch eine in einem gewöhnlichen Scharnier 20a aufgehängte Klappe 20, Fig. 8, mit der verticalen Kammer, so dafs die in letzterer befindlichen Patronen bei ihrem allmäligen Herabsinken immer wieder ergänzt werden und ohne Stöfse der Reihe nach in die Ladeposition gelangen.

Besagtes Magazin wird aus Carton oder Metallblech gefertigt und hat Raum für 60 und mehr Patronen. Es wird mittelst eines gebogenen Stiftes 17a, Fig. 9, auf den Schaft des Revolvers direct hinter die Ladewalze gehakt, und zwar so, dafs die verticale Kammer 18 gerade auf dem Ladetrog 22, Fig. 10, zu stehen kommt. Bei der Befestigung mufs man das Magazin nach Richtung seiner Hinterwand niederlegen und den Haken 17a unter die Schiene 17b, Fig. 5, 9 und ı0, schieben. Hierbei verhütet eine am schrägen Boden desselben angebrachte Feder 23 das Herausfallen der Patronen (s. Fig. 9). Ist jedoch das Magazin in die zum Zuführen geeigncte Stellung gebracht, so greift die Feder 23 unter einen Lappen 25 an der einen Seite des Ladetroges 22, Fig. 10, so dafs sie das Niedergleiten der Patronen nicht mehr hindert und anderentheils zum Festhalten des Magazins beiträgt.

Die unterste Patrone kommt dann gerade vor den Ladekolben 26 zu liegen, dessen Construction aus dem Detail, Fig. 11, ersichtlich. Dieser Kolben hat einen Griff 27, mittelst welchem er von Hand vorwärts gedrückt wird, um die Patrone in die Bohrung der Walze 1 zu stoßen. Sein Rückgang erfolgt selbstthätig ‘unter der Wirkung der Feder 28, Fig. 4. Auf der Innenseite besitzt er Zähne 29, in welche das Rädchen 30, Fig. 1, 3 und 5, eingreift, das auch mit dem verzahnten Theil des Hülsehausziehers 31, Fig. 14, in Eingriff steht. Letzterer hat am Vorderende einen aufwärts gerichteten Arm 32, der in einen Haken 33 endigt. Der Haken 33 pafst in eine Nuth 34, die auf der hinteren Fläche der Ladewalze 1 angeordnet ist und einen Kreis bildet, welcher durch die Mittelpunkte der in der Walze 1 enthaltenen Bohrungen geht. Zu beiden Seiten des Hakens befinden sich die Schultern 35, welche sich auf den Rändern der kreisförmigen Nuth 34 führen. In dem Moment, wo eine der Ladekammern in die Position zum Feuern gelangt, hat der Hülsenzjieber die in Fig. 2 und 5 angegebene Stellung; er hemmt also das Weiterrotiren der Walze, während andererseits sein Haken 33 unter den Flantsch der soeben entleerten Patronenhülse fafst und dieselbe, wenn bei der Vorwärtsbewegung des Ladekolbens das Rädchen 30 in Rotation geräth, herauszieht.

Die Einführung der Patronen in das Magazin 17 geschieht durch die Thür 36, Fig. 7, welche sich in Scharnieren 37 dreht und durch einen federnden Haken 38 geschlossen gehalten wird.

Die Ladewalze ist in der Zeichnung mit sechs Kammern versehen; sie kann jedoch ohne Beeinträchtigung der Wirkung mehr oder weniger Bohrungen erhalten und auf irgend eine anderebekannte Weise als die beschriebene in Drehung versetzt werden.

In den Fig. 15 bis 23 sind drei Läufe zu einem drehbaren Bündel vereinigt, welches die Anwendung einer Ladewalze mit einem fixirten Lauf ersetzt. Diese Läufe werden an ihrem hinteren Ende durch eine Scheibe 39, Fig. 5, 17, 18 und 19, zusammengehalten, welche unter Einwirkung der bei der ersten Ausführungsform der Frfndung vorgeführten Mechanismen aut einen: mit Zähnen 41 versehenen Zapfen go in Drehung versetzt wird.

An geeigneter Stelle zwischen ihren Mündungen und Hinterenden sind die Läufe durch eine zweite Scheibe 42 geführt, welche sie gleichzeitig mit dem Schaft 2 vereinigt. Diese Scheibe, welche vortheilhaft den Schwerpunkt der Läufe unterstützt, ruht und dreht sich auf einer Anti‚frictionskugel 43, Fig. zo und 21, und lehnt sich nach rückwärts an die Schulter 44 und vorn an die Schulter 45 des Schaftes 2. Sie ist somit sicher gelagert und führt sich bei ihrer Rotation mit den Läufen vermöge einer auf ihrer Stirnfläche vorgesehenen Nuth auf dem Segment 46, welches durch eine Schraube 47 gehalten wird.

Indessen läfst sich die Führung der Scheibe 42 auch in anderer Weise bewerkstelligen, und eine. solche Modification zeigen die Fig. 22 und 23, wo statt des Segmentes 46 ein Metallband 48 angewendet ist, welches in einer am Umfange besagter Scheibe befindlichen Rinne liegt und durch Schrauben 49 an dem Gewehrschaft festgehalten wird, im übrigen aber die freie Rotation der Läufe 3 gestattet.

Die bei der soeben beschriebenen Waffe verwendeten Magazine, der Ladekolben und Hülsenauszieher, haben dieselbe Gestalt wie die früheren. Die Nuth 34 zur Aufnahme des Hakens 33 befindet sich aber, da keine Ladewalze vorhanden, auf der hinteren Fläche der Scheibe 39.

In Fig. 24 ıst die Erfindung an einer Feuerwaffe veranschaulicht, welche mit einem in einen Knopf 51 endigenden Ansatz 50 versehen und mittelst desselben auf einem Dreifußs 59 gelagert ist. Der Knopf 51 hat die Gestalt einer Kugel und ruht auf einer Anzahl von kleinen Antifiictionskugeln 53 im Lager 52, so dafs er ein Universalgelenk bildet. Um das Geschütz dann in irgend einer Position zu fixiren, dient ein Stift 54, welcher unter der Kraft der Feder 58 im gegebenen Moment in eines der auf dem Knopf 51 vorgesehenen Löcher 55 tritt, jedoch durch einen Druck mit der Hand oder dem Fufs von Seiten des Schützen auf den bei 57 drehbaren Hebel 56 leicht wieder herangezogen werden kann.

In Fig. 25, 26 und 27 sind mehrere von den beschriebenen Feuerwaffen zu einem Kartätschgeschütz vereinigt, und zwar so, dafs eine Anzahl von zu rotirenden Bündeln gekuppelten Läufen 3 eine horizontale Reihe bilden. Als Lafette dient das Rädergestell 60. Die gleichzeitige Drehung sämmtlicher Bündel von Läufen vermittelt eine Welle 61, welche von einem Griff 62 in Öscillation versetzt wird und durch Vermittelung der auf ihr sitzenden Getriebe 63 und Zugstangen 64 die Drücker 4 zurückzieht, deren Function bereits bekannt ist. Die Getriebe 63 stehen mit Zähnen der Ladekolben 26 im Eingriff, welche wieder die gesammten Hülsenauszieher in Thätigkeit setzen, wie bei den beschriebenen Handfeuerwaffen.

Das Abfeuern der Läufe in successiver Reihenfolge läfst sich beispielsweise mittelst einer dem Mechanismus von sich selbstthätig spannenden Pistolen ähnlichen Vorrichtung, welche den Hammer am Ende der spannenden Bewegung losläfst, bewirken.

Bei der Modification, Fig. 34, 35 und 36, endlich, welche wieder eme Handfeuerwaffe veranschaulicht, werden die drei Läufe 3 an ihren Hinterenden durch das Stück 72 und in der Mitte durch die Scheibe 73 zusammengehalten. Letztere wird durch Ränder 73a in einem äufseren Ring 74 gehalten, welcher aus zwei Hälften besteht und durch Schrauben an den Schienen 75, 76 befestigt ist. Diese Schienen gehen von dem Gewehrschaft aus, und die mit 76 bezeichnete derselben enthält in ihrem Vorderende wieder die oben namhaft gemachten Antifrictionskugeln 43. Um nun die besagten Schienen sicher an ihrer Stelle festzuhalten, sind noch zwei Seitenplatten 77 angewendet, welche den Schaft umgeben und oben und unten festgeschraubt sind. Zwischen den Platten 77 befindet sich der Schlofsmechanismus, welcher bezüglich des Hammers, Drückers und der Hauptfeder wie gewöhnlich gestaltet ist, im übrigen aber von den vorigen Constructionen insofern abweicht, als die Theile zum Drehen der Läufe modificirt worden sind. Das Stück 72 nämlich hat einen eingeschraubten Zapfen 78 (s. auch Fig. 38) erhalten, welcher zwischen den Seitenplatten 77 Lagerung findet, Fig. 39, und auf seiner Umfläche mit drei gewundenen Nuthen 79 versehen ist, die durch gerade Längsnuthen 80 mit einander communieiren. In diese Nuthen pafst ein Stift 81 des Schiebers 32, welcher in einer Führung auf der Innenseite ciner der Platten 77 gleitet und vermittelst eines Gelenkes 83 mit dem Hammer verbunden ist, Fig. 36. Wenn daher der Hammer gespannt wird, so bewegt sich der Stift 81 in einer der gewundenen Nuthen 79 und bewirkt dadurch die Drehung der Läufe 3. Sobald der Stift an dem Ende besagter Nuth angekommen ist, tritt er hinter die kleine Weichenfeder 84, so dafs er, wenn der Hammer niederschlägt, die betreffende gerade Nuth durcheilt und an deren vorderem Ende unter eine zweite Feder 85 tritt und die Läufe in ihrer Bewegung hemmt, so dafs dieselben sich nicht eher als bei der folgenden Spannung des Hammers weiter drehen können. Der Hülsenauszieher ist derselbe wie früher. Der Griff des Gewehrschaftes ist jedoch bedeutend verlängert, damit die. Zahnstange des Hülsenausziehers und eine an das hintere Ende der Zahnstange des Ladekolbens 86 angreifende Zugfeder darın Raum haben. Aufserdem sind die Seitenplatten des Schaftes mit Oeffinungen versehen, durch welche besagte Zahnstangen, wenn sie in ihre hinterste Position gelangen, heraustreten.

Der Ladekolben trägt auf seiner oberen Seite eine kleine Feder, Fig. 37, welche ungefähr halb so’ lang wie die Patrone und hinten abwärts gebogen ist, so dafs der Kolben beim Rückgang frei an dem Flantsch der darüber befindlichen Patrone 24 vorbei kann.

Patent-Ansprüche:

1. Die Combination des Magazins 17 mit dem mit Griff 27, Feder 28 und Verzahnung 29 versehenen Kolben 26.

2. Der Hülsenauszieher 33, welcher in einer die Mittelpunkte der Walzenkammern durchschneidenden, kreisförmigen Nuth der hinteren Walzenfläche gleitet und nach Enffernung einer leeren Hülse die Arretirung der Walze durch Anstofsen an den Wulst der nächsten leeren Hülse bewirkt.

3. Die Combination der mit Bohrungen versehenen Ladewalze 1 mit dem automatischen Zuführungsmagazin 17, bestehend aus der verticalen Zuführungskammer ı8, den seitlichen Reserveräumen ıg und den Klappen 20, sowie mit der Feder 23, dem Ladetrog 22 und Lappen 25 zu dem bezeichneten Zweck.

4. Die Führung des hinten durch den Zapfen 40 unterstützten Laufbündels, Fig. 15 bis 23, durch eine Scheibe 42, die auf einer Antifrictionskugel 43 läuft und ihrerseits entweder durch ein Segment 46, Fig. 20 und 21, oder durch ein Metaliband 43, Fig. 22 und 23, welche am Vorderschaft oder an den Schienen 75 und 76, Fig. 36, befestigt sind, geführt und gehalten wird.

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